Ich fürchte, ich lebe da manchmal in der Realität und nicht zwischen Aschenputteln und Bankmillionären. Eher Dekan an einer Uni und einer Sozialarbeiterin (nachdem sie nach vielen, vielen Bewerbungen wieder einen Job gefunden hat). Die Raten fürs Haus waren so bemessen, dass da nicht viel übrig geblieben ist, ist ja klar: die eigene Immobilie ist ja immer die beste Geldanlage, also steckt man alles dort hinein. Also war da außer dem noch nicht abbezahlten Haus nichts Signifikantes übrig.
Im Übrigen hat die Frau in all den Jahren auch viel in die Familie eingebracht, was keineswegs zu 50% aufgeteilt wurde: nämlich die Kinder versorgt. Der Mann hat das Geld verdient. Bei der Scheidung wird dann aber nur aufs Geld geschaut. Finde ich ein bisschen unfair.
Natürlich hätte sie sich nicht mit 50% ins Grundbuch eintragen lassen müssen. Aber, wenn es dann abbezahlt ist, gehört es ihr eben auch erst mal nicht. Kein Risiko, kein Gewinn. Obwohl sie mit der Kinderbetreuung bei Verzicht auf Arbeit auch viel geleistet hat.
Ehevertrag? Ich kenne niemanden, der einen gemacht hat. Vielleicht fahrlässig. Meistens war es in meinem Umfeld aber so, dass man in jungen Jahren sowieso nix hatte und vorhatte, alles gemeinsam aufzubauen. Ist dann halt blöd, wenn dann einer mitten drin das Weite sucht und der andere dann mit der Hälfte der Schulden da steht ohne Chance, sie abzuzahlen. Soo weltfremd ist nicht, denke ich.