Illegaler Umzug der Mutter mit Kind in andere Stadt

  • Tja, was soll man sagen? Für Außenstehende ist eine mehr oder weniger alltägliche Geschichte, aber wenn man selbst betroffen ist, haut es einen um. Keine Ahnung, wie hoch die Scheidungsquote im Moment ist, aber über die Jahre schwankte sie zwischen 30 und 50%, und hinter jeder Scheidung steckt eine mehr oder weniger ähnliche Geschichte. Die in unserer Kultur verankerte Monogamie auf Lebenszeit erweist als zunehmend problematisch, würde ich sagen.


    Ich wünsche Euch jedenfalls viel Glück!

  • Wenn man sich zu lange ins gemachte Nest setzt, ist das halt leider die Konsequenz.


    Den Schritt aus der Wohnung werde ich wohl machen müssen. Es müssen halt vorher alle Themen gemeinsam mit dem JA besprochen werden und schriftlich festgehalten werden.
    Die Chance, dass die Kinder bei mir bleiben ist äußerst gering. Ich kann nur hoffen, dass sie sich möglichst nah bei mir eine Wohnung sucht, damit unsere Kinder möglichst viel vom Papa haben und sie nicht in eine andere Stadt abhaut.
    Leider habe ich in einem anderen Thread in diesem Forum gelesen, dass dann eine Rückholung der Kinder nicht so einfach möglich ist, wie ich gestern noch gedacht habe und es schwierig wird, sie ausfindig zu machen, wenn sie ohne Info verschwindet.

  • Da hast du vollkommen Recht.
    Deshalb will ich auch alles gemeinsam mit ihr und dem JA klären, damit daraus auch eine geregelte Vorgehensweise entsteht.
    Wir haben auf Paarebene versagt!
    Ich hoffe, wir können als Eltern trotzdem noch als Vorbild für unsere Kinder agieren. Derzeit ist bei uns beiden die Gefühlswelt völlig durcheinander, wobei ich schon immer der mehr sachlich denkende Mensch in der Beziehung war. Wir müssen zusehen, dass wir die sachlichen und emotionalen Themen voneinander trennen, um halt einen Krieg auf Kosten der Kinder zu verhindern.

  • @ Sander,


    irgendwie bist du noch sehr durch den Wind, oder willst nicht kapieren. Einerseits meinst du, die Kids sollen bei der Mutter bleiben, andererseits willst du die Kids zurückholen, ja was ist denn das? Und es ist in Deutschland überhaupt nicht schwierig, jemanden ausfindig zu machen. Es gibt nämlich sowas wie ein Melderecht, und wenn man finanzielle Unterstützung benötigt, dann muss man gemeldet sein, auch wenn man als Erzieherin arbeiten will. Und das Jugendamt hat null Funktion. Da muss man nichts unterschreiben. Und wenn man was unterschreibt, dann ist das nur das Papier wert, auf dem es steht.


    Zum x-ten Mal: beziehe eine juristisch saubere Position, und die sieht im Augenblick so aus, dass du dich nicht aus der Wohnung treiben lässt. Und das wars erst einmal. Und ewige Diskussionen, das ist doch Müll. Abwarten wie es sich entwickelt.


    Herzlichst


    TK

  • Ich habs wohl falsch beschrieben.
    Wenn sie in der Stadt bleibt und wir uns auf ein vernünftiges Besuchsrecht einigen, dann wäre ich aus jetziger Sicht erstmal zufrieden.
    Falls sie in eine andere Stadt abhauen sollte, dann würde ich auf jeden Fall versuchen, die Kinder zurückzuholen.
    Ich weiss auch, dass es bei einem Umzug eine Meldepflicht gibt, jedoch auch, dass man bei einer Ummeldung auch einen Sperrvermerk beim Meldeamt vereinbaren kann und eine Personensuche dann nicht so einfach möglich ist.
    Ich weiß auch, dass alle Vereinbarungen mit dem JA keine rechtliche Relevanz haben, wenn es vor Gericht landet, leider. Ich kann mir jedoch derzeit auch keine gerichtliche Exzesse leisten.
    Was wäre denn die juristisch saubere Position, wenn ich mich weigere aus der Wohnung auszuziehen und sie mit den Kindern verschwindet?
    Ich hab keine Ahnung. Ich müsste wohl doch mal einen Fachanwalt für ein Erstgespräch aufsuchen.

  • Das wird sie dann wohl tun, wenn sie sich trennen will und Du nicht ausziehst. Besser, Ihr vereinbart vorher noch den Umgang mit den Kindern. Wenn sie den vereitelt, bleibt nur der Gang vors Gericht. In dem Fall hättest Du dort eine recht starke Position, denke ich, und es könnte sein, dass sie die Kosten für das Verfahren übernehmen muss. Sicherlich gelingt es dem Rechtsanwalt auch, an ihre Adresse zu kommen, bzw. sie wird sich ja sicherlich auch irgendwann mit Unterhaltsforderungen an Dich wenden.


    In dem Zusammenhang wäre es sicher auch nicht dumm, wenn Du Dein eigenes Konto hast.

  • Ich hatte am Freitag noch ein Gespräch mit meiner Frau.
    Ich hatte erstmal angesprochen, dass wir unsere gegenseitige Wut nicht mit den aktuell wichtigen Themen vermischen sollen und die Dinge jetzt endlich einmal strukturiert und vernünftig angehen müssen, ansonsten artet das Ganze in einen Krieg zu Lasten aller Beteiligten, besonders der Kinder aus. Wir hatten dann noch gegenseitig fehlinterpretierte Äußerungen des anderen gerade gerückt und zumindest ein wenig mehr Klarheit gewonnen.
    Ich hatte ihr noch von meinem Termin beim JA erzählt. Sie hat am Dienstag das gleiche Info-Gespräch. Danach werden wir uns zusammensetzen und die Themen angehen.
    Das war das bisher beste Gespräch, was ich mit ihr in den letzten Tagen geführt hatte. Und siehe da, danach war sogar wieder normale Alltags-Konversation mit ihr möglich.


    Ich hatte im Netz gelesen, dass Vereinbarungen mit einem Anwalt oder notariell beglaubigte Vereinbarungen auch eine rechtliche Verbindlichkeit vor einem Gericht haben. Hat dazu jemand Erfahrungen?
    Meine Idee war, die Vereinbarungen zusammen mit dem JA zu erarbeiten und anschließend diese bei einem Anwalt oder Notar rechtssicherer zu machen.
    Würde gern eure Meinungen dazu hören.


    Viele Grüße
    sander

  • Hi,


    das Jugendamt ist nur für die Kinder da. Das wird also kein Paket. Wirklich nicht. Verträge dieser Art (Anwalt oder Notar) sind wie alle Verträge erst einmal rechtlich verbindlich. Ist nix anderes als ein "Brötchenkaufvertrag." Das muss man klar sehen. Da es ein Vertrag mit Dauerwirkung ist, kann er natürlich jederzeit gekündigt werden. Ob man das jetzt braucht, keine Ahnung, ich würde es verneinen.


    Herzlichst


    TK

  • Grundsätzlich ist es nicht notwendig, für Verträge Notare oder Rechtsanwälte hinzuzuziehen. Privatpersonen können Verträge schließen, wie sie lustig sind. Es bedarf nicht mal der Schriftform. Aber es kann sicher nicht schaden, Eure Vereinbarungen schriftlich festzuhalten und von beiden Seiten gegenzeichnen zu lassen.