Hallo liebes Forum,
ich hoffe, dass mir hier jemand ein wenig Mut zusprechen und/oder mir wervolle Tipps geben kann... Ich bin gerade doch ziemlich verzweifelt...
Mein Nochehemann hat mich letztes Jahr Ende Juni verlassen, da er sich in eine andere Faru verliebt hatte und mit ihr zusammen sein wollte. Er zog sofort nach der Trennung zu seiner neuen Freundin und ich bin nach ein paar Monaten aus der natürlich viel zu großen und zu teuren ehelichen Wohnung in eine kleinere umgezogen.
Wir haben im Oktober 2010 geheiratet. Das Trennungsjahr ist nun um und die Scheidung kann eingereicht werden. Die ersten Monate zahlte er die Warmmiete der ehelichen Wohnung, seitdem ich umgezogen bin, bekomme ich 700 Euro Trennungsunterhalt von ihm. Auf diesen Betrag konnten wir uns ohne Anwalt einigen. Ich hatte mich zuvor von der öffentlichen Rechtsauskunft bezüglich der Höhe des Trennungsunterhalts beraten lassen. Bislang lief alles relativ problemlos, sieht man von der Kränkung aufgrund der Trennung einmal ab.
Nun möchte er natürlich am liebsten nach der Scheidung keinen Unterhalt mehr zahlen. Ich bin darauf allerdings mehr als angewiesen, da ich auf Grund einer psychischen Erkrankung voll erwerbsgemindert bin. Zu dem Unterhalt beziehe ich noch 750 Euro Erwerbsminderungsrente.
2008 kamen wir zusammen, 2009 erkrankte ich psychisch, verlor meinen Job. 2010 heirateten wir. Er versprach mir damals immer für mich dazu sein und mich zu unterstützen. Ich bin 30 Jahre alt.
Ich bin in Therapie und möchte auch gerne irgendwann wieder arbeiten gehen und mich selbst finanzieren. Von jemand anderen abhängig zu sein, ist kein wirklich schönes Gefühl. Allerdings werde ich das nicht mal so eben schaffen, die Erwerbsminderungsrente beziehe ich ja nicht ohne Grund.
Nun bin ich mir unsicher ob mein Mann dazu verpflichtet ist, mir auch nach der Scheidung Unterhalt zu zahlen? Oh e diesen Unterhalt wäre ich gezwugen wieder umzuziehen. Den nur von meiner Rente kann ich mir meine jetzige Wohnung nicht mehr leisten. Auch die von uns angeschafften Katzen, welche bei mir geblieben sind, müsste ich dann abgeben. Den wie soll man die in einem kleinen Appartment halten?
Ich habe solche Angst, jetzt schon wieder von vorne anfangen zu müssen und komplett zum Sozialfall zu werden und meine geliebten Tiere nicht mehr bei mir behalten zu können. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe mich nach der Trennung wieder einigermaßen aufzurappeln und nicht wieder komplett abzustürzen.
Kann ich von ihm Unterhalt aufgrund meiner Erkrankung fordern? Würde sich die Summe sehr stark nach unten ändern?
Er erzählte mir, ein befreundeter Familienrichter hätte ihm gesagt, er sei nach der Scheidung nicht mehr unterhaltspflichtig. Mein Mann, als auch seine Freundin sind Volljuristen welche im öffentlichen Dienst arbeiten. Zusammen haben sie eine nette Summe im Monat übrig, trotz des Unterhalts den mir mein Mann zahlt. Zudem ist das Leben zu zweit ja doch um einiges günstiger als wenn man Single ist.
Ich will mich nicht beschweren, so wie es jetzt ist komme ich ganz gut zurecht, große Sprünge kann ich aber nicht machen. Außerdem bemühe ich mich sehr wieder gesund zu werden. Ende nächsten Monats habe ich einen Beratungstermin für eine Arbeitstherapie. Ich würde gerne wieder arbeiten gehen. Aber soetwas funktioniert nunmal nicht von heute auf morgen. Ein bisschen Zeit brauche ich noch um wieder auf eigenen Beinen stehen zu können.
Mein Mann war also vor ein paar Tagen hier. Wir wollen beide keinen Rosenkrieg. Ist es sinnvoll, wenn wir gemeinsam zu einem Anwalt gehen?
Er sähe es ja gerne, dass ich die Scheidung einreiche, weil ich ja Prozesskostenbeihie bekommen würde. Die Anwältin von der Öra meinte damals allerdings, dass ich das auf keinen Fall machen soll. Sehe ich eigentlic auch nicht ein. Er ist ja derjenige der die Scheidung wollte, warum soll ich sie dann einreichen?
Tut mir leid, dass der Text so lang geworden ist... aber ich muss mir das mal alles von der Seele schreiben. Diese Ungewissheit wie es weitergehen soll ist kaum auszuhalten. Existenzängste....
Allen die dies hier durchlesen, und vielleicht sogar anworten erstmal ein liebes Dankeschön.
Jazzy