Liebe Forum,
ich bin neu hier.
Seit 01.01.2017 habe ich mich von meinem Partner getrennt, wir wohnen aber noch in der gleichen Wohnung. Langsam wird diese Situation für mich unerträglich. Ich möchte jetzt gar nicht auf das gesamte persönliche Drama eingehen, sondern nur die Fakten darstellen, in der Hoffnung, hier etwas Orientierung zu finden.
Mein Expartner weigerte sich, die Trennung zu akzeptieren, die ich seit Oktober letzten Jahres aufgrund schwerwiegender Probleme wünsche. Ab etwa diesem Zeitpunkt habe ich ihm bereits mitgeteilt, dass ich auch nicht mehr mit ihm zusammenleben möchte. Er hat es anfangs einfach ignoriert, der schwebende Zustand ging circa zwei Monate. Zum 01.01. zog ich für mich dann erstmal den Schlussstrich, trenne seitdem alle Einkäufe, die Wäsche, schlafe in einem anderen Zimmer etc. Leider hat mein Expartner alles getan, um mir dies so schwer wie möglich zu machen, hat ständig die Grenzen meiner Privatsphäre überschritten. An Vereinbarungen zum Getrenntleben im gleichen Haushalt hat er sich nie gehalten - Gegenteil.
Für mich ist der psychische Druck, ständiger Streit, Beleidigungen von seