Illegaler Umzug der Mutter mit Kind in andere Stadt

  • Hallo zusammen,


    ich bin derzeit ziemlich verzweifelt und benötige Rat.
    Vor ca. 3 Wochen hat mir meine Frau mitgeteilt, dass sie sich von mir trennen möchte. Die gemeinsame Wohnung soll möglichst schnell aufgelöst werden (ihr Wunsch) und ich soll mir eine kleine Wohnung suchen. Wir haben 2 Kinder, 6 und 8 Jahre.
    Ihre Vorstellung ist, dass ich zuerst ausziehe und sie sich dann in Ruhe nach einer Wohnung für sich und die Kinder umschaut. Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass sie dann die Gelegenheit nutzen wird, um sich eine Wohnung in einem ca. 100km entfernten Ort sucht, in die Nähe einer dort lebenden Bekannten.
    Ich habe sie bereits 2x auf diesen Verdacht angesprochen, aber sie wiegelte ab. Ich kann das jedoch nicht wirklich glauben.
    Wenn man so durchs Netz stöbert, wäre diese Aktion zwar rechtwidrig, jedoch passiert meistens rechtlich nichts, wenn die Mutter so etwas tut.
    Ich möchte im Vorfeld vermeiden, dass sie sich mit den Kindern aus den Staub macht und ich das Nachsehen habe und die Kinder nur mit erhöhten finanziellen Aufwand sehen kann, da ich mit meinem Auszug auch kein PKW mehr zur Verfügung hätte. Des Weiteren besteht dann die Gefahr, dass sie das Aufenthaltsbestimmungsrecht im Nachgang an sich reißt und somit die Aktion legitimiert.
    Derzeit ist die finanzielle Situation bei uns sehr angespannt und ich kann mir keinen aufwendigen Rechtsstreit leisten. Eigentlich wollten wir einvernehmlich einen Rosenkrieg vermeiden, aber da sie nicht ganz ehrlich zu mir ist, stecken wir wohl schon drin. ?(


    Ich wäre für Tipps und Ratschläge sehr dankbar.


    LG
    sander

  • Hallo,


    ich fürchte, dass Du da wenig tun kannst, außer Deine Frau davon zu überzeugen, dass Du der bessere Partner für sie und der bessere Vater für Eure Kinder bist als der Bekannte.


    Sich von seinem Partner zu trennen ist jedermanns gutes Recht. Üblicherweise bleiben die Kinder dann eher bei der Mutter, und sie kann prinzipiell wählen, wo und mit wem sie dann leben will. Dem zurückbleibenden Ehemann und Vater bleibt nur die Rolle des Unterhaltszahlers mit einem Umgangsrecht, meist 1x die Woche und alle 14 Tage ein Wochenende, sowie die Hälfte Schulferien (sofern das überhaupt machbar ist). Die damit zusammenhängenden Kosten trägt der Vater.


    Finanziell kommt da mit Sicherheit auch einiges auf einen zu: Trennungskosten, Scheidungskosten, höhere Steuerklasse, Unterhaltspflicht für Kinder und Ex-Ehefrau.


    Das ist nicht rechtswidrig und auch nicht strafbar, allenfalls sehr hässlich, ins Besondere für die Kinder. Also überlegt Euch das lieber und versucht, Eure Ehe zu kitten, ehe Ihr hinwerft. Andererseits, wenn die Ehe so unerträglich ist, ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende: irgendwann sie die Kinder groß genug, so dass kein Unterhalt mehr anfällt, und die Ehepartnerin muss nach einiger Zeit auch wieder für sich selbst sorgen. Allein: aus Eurer Wohnung hinauswerfen kann sie Dich nicht so einfach.


    Alles Gute!

