UHV bei neuer Heirat????

  • Dann jemand anderes heiraten ..... [sorry, nur Spaß]


    Aber das mit der KV ist doch jetzt auch schon so, oder nicht? Dann bliebt es doch finanziell gehüpft wie gesprungen, ob ihr heiratet oder nicht.


    Und: ... man kann angeblich auch aus Liebe heiraten .... ;)

  • Nee. Bin ja "noch" verheiratet. ;)
    Scheidung zieht sich eben sehr.
    Wir heiraten aus Liebe. ;)
    Aber KV abgesichert zu sein spielt ja nunmal ne große Rolle.
    Aber gut. Wird irgendwie gehen müssen.

  • Ja, war bei uns auch so. Anfangs sah es bei uns auch so aus, als würden wir finanzielle Schwierigkeiten bekommen, aber am Ende hat es sich alles gut zurechtgerüttelt.


    Ich hoffe, es wird bei Euch auch so sein.


    Alles Gute!

  • Guten Abend!


    Am Anfang des Threads wurde mal geschrieben, das Leistungen nach dem UVG weiter gezahlt werden, wenn ein alleinerziehendes Elternteil wieder heiratet.


    Das ist nicht richtig. Wenn ein alleinerziehendes Elternteil wieder heiratet, entfällt der Anspruch aus Unterhaltsvorschuss. Nicht aber der Anspruch auf Kindesunterhalt vom nichtbetreuenden Elternteil. Wenn dieses aber nicht leistungsfähig ist, hat man die A-Karte gezogen.


    LG chico

  • Hi chico,


    im Prinzip stimme ich dir ja zu. Nur, was mich ärgert, das ist, dass immer jemand anderes für die eigenen Kinder aufkommen soll. Letztlich hab ich sie in die Welt gesetzt. Ich hab dafür zu sorgen, dass sie anständig aufwachsen. Das nennt man Verantwortung. Und da nach dem Staat oder wem auch sonst zu schreien, wenn man selbst arbeiten kann, es aber nur unzureichend tut. Sorry, vielleicht bin ich zu alt und zu altmodisch.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo TK,


    da bin ich ganz bei Dir. Ich selber zahle seit 14 Jahren Unterhalt für meinen Sohn, der jetzt bald volljährig wird. Habe eigentlich immer etwa nach Stufe 4 bezahlt und finde es schlicht weg zum Kotzen, wenn ein unterhaltspflichtiges Elternteil sich versucht davor zu drücken. Allerdings bin ich auch froh, dass sich in Kürze mal etwas an meiner Situation ändern wird, zumal ich gerade beruflich nicht so auf der Höhe bin.


    Leider ist es aber nun mal so, dass Leistungen nach dem UVG nicht mehr gewährt werden, wenn wieder geheiratet wird. In dem hier geschilderten Fall, wäre es ratsam, dem unterhaltspflichtigen Vater des Kindes, welches bislang Unterhaltsvorschuss bekommt, etwas doller auf die Finger zu klopfen.


    LG & schönes WE
    chico

  • Hey,


    natürlich ist man froh, wenn eine Entlastung kommt. Was meinst du, wie ich mich entlastet gefühlt habe, als meine Kinder mit dem Studium fertig waren. Der Vater hat nie gezahlt, ich hab das alles allein gestemmt. War für mich eine Selbstverständlichkeit. Und wenn eine Mutter bei dem Alter des Kindes nur teilzeitig arbeitet (und zwar extrem teilzeitig), meint, jemand anderes müsste für das Kind aufkommen, und sich als Opfer sieht, tut mir leid, da fehlt jedwedes Verständnis. Und jetzt muss sie heiraten (natürlich aus Liebe), nahtlos nach der Scheidung, um in die Familienversicherung rein zu kommen? Richtig arbeiten, zumindest im Midi-Job-Bereich, für sich selbst und das Kind aufkommen, das hat die Frau überhaupt nicht auf dem Schirm. Tut mir leid, da fehlt mir jedes Verständnis.


    Dir auch ein schönes WE


    TK

  • Naja, ohne die Hintergründe richtig zu kennen, wäre ich vorsichtig mit vorschnellen Verurteilungen. Meine Frau kann heute auch nicht das Geld verdienen, das sie benötigte oder möchte, weil ihr damaliger Mann sie daran gehindert hat, eine entsprechende Ausbildung zu machen. Und dann waren die Kinder da, und und und ...


