Hallo erstmal!
Ich habe mich hier angemeldet, nachdem ich diverse Beiträge durchgelesen habe und nun den Eindruck habe, dass mir hier am ehesten auf meine Frage geantwortet werden kann, wenn ich denn nicht doch einen Anwalt oder zumindest einen Steuerberater brauche.
Unsere Situation stellt sich folgendermassen dar:
Mein Freund und ich wohnen seit zwei Jahren zusammen, er hat eine 10jährige Tochter, die jedes zweite Wochenende und die Hälfte der Ferienzeit bei uns verbringt.Er ist Berufskraftfahrer mit durchschnittlich 52 Stunden Arbeitszeit wöchentlich. Die Kindsmutter lebt in eheähnlicher Gemeinschaft, bei der ihr Partner als selbständiger Handwerksmeister und Besitzer diverser Mietimmobilien ein recht hohes Einkommen hat. Die beiden haben auch zwei gemeinsame Kinder, zudem ist er einem weiteren Kind gegenüber unterhaltspflichtig. Seit kurzem scheint die KM in seiner Firma geringfügig beschäftigt zu sein, vermutlich damit sie vom Job-Center in Ruhe gelassen wird. Diese Frau hat nämlich noch nie gearbeitet, hat auch keine Ausbildung, sondern hat sich stattdessen seit ihrem 17. Lebensjahr über ihre Kinder (sprich Kindergeld, Unterhalt, Sozialleistungen) finanziert. Mein Partner bezahlt regelmässig Unterhalt, aber wir sind uns einfach nicht sicher, ob er nicht zuviel bezahlt, ob evtl das Einkommen des Partners der KM irgendwie mit eingerechnet werden kann (die beiden wohnen zusammen mit den gemeinsamen Kindern und der Tochter meines Freundes in seinem eigenen Haus) oder ob mein Freund seine Arbeitszeit evtl reduzieren kann, um einen niedrigeren Nettolohn zu erreichen und somit geringeren Unterhalt zu bezahlen.
Und damit kein falscher Eindruck entsteht!!!! : Es geht nicht darum, sich vor der Verantwortung der Tochter gegenüber zu drücken- es ist einfach so, dass der Unterhalt offensichtlich nicht zu ihrem Wohl genutzt wird; wir sehen es immer wieder an den Wochenenden, wenn sie zu uns kommt, wie abgerissen und verwahrlost sie oft daherkommt, ohne gescheite warme Klamotten im Winter, oft die gleiche Unterhose noch an, die sie das Wochenende vorher bei uns angezogen hat etc. Vielleicht gibt es ja auch eine Möglichkeit, einen Teil des Unterhalts auf ein Treuhandkonto zu überweisen für ihre spätere Ausbildung o.ä.?
Es tut mir leid, wenn ich die ganze Situation vielleicht nicht deutlich genug dargestellt habe oder auch ein bisschen durcheinander, aber ihr könnt ja nachfragen, falls etwas unklar ist...
Vielleicht weiss ja auch jemand nur einen Rat, wo ich mich sonst hinwenden kann, ohne direkt horrende Beratungsgebühren zu bezahlen.
Vielen lieben dank schon mal im Vorraus!
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Hallo rostkobold,
Bei Kindesunterhalt ist i.d.R. das Einkommen des Unterhaltbeziehers (hier der Mutter) egal.
Ausnahme wäre nur, wenn sie ca. das 3-Fache wie der Vater verdienen würde.
Das Geld des Partners wird nicht berücksichtigt.
Ihr habt doch auch 2 Einkommen.
Was zahlt denn der Freund z.Z. ?
Was glaubst du denn was ein Kind so alles kostet?
lg
edy -
Hallo Edy,
danke erst mal für die schnelle Antwort! Im Moment bezahlt er 337€, das wird aber jetzt neu berechnet. Ich möchte aber noch einmal betonen, dass es wirklich nicht darum geht, den Unterhalt zu prellen, aber es sind so viele unschöne Dinge in der Vergangenheit vorgefallen, die uns einfach nur wütend machen und ich denke, dass es ganz viele Väter gibt (bzw unterhaltspflichtige Mütter), die ähnliches erlebt haben und sich genauso hilflos fühlen. Wir würden die Kleine auch gerne zu uns nehmen, da es für sie wahrscheinlich das Beste wäre, das ist aber leider noch nicht möglich. -
Hallo,
Im Moment bezahlt er 337€,
Hallo,warum 337? oder meinst du 327€? Ansonsten wie oben bereits geschrieben.