  • Hi,


    ich gehe mal davon aus, dass ein gemeinsames Sorgerecht besteht. Das bedeutet, dass beide Elternteile gleichermaßen über den ständigen Aufenthalt der Kinder bestimmen dürfen. Wenn Streit aufkommt, entscheidet das Familiengericht, § 1666 BGB. Aus dieser Konstellation erfolgt, dass die Mutter als Sorgeberechtigte natürlich die Kinder auch an einen neuen Wohnort mitnehmen kann, wie der Vater auch. Es gibt keinen illegalen Umzug. Im Streitfall ist das Gericht anzurufen.


    Im übrigen haben wir hier nur Vermutungen. Was wäre wenn, was könnte passieren u.s.w. Sorry, meine Kristallkugel, mit der ich wahrsagen kann, die hab ich gerade an meinen Kollegen @edy verliehen.


    Und das Aufenthaltsbestimmungsrecht, das reißt sich niemand unter den Nagel. Darüber entscheidet ein Familiengericht und kein orientalischer Bazar. Und dieses auch nur im Streitfall.


    Du bist offensichtlich völlig überfordert. Geh zum Amtsgericht mit allen Gehaltsunterlagen, versuche einen Beratungshilfeschein zu bekommen. Und damit ab zum Anwalt. Dann kostet dich er Einstieg lediglich 15 €. Bitte vergiß nicht, dass sehr viel mehr zu regeln ist, was wesentlich konkreter als deine Vermutungen sind. Da ist die finanzielle Lage, wer arbeitet? Wie viel verdient ihr? Wieso bleiben die Kids mit dir nicht in der Wohnung, wenn sie doch ausziehen will? Was wird mit dem Kindesunterhalt? Schuldenregulierung oder Insolvenz? Betreuung der Kinder, wenn sie bei dir in der Wohnung bleiben?


    Du solltest vielleicht mal Prioritäten setzen und die dann nach und nach abarbeiten. Jedenfalls sehe ich keinen Grund, dich jetzt aus der Wohnung treiben zu lassen. Und Eile ist schon gar nicht geboten.


    Herzlichst


    TK

  • @ thz: wir haben wohl gleichzeitig geschrieben. Eine Klarstellung: wenn die Situation finanziell so angespannt ist, wie geschrieben, dann bleibt für die Ehefrau kein Geld mehr übrig. Außerdem muss ja (selbst wenn Geld da ist) nur für die Trennungszeit Unterhalt gezahlt werden. Für die Exfrau nicht mehr, da die Kids ja in einem Alter sind, dass die Gute auch ihren Lebensunterhalt allein verdienen kann. Das ist also nun wirklich das nachrangigste Problem was wir uns hier vorstellen können.


    Herzlichst


    TK

  • War ja auch nur einer von vielen, vielen anderen Punkten, die ich angeschnitten hatte. Dass die Ex nach einiger Zeit für sich selbst sorgen muss, hatte ich ja auch geschrieben. Es geht ja erst mal ums Prinzip und nicht darum, den Fragesteller mit tausend Details durcheinander zu bringen, zumal wir ja auch (noch) gar keine konkreten Zahlen und Daten vorliegen haben.

  • Sorry, wenn das alles konfus ist.
    Ja, ich bin mit der jetzigen Situation komplett überfordert.


    Wir sind beide arbeiten, ich Vollzeit, sie Teilzeit. Wir haben das gemeinsame Sorgerecht. Ich verdiene zuviel für einen Beratungshilfeschein.
    Sie war die letzten 4 Monate bei einer Mutter-Kind-Kur und hat mir danach die Trennung mitgeteilt. Mit dem gemeinsamen Geld sind wir auch bisher sehr gut über die Runden gekommen. Allerdings wurden während ihrer Kur unsere wenigen Ersparnisse fast komplett aufgebraucht.


    Sie geht davon aus, dass die Kinder mit dem Auszug mit ihr gehen, da sie sich vorwiegend um die beiden gekümmert hat, da ich länger arbeitete.