    Man weiß nie, was dahinter steckt, kennt die Geschichten nicht und die Menschen dahinter auch nicht.


    Außerdem kommen die Menschen hierher, weil sie Rat suchen, nicht um sich einer selbsternannten höheren Gerichtbarkeit zu unterwerfen.

  • Naja, die TS arbeitet ja. Und dass heutzutage viele Jobs so schlecht bezahlt werden, dass man davon kaum eine Familie ernähren kann, dürfte sich wohl herumgesprochen haben. Ich meine, das ist auch ein gesellschaftliches Problem, und ich meine, man kann von einer Gesellschaft verlangen, dass sie ihren Nachwuchs nicht verhungern lässt, wenn es die eigenen Eltern nicht hinkriegen. Die Kinder sind ja letztlich die, die am wenigsten dafür können und am meisten darunter leiden. Sie haben sich ihre Eltern nicht ausgesucht.


    Aber gut, da kann man sicher auch unterschiedlicher Meinung sein.

  • Verhungern muss es ja nicht, das Kind. Dafür gibt es als letzte Rettung ALG II. Mich stört nur gewaltig, dass zunehmend (ja, leider zunehmend) Konzepte aufgebaut werden, um eben eigenen Verpflichtungen zu entgehen. Man arbeitet geringfügig, ist ja beim Ehepartner familienversichert. Gleich nach der Scheidung muss man neu heiraten, um in die neue Familienversicherung rein zu rutschen. Der Staat soll unabhängig von der finanziellen Situation der neuen Familie für das Kind aufkommen. Es ist hier nicht mal angedacht, dass dieses Konzept so nicht ganz in Ordnung sein könnte. Als ich in einer Beratung so einer Mutter mal vorschlug, die Berufstätigkeit auf "Midi" zu erhöhen, um zumindest ihren Verpflichtungen gegenüber dem Kind so einigermaßen selbst nachkommen zu können, die war so schnell draußen, so schnell konnte ich gar nicht schauen. Für Notfälle, da ist der Staat da, und dafür zahle ich auch gerne meine Steuern. Aber für mißratene Lebensplanung, da fühle ich mich nicht zuständig.


    Herzlichst


    TK

  • Da gibt es sicher nicht wenige, die so "drauf" sind, wie Du beschreibst. Aber ich glaube nicht, dass man eine solche Haltung jedermann/-frau von vornherein unterstellen kann. Es gibt eben auch Lebensentwürfe, die scheitern, Erfolg der ausbleibt, missgünstige Partner, Krankheiten und deren Folgen usw., die einem einen gehörigen Strich durch alle Rechnungen machen können. Nicht wenige Menschen trauen sich ja nicht mal, Hilfen anzufordern, obwohl sie ihnen zustünden, einfach, weil sie sich dafür schämen.


    Aber, wie gesagt, ist die Erwartung an das Forum ja wohl kaum generalisierte Lebenshilfe oder höhere Gerichtbarkeit. Die Menschen kommen hierher mit Fragen zum Unterhalt, und die kann man ihnen ja beantworten, denke ich.

  • Hi,
    Vielleicht noch in Ergänzung. Es gibt eine Studie aus dem Familienministerium, die wurde vor Jahren in Auftrag gegeben, liegt aber erst jetzt (seit knapp 2 Jahren vor). Darin wurde festgestellt, dass wir in Deutschland über 150 direkte oder indirekte Förderungstöpfe für Kinder, minderjährige Jugendliche, benachteiligte junge Erwachsene haben. Damit sind wir weltweit ziemlich einzigartig. In diesem Zusammenhang dann von Verhungern zu schreiben, das finde ich vorsichtig formuliert, etwas bedenklich.


    Herzlichst


    TK

  • Das ist doch Quatsch, was du da schreibst. Natürlich nimmt sie die Vorteile in Anspruch. Soll sie ja auch. Aber sie soll nicht darüber jammern, dass der Staat nicht alles übernimmt, die Eltern völlig frei stellt. Sie bekommt knapp 200 € Kindergeld. Dazu kommt ihr Verdienst. Da der Ehemann sie nach der Eheschliessung unterhalten muss, stehen ihr letztlich knapp 550 € für das Kind zur Verfügung. Das sollte doch wirklich ausreichen. Darum geht es doch. Und wenn es nicht ausreicht, dann muss man selbst sich überlegen, ja man selbst, das traue ich dem Bürger zu, wie man die Lücke schliesst.