Rechne doch mal das Einkommen der Kindesmutter + Partner +Kinder durch. und lege es auf Personen um.
Und dann das gleiche mit dem Einkommen deines Freundes + dein Einkommen.Ich würde nicht neidig sein.
lg
edy -
Ich weiss nicht, warum es 337€ sind... Ausserdem hat das ganze nichts mit Neid zu tun!!! Irgendwie habe ich scheinbar einen falschen Eindruck hinterlassen.. Nochmal: der Partner verdient sehr gut, für die gemeinsamen Kinder bekommt sie Kindergeld aus Luxemburg, da seine Firma in Luxemburg gemeldet ist (und das liegt deutlich höher als das deutsche), aber ALLE Kinder sehen immer aus, wie aus dem letzten Loch gezogen... Dazu kommt noch das Wissen, dass sich auch sonst nicht anständig um die Kinder gekümmert wird, sie werden nicht gefördert, was die Schule betrifft oder Hobbies etc. Ja, ich weiss, das hat mit der Sache an sich nichts zu tun...Vielleicht bin ich zu emotional, weil wir uns schon seit Jahren darüber ärgern und es geht auch nicht nur ums Geld, sondern tatsächlich auch ums Prinzip. Daher ja auch meine Frage nach der der Möglichkeit, einen Teil des Geldes treuhänderisch anzulegen.
Wenn wir wüssten, dass das Geld auch für den eigentlichen Zweck, also zum Nutze des Kindes, verwendet werden würde, hätte sich diese Frage niemals gestellt. -
Hi,
vom Job-Center bekommt die Kindsmutter schon lange nichts mehr. Sie lebt nämlich schon ewig in einer Bedarfsgemeinschaft mit ihrem Lebensgefährten.
Im übrigen würde ich mal überlegen, was Kinder so kosten. Es gibt da Untersuchungen des Familienministeriums, die regelmässig korrigiert werden. Schon um festzustellen, wie hoch das Sozialgeld für Kinder sein muss. Bei einer 10-jährigen sind das 261 € monatlich plus anteilig Warmmiete, plus Einmalzahlungen in jedem Schuljahr, plus Vergünstigungen beim Freizeitvergnügen, plus Nachhilfe, plus Klassenfahrten und vieles andere mehr. Das ist der Überlebenssatz in Armut!Mehr zahlt hier der Kindsvater auch nicht. Und da soll jetzt noch was abgezogen werden? Oder das Einkommen künstlich reduziert werden? Letzteres kann der Vater gerne tun, dann wird in so Fällen mit einem fiktiven Einkommen gearbeitet, er muss also genauso viel zahlen, wie bisher. Das mit den Klamotten regelt man ganz einfach. Es gibt genug Second-Hand-Kinderklamotten-Läden. Da kann man für ein paar Euro wirklich gute Kindergarderobe kaufen. Die bleibt dann eben bei euch, damit wäre dieses Problem geregelt. Und dreckige Unterwäsche - in dem Alter sollte ein Kind das schon alleine regeln. Da langt ein Gespräch mit dem Kind (hoffentlich).
Anders ausgedrückt, die Probleme, die da sind, sind Problemchen, die man selbst regeln kann, und ansonnsten ist zu realisieren, dass der Vater so viel zahlt, dass das Kind an der Armutsgrenze lebt. Denn die vielen Vergünstigungen, die ein ALG II Kind bekommt, bekommt sein Kind nicht.
Herzlichst
TK
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Hallo,
Bei ALGII bekommen Kinder bis 14 Jahre 261€ Regelsatz + anteilige Miete/Nebenkosten. Ob davon was aufs Sparkonto geht?