    Ich bin auch willens die Ehe zu kitten, allerdings legt meine Frau ein solches Tempo vor, dass ich in meiner Planlosigkeit nicht mitkomme. Sie will auch keine Eheberatung o.ä. und will erstmal sehr schnell Abstand gewinnen und da sehe ich die Gefahr, dass sie den Abstand auf 100km vergrößert.

  • Da hilft nur, mit ihr zu reden, reden, reden! Nimm sie ernst! Ausforschen der Gründe, warum sie weg will, was Du falsch gemacht hast, Ihre Bedürfnisse erkunden, Probleme aufdecken und gemeinsame Lösungen suchen. Was fehlt Ihr? Was war da früher, als Ihr geheiratet habt, was nun fort ist? Was verspricht sie sich von dem anderen? Da kommt bestimmt eine Menge zu Tage. Macht Vereinbarungen. Und dann halte Dich an Eure Abmachungen!


    Aber lehne es ab, Dir einfach so von heute auf morgen Deine ganze Familie aus der Hand schlagen zu lassen.


    Aber das ist nicht das Thema dieses Forums. Dafür gibt es sicher bessere. Oder halt Familienberatung, da kannst Du ja auch erst mal allein hin, wenn sie nicht mit will.

  • Hi,


    im Gegensatz zum Vater scheint mir die Mutter gut strukturiert. Sie weiss, was sie will. So, und jetzt muss der Vater sich auch gut strukturieren. Sonst geht alles den Bach runter. Also, die Frau arbeitet. Das bedeutet schon mal aus dem Bauch heraus, dass auch der Trennungsunterhalt wegfällt, wenn er denn für die Kids zahlt.


    Allerdings sind die Angaben ansonsten widersprüchlich. Finanzielle Enge, aber kein Fall für Beratungshilfe, weil zu viel Geld da? Wie sollen wir das verstehen? Mutter/Kind Kur mit beiden Kindern über vier Monate? Erklär es. Und, wenn sie am Ort arbeitet, wird sie ja wohl kaum 100 km wegziehen.


    Alles sehr, wirklich sehr durcheinander. Erster Schritt, für dich. Lass dich nicht aus der Wohnung treiben. Bis alles bis zum letzten Punkt geklärt ist, bleibst du da wohnen mit den Kindern. Die gehen ja zur Schule, haben ihr Umfeld da. Und wenn sie ausziehen will, dann soll sie es tun.


    Das wäre mein Einstieg.


    Herzlichst


    TK

  • Dem stimme ich zu! Bist Du erstmal ausgezogen, wird es schwierig, das wieder rückgängig zu machen und Du verlierst den Kontakt und hast wenig Möglichkeiten, noch Einfluss zu nehmen.

  • Meine Frau ist derzeit sehr gut strukturiert. Sie hatte auch genügend Zeit, sich einen Plan in aller Ruhe zu schmieden.


    Bei der Mutter-Kind-Kur war sie nur mit einem Kind. Unsere Tochter war bei mir. Die Orga hatte ich mir mit meiner Schwiegermutter geteilt, aufgrund meiner Arbeitszeiten.
    Um mal auf das Geld anzusprechen, Ich verdiene ca. 1900€ netto, sie ca. 1200€ netto. D.h., ich bin sicherlich kein Fall für die Beratungshilfe.
    Dennoch geht für Wohung u.a. ein nicht unerheblicher Teil wieder weg und in den letzten 4 Monaten hatte sie auch vermehrt Shopping-Bedürfnisse, die sich zusätzlich nicht gerade positiv auf die Ersparnisse auswirkten.


    Sie ist Erzieherin und findet in jeder Stadt sofort eine neue Anstellung, da die überall Mangelware sind.


    Das Reden versuche ich gerade mit ihr, jedoch hat sie im Augenblick keine Lust dazu und will erstmal ihre Ruhe.
    Ich hab in der Vergangenheit einige Dinge falsch gemacht, die auch zu dieser Situation führten. Ich versuche gerade alles, um die Situation zu retten, aber sie scheint gerade alle Brücken auf ihrem Weg hinter sich abzureißen.


