Hallo zusammen,
ich bin neu hier und ich bin in einer langsam verzweifelten Situation (für mich). Ich habe mich im Jahr 2010 von meinem Ex getrennt, war dann auch zu einem Anwalt, der mir mitteilte, dass wir das Trennungsjahr abwarten müssen (man lässt sich ja nicht so oft scheiden, daher war ich für die Info dankbar). Nach dem offiziellen Trennungsjahr habe ich im Dezember 2011 dann eine mir empfohlene Anwältin aufgesucht, nachdem wir alle Unterlagen zusammen hatten (hat leider gedauert) konnte meine Anwältin im Februar 2012 die Scheidung einreichen.
Wir haben jetzt März 2014 und ich bin noch immer nicht geschieden geschweige denn ist der Ansatz da. Die Geschichte dazu:
Ich habe die notwendigen Unterlagen für den Versorgungsausgleich eingereicht und alles geklärt - diese Unterlagen bzw. nicht geklärte Zeiträume und somit Lücken hat mein Ex nie geklärt oder eingereicht. Daraufhin erhielt er 2x vom Gericht die Chance die Unterlagen einzureichen, danach wurde dann ein Zwangsgeld bzw. Zwangshaft veranschlagt. Man hörte von ihm NICHTS! Dazu muss man sagen, dass er bereits zu dem Zeitpunkt auch selbst einen Anwalt eingeschaltet hatte. Danach kam weiterhin nichts, er hat weder sich über seinen Anwalt gemeldet, noch hat er die erforderlichen Unterlagen für den Versorgungsausgleich eingereicht. Bis vor knapp 9 Monaten eine Vollmacht kam, dass sich ein Bekannter von ihm, der hier wohnt, darum kümmere innerhalb von 14 Tagen sei alles geklärt und was ist? Pustekuchen - das ist jetzt 9 Monate her. In der Zeit seitdem stehe ich oder rufe ich wöchentlich meine Anwältin an. Es wurde Anfang Februar eine Sachstandsanfrage gestellt, sowie die Bitte auf Trennung von Ehescheidung und Versorgungsausgleich. Darauf gab es vom Gericht bis 05.03. keine Reaktion, woraufhin ich erneut meine Anwältin bzw. das Büro kontaktierte. Es wurde nun erneut eine Sachstandsanfrage gestellt und bei meinem Anruf heute wurde ich - für mich persönlich - sehr enttäuschend behandelt. Es sei etwas vom Gericht gekommen, man könne mir nicht genau sagen was drin stehe und worum es genau ginge, da dies ziemlich lang gewesen sei. Ich solle mich gedulden, das Schreiben käme diese Woche, es ginge u. a. auf jeden Fall darum, dass man den gegnerischen Anwalt angeschrieben habe.
Das ist für mich alles nicht mehr befriedigend, alles in allem bin ich seit über 3 Jahren dabei mich von diesem Mann zu trennen, da es Dinge gibt, die für eine Härtefallscheidung gesprochen hätten, aber ich diese nicht beweisen kann, bringt mich das langsam um den Verstand.
Mein Ex hat im Ausland eine andere Frau gefunden, noch während wir zusammen waren und hat diese auch geschwängert. Die Frau sitzt nun natürlich im Ausland "fest" und ich habe dafür keine Beweise, das Kind dürfte so um die 4 Jahre sein mittlerweile. Jetzt ist die Vermutung, dass er die Schuld voll auf mich schiebt (bei seiner neuen Frau), dass ich mich da quer stelle und nicht in die Scheidung einwillige und er versucht jetzt das ganze so lang wie möglich rauszuzögern. (Dadurch spart er viel Geld, braucht sich keine größere Wohnung zu nehmen und für ihn ist das toll)
Hinzu kommt, dass er sich lt. den Aussagen vieler Personen die ihn kennen, überwiegend im Ausland aufhält, er war wohl nur einmal in D um sich im Krankenhaus behandeln zu lassen. Ergo: Er kann auf Schreiben etc. soweit gar nicht reagieren und ich verstehe den Anwalt da einfach nicht. Allerdings ist wohl auch unser Gericht überlastet und kommt auch nicht dazu so etwas zu bearbeiten wie eine Scheidung oder so. Ich weiß es einfach nicht.
Ich habe zusätzlich auch ein wenig das Vertrauen in die Kanzlei verloren, von sich aus kommen sie selten bis gar nicht aus dem Quark und Termine hatte ich ganze 2 in den ganzen Jahren und davon war einer der erste Termin wo ich die Scheidung einreichen wollte. Daher stelle ich hier einmal meine Fragen:
1. Was kann ich nun noch tun? Das Schreiben wird wieder nicht der erhoffte Termin sein, sondern ich muss WIEDER warten!
2. Müsste sich nicht mindestens der Anwalt von meinem Ex kümmern? Es kam bisher keine Info, dass dieser das Mandat ablegt / abgibt.
3. Würde mich ein Anwaltswechsel weiter bringen? Ich hab bereits über das Gericht eine Genehmigung auf Prozesskostenhilfe (heißt jetzt glaub ich anders) erhalten für Ratenzahlung. Ich habe mal gelesen, dass ein Wechsel dann für mich mit Kosten verbunden ist, was ich mir nicht wirklich leisten kann.
4. Kann ich mich auch selbst an das Gericht wenden?
Zusätzlich kommt noch hinzu, dass ich in einer Beziehung bin seit nunmehr 1,5 Jahren und wir sind soweit auch glücklich... aber mein Mann (für mich ist er mein Mann) kann mir nicht mal nen Heiratsantrag machen als Beispiel! Es belastet schon sehr, zudem er nicht wirklich immer versteht warum bestimmte Dinge so sind, da er mit seinen Erfahrungen über 2 Bekannte auch weiß, dass andere Anwälte da eher bissig ran gehen und so lange kämpfen bis man das Thema mit einem Hacken versehen kann. Genau DAS will ich ja: Hacken dran! Ende!
Vielleicht kann mir jemand (der sich die Mühe gemacht hat dies zu lesen) eigene Erfahrungen mitteilen oder aber Tipps geben, was ich tun kann.
Danke fürs Lesen und beste Grüße
Sonnenschein