Hier hat die Mutter 337+184€ =521€ (dürfte also geringfügig höher als ALGII- Niveau sein).
Was kommt denn bei der Berechnung Einkommen/Person heraus?
Jetzt mal ehrlich : sollte das Kind jemals bei euch wohnen, würdet ihr genauso rechnen? ( und auf Unterhalt verzichten).
lg
edy -
Hi,
ganz klar, was fördern angeht, dann kann man sehr unterschiedlicher Ansicht sein. Wir haben ja inzwischen die so "geförderten" Kinder, die nicht mal mehr Zeit zum normalen Spielen haben. Das kann es doch auch nicht sein. Da muss jeder seinen eigenen Weg finden, aber ich neige dazu zu sagen, dass weniger fördern häufig für die Kinder mehr ist.
Ja, du bist zu emotional. Finanziell wird das Kind an der untersten Grenze versorgt. Vielleicht solltest du dir das mal klar machen. Nee, man kann das Kind jetzt nicht am Hungertuch nagen lassen, damit es später mal was hat. Es ist JETZT finanziell anständig zu versorgen. Und was für fremde Kinder an Kindergeld gezahlt wird, das geht euch schon mal gar nichts an.
Löst die kleinen Alltagsprobleme bei euch, dazu hatte ich etwas geschrieben, und macht im Interesse des Kindes euren Frieden mit der Situation. Da bereichert sich niemand an dem Unterhalt.
@ edy: ich hatte noch die Sonderförderungen in meine Berechnung mit einbezogen.
Herzlichst
TK
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Hallo,
@ edy: ich hatte noch die Sonderförderungen in meine Berechnung mit einbezogen.
Ich war etwas "abgelenkt", sonst hätte ich das von dir geschriebene nicht nochmals wiederholt.
lg
edy -
Hallo und nochmal vielen Dank an euch für die Antworten, die mir natürlich so nicht ganz gefallen. Das ist halt der ganzen für wahrscheinlich alle beteiligten unbefriedigenden Situation geschuldet. Es stimmt, dass ich den ganzen rechtlichen Background gar nicht habe und mich mit den Berechnungen, wie ein Regelsatz zustande kommt auch nicht auskenne. Insofern muss ich euch Recht geben, dass die Summe von 337 € wirklich nicht viel ist.
Aber als Fazit kann ich nur ziehen, dass man, wenn man in einer solchen Situation wie wir jetzt stecken, natürlich recht schnell emotional wird und sich ungerecht behandelt fühlt. Und auch wenn es sich für einen Aussenstehenden eher als "Problemchen" darstellt, sind es oft Dinge, mit denen man sich beschäftigen muss und die sich leider nicht immer so schnell beheben lassen, wie man das gerne hätte.
Bitte versteht mich nicht falsch, aber wahrscheinlich können das nur Betroffene in ähnlichen Situationen nachvollziehen.
Für meinen Freund und mich steht auf jeden Fall das Wohl der Kleinen an erster Stelle.
Trotzdem möchte ich euch nochmal danken und ihr habt mir auf jeden Fall auch einen Denkanstoss gegeben. -
Hallo,
schön das deine Antwort so ausgefallen ist.
Und auch wenn es sich für einen Aussenstehenden eher als "Problemchen" darstellt,
Ich denke in Laienforen sind die meisten keine Aussenstehenden, sondern Betroffene. Ich z.B. auch.
So lange Gesetze nicht geändert werden, müssen wir damit leben.
lg
edy -
Hi,
auch ich bin Betroffene. Nur, wenn es ausschliesslich um Klamotten geht, dann ist das ein "Problemchen." Da gibt es Kinder, die gar keinen Kontakt zu einem Elternteil haben, solche, die ins Ausland entführt werden, die ein 'Elternteil in der JVA haben u.s.w. Ich denke mal, es ist hilfreich, wenn sein Problem auf einer gedachten Skala einordnet. Das hilft einem selbst, damit fertig zu werden und verhindert, dass es vom Problemchen zum Problem wächst und dann nicht mehr beherrschbar ist.
Herzlichst
TK