    Morgen habe ich erstmal einen Termin beim Jugendamt, um mich rechtlich ein wenig aufzuschlauen. Ich hoffe, dass ich dann ein wenig klarer sehe. Ansonsten werde ich wohl auch einmal einen Anwalt aufsuchen müssen, um einen Umzug mit den Kindern zu verhindern.
    Bei einer Eheberatung bin ich übrigens auch schon, allerdings allein.


    Danke für die Ratschläge bzgl. meines Auszuges aus der Wohnung. Ich werde da erstmal die Füße stillhalten.

  • Ich war gerade beim JA, um micht über Rechte und Pflichten zu informieren.


    Bevor ich mich überhaupt auf Wohnungssuche begeben werde, werde ich darauf bestehen, dass alle Themen rund um unsere Kinder mit dem JA besprochen und schriftlich vereinbart werden, ggfs. auch mit einer externe Beratungsstelle. Die Beratungsstellen können auch Einzelgespräche mit den Elternteilen führen, was das JA nicht darf.
    Erst wenn eine einvernehmliche Lösung gefunden wurde, werde ich gehen.


    Meine Befürchtung, dass sie sich mit den Kindern aus den Staub macht in eine andere Stadt, bestehen zwar weiterhin, aber sie hätte rechtlich schlechte Karten. Das gesamte familiäre und soziale Umfeld befindet sich hier vor Ort. Ich müsste jedoch schnell reagieren. Die Gerichte müssen inzwischen in solchen Fällen innerhalb von 4 Wochen einen Termin ansetzen. Für mich zumindest erstmal ein klein wenig beruhigend.


    Das Aufenthaltsbestimmungsrecht wird ohne triftigen Grund nicht allein auf die Mutter übertragen. Ich vermute, in der Phase wo wir uns gerade befinden, wird das kein Familiengericht machen. Laut JA, ist besonders das Familiengericht bei uns vor Ort sehr auf das Kindeswohl bedacht und schaut sich solche Anträge sehr genau an. Des Weiteren wird so etwas nicht im Schnell-Prozess entschieden.


    Übrigens noch, die Dame vom JA sagte mir, dass solche Regelungen, wie Umgangsrecht aller 14 Tage am WE ein allgemeiner Irrglaube sind. Kein vernünftiger Richter setzt sowas einfach so fest. Vielmehr sollen die Eltern zum Wohle der Kinder zu geeigneten Lösungen kommen. Zumindest unser Familiengericht scheint da für alle Modelle offen zu sein.


    Ich werde heute Abend mal mit meiner Frau sprechen, obwohl ich sie derzeit am besten überhaupt nicht ansprechen soll ?(
    Nicht mal nach ihren Arbeitstag darf ich sie fragen.


    Vielen Dank noch einmal für die Hilfe und Ratschläge und das ihr mir den Weg in die richtige Richtung gezeigt habt. :thumbup:
    Wenn ich Neuigkeiten habe, werde ich das mal hier reinschreiben.


    Viele Grüße
    sander

  • Übrigens noch, die Dame vom JA sagte mir, dass solche Regelungen, wie Umgangsrecht aller 14 Tage am WE ein allgemeiner Irrglaube sind. Kein vernünftiger Richter setzt sowas einfach so fest. Vielmehr sollen die Eltern zum Wohle der Kinder zu geeigneten Lösungen kommen. Zumindest unser Familiengericht scheint da für alle Modelle offen zu sein.


    Das stimmt. Es hängt natürlich vom Alter des Kindes und anderen Faktoren ab. Prinzipiell haben die Beteiligten da Wahlfreiheit, nur wenn man sich nicht einigen kann, kann man es per Gericht festlegen lassen und das hat dabei stets das Kindswohl als höchste Priorität im Auge.


    Die Regelung ist bei unserem Familienumfeld die gängigste, wobei es sich dabei ausnahmslos um Kinder im Schulalter handelt. Ab einem gewissen Alter überlässt man es vermutlich auch am einfachsten den Kindern, wen sie wann sehen wollen.

  • Hi sander,


    das klingt doch alles schon sehr viel sortierter als vor ein paar Tagen. Ja das mit den 14 Tagen und hälftigen Ferien, das hat sich halt so eingebürgert. Wenn sich die Eltern gar nicht einigen können und nix dagegen spricht. Umgangsregelungen sind immer, ausnahmslos immer vorübergehende Regelungen. Die Bedürfnisse der Kinder ändern sich, die der Eltern auch. Berufliche Veränderungen folgen u.s.w. Ich denke noch mit Schrecken an die ersten großen Lieben meiner Söhne. Da wäre, wenn der Papa Interesse gehabt hätte, eine 14-Tage-Regel völlig unmöglich gewesen.


    Es gibt so viele Lösungsoptionen wie Fälle. Das muss man einfach wissen.


    Für dich ist jetzt wichtig. Du lässt dich von nichts und niemandem unter Druck setzen. Wenn sie ausziehen will, dann soll sie das tun. Die Unverletzbarkeit der Wohnung, das ist ein spezieller Schutz, der seine Basis im Grundgesetz hat. In einem Punkt stimme ich mit dem JA nicht überein. Der Umzug in eine andere Stadt ist für Kinder nicht problematisch. Das sehen auch die Gerichte so. Sonst, was würden unsere Soldaten mit Familie machen, die in schöner Regelmäßigkeit versetzt werden? Oder aber Manager in internationalen Konzernen?


    Also, bleib in der Wohnung, und überlege schon mal, ob du die Betreuung der Kids auch bei voller Berufstätigkeit nicht sicherstellen kannst.


    Herzlichst


    TK

  • Eine Frage mal hinterher.
    Was passiert eigentlich, wenn sie auszieht und die Kinder mitnimmt, auch wenn es innerhalb unserer Stadt ist?
    Kann sie das so einfach?
    Hinzu käme der Umstand, dass ich die Wohnung allein nicht halten könnte (950€ warm, inkl. Strom), wir stehen jedoch beide im Mietvertrag. Sie würde sicher bei einem Auszug die Zahlung der hälftigen Miete nicht mitmachen.

  • Hi,


    da gilt wieder das, was ich bereits oben geschrieben habe. Wenn du nicht willst, dass die Kids mit ihr umziehen bzw. umgezogen sind, dann muss das Gericht entscheiden, so die Kids in Zukunft leben. Nur, wenn du die Wohnung ohnehin allein nicht halten kannst, sie also beim Verbleib bei Dir umziehen müssten (allerdings müsste sie dann ja Kindesunterhalt zahlen), was spricht dann gegen einen Umzug mit ihr. Man kann derzeit bei dir einfach nichts konkretes planen.


    Wichtig ist auf jeden Fall, dass du dich im Augenblick nicht "vertreiben" lässt. Sie will die Trennung, also soll sie ausziehen. Dann wird gerechnet, dann wird geguckt, was für die Kinder sinnvoller ist und dann sieht man weiter.


    Herzlichst


    TK

  • Da sie Teilzeit arbeitete, hat sie sich vorwiegend um die Kinder gekümmert. D.h., sie hat die Kinder frühs in Kindergarten/Schule geschafft, nachmittags abgeholt und bis Abends beschäftigt.
    Meiner Meinung ist sie ist daher auch der hauptsächliche Ansprechpartner der Kinder gewesen. Das wird voraussichtlich auch ein Gericht so sehen. Sie ist auch immer sehr liebevoll mit den Kindern umgegangen. Ich hingegen bin immer erst Abends heimgekommen und habe mich leider auch zu oft aus dem Familienleben ausgeschlossen. Das ist leider ein Fakt, den ich inzwischen bitter bereue.