    Herzlichst


    TK

  • Aha. Dann habe ich Dich wohl missverstanden.


    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, verdient der neue Ehemann auch nicht viel und das, was er verdient, muss er bis auf den Selbstbehalt für die Kinder aus anderer Ehe aufwenden. Da bleibt nicht viel für drei Köpfe. Und da ist es nur gerechtfertigt sich umzusehen und Möglichkeiten zu prüfen.


    Wie auch immer, jedenfalls schreibst Du ja völlig richtig, dass Kinder in unserer Gesellschaft eine gute Förderung erhalten können, auch wenn die Eltern in Not sind. Aber man muss die Töpfe halt kennen und die Förderungen beantragen. Wenn sie an Bedingungen geknüpft sind, dann sollte man vorher wissen, welche das sind und sich überlegen, welchen Weg man gehen will und was einen dort erwartet. Das zu erfahren kommen die Menschen u.a. hierher. Eine Trennung ist schwer, die finanziellen Dinge sind kompliziert und wenn man sie das erste Mal durchmacht, kennt man sich nicht aus. Also spricht nichts dagegen, verschiedenen Lösungen nachzugehen und zu prüfen, ob sie geeignet sind oder nicht. Und mehr hat sie ja nicht gemacht.

  • Hi,


    nun ja, der neue Ehemann bekommt die günstigere Steuerklasse. Das macht schon eine ganze Menge aus. Wird häufig unterschätzt. Und wenn das nicht langt, dann muss sie halt mehr arbeiten. Das sollte zumindest als Option im Kopf drinne sein, oder? Dann gibt es Wohngeld, aufstockendes Kindergeld u.s.w. Die meisten Förderungen bekommt man allerdings nicht mit. Z.B. die Subventionierung aller Kindergarten/Hortplätze. Betriebswirtschaftlich gesehen kostet so ein Platz (je nach Ausstattung und Ort) monatlich zwischen 700 und 900 €. Niemand zahlt diesen Betrag. Wer wohl? Richtig, der Steuerzahler. Mal hinten ins SGB VIII schauen, was da alles zusätzlich über das Jugendamt gefördert wird. Oder die Versorgung mit Lebensmitteln in der Kita. Bei uns 35 € im Monat inkl. Getränke und Mittagessen. Dafür kann ich niemanden zu Hause verköstigen. Es gibt wahnsinnig viele verdeckte Unterstützungen. Das muss man einfach auch mal realisieren. Ich bin dankbar dafür. Obwohl meine Beiden schon erwachsen sind, für sich selbst sorgen. Nur, angesichts dieses Services seitens des Staates hab ich auch wenig Verständnis dafür, wenn dann gejammert wird.


    Herzlichst


    TK

  • Das mit dem Arbeiten gehen hatte ich ja schon vorgeschlagen, und das tut sie ja auch. Wenn sie im Moment erstmal keinen lukrativeren Job findet, kann sie ja möglicherweise auch nichts dafür. Die springen einen ja nicht an. Der Vorteil mit der günstigeren Steuerklasse geht wohl dafür drauf, dass er noch andere Kinder zu ernähren hat. Also, davon hat die neue Familie dann nichts.


    Ich weiß, dass die Gesellschaft gute Fördermöglichkeiten bietet und bin auch gerne bereit, dafür meine Steuern zu zahlen und habe das auch Jahrzehnte lang als Alleinstehender in StKl I reichlich getan. Auch ich bin dieser Gesellschaft dankbar und auch durchaus ein bisschen stolz darauf, Teil von ihr zu sein und meine Beiträge dazu geleistet zu haben. Aber ich hätte auch kein Problem, sie in Anspruch zu nehmen, wenn ich es benötigte, was im Moment zum Glück nicht der Fall ist. Da muss man nicht jammern, da hast Du recht, sondern gucken, was einem an Hilfen zusteht. Fertig.