    Eigentlich wollen wir beide eine vernünftige Lösung anstreben, aber bis auf plumpe Parolen wie "Ziehe umgehend aus", hat sie noch nichts konstruktives zu dem Thema beigetragen, bis auf ein paar Lippenbekenntnisse. Derzeit rennt sie stur, mit Scheuklappen durch die Gegend und denkt nicht darüber nach, wie der Lösungsweg aussehen soll. Das ist jedoch auch ihre Art, Ziel setzen und dann drauf losrennen, ohne nach rechts und links zu schauen. Hinzu kommt, dass ich sie möglichst auch nicht ansprechen soll, was in der Situation völlig widersinnig ist.


    Gestern war wieder das Thema Auszug im Gespräch. Ich hatte ihr noch nicht gesagt, dass ich beim JA war. Worte wie "Ziehe aus", "Warum bist du noch nicht auf Wohnungssuche", "Dann ziehe ich mit den Kindern aus" waren einige Schlagworte im Gespräch. Auf die Gegenfrage, wie ich das ganze finanzieren soll, wenn derzeit kaum Geld in der Kasse ist, wusste sie natürlich auch keine Antwort.


    Ich habe sie für heute Abend nochmal um ein Gespräch gebeten und werde versuchen, die Situation vernünftig anzusprechen, damit sie endlich wieder ihr Hirn einschaltet und mit an einer Lösung arbeitet.

  • Klingt von Deiner Seite aus ganz vernünftig, finde ich.


    Sag ihr halt, dass Du nicht ausziehen wirst und an einer Trennung und Zerstörung der Familie kein Interesse hast, sondern, von vorn anfangen willst. Vermeide es, ihr die Schuld an allem zu geben, Schuld sind da immer beide. Versuche lieber herauszufinden, was Du falsch gemacht hat (z.T. weißt Du es ja offenkundig schon selber) und warum, und wie Ihr es zukünftig gemeinsam besser machen könnt. Usw. usf.


    Alles Gute und viel Glück!

  • Leichter gesagt, als getan.
    Sie will derzeit Abstand und dagegen werde ich jetzt auch nichts machen können. Auch die Dame bei der Eheberatung, in der ich bin sagte, dass ich diesen Schritt wohl akzeptieren muss, wie bitter ich ihn auch finde. Ich habe ihr bisher auch keine Vorwürfe zur Situation gemacht, sondern habe ihr geschildert was ich alles falsch gemacht habe und wie ich das Verbessern möchte.
    Wie ich oben schon geschrieben habe, ist meine Frau in Ihrem Handeln oft sehr spontan, dafür dann aber auch ohne Rücksicht auf Verluste und ohne vorher nachzudenken. Sie benimmt sich derzeit wie eine 16-jährige in ihrer Trotzphase und sich gerade neu entdeckt.
    Ich weiß, dass sie jeden Abend mit einem anderen Mann telefoniert, den sie dort kennen gelernt hat. Ist wohl kein Mitpatient gewesen und wird wohl aus dem Bekanntenkreis einer Mitpatentin stammen. Ich hatte sie auch deswegen schon angesprochen und sie hatte zumindest die Telefonate und Chat bestätigt.
    Ich weiß, dass sie sich auf 4-5 Datingseiten angemeldet hat und dort wohl auch fleißig Kontakte sucht. Die Hinweise sind übrigens so offensichtlich, dass ich darüber stolpern musste. D.h., sie verheimlicht das noch nicht einmal und wollte, dass ich die Hinweise finde, damit ich mich selbst fertig mache.
    Sie tobt sozusagen wie ein Teenie aus und wird wohl auch nicht so schnell zur Besinnung kommen. Vielleicht in ein paar Monaten, wenn ich ihr zeigen kann, dass ich mich inzwischen um 180° gedreht habe, besteht evtl. eine Chance, dass wir uns wieder zusammen raufen.


    So, das wars erstmal.
    Starker Tobak?
    Ich glaub schon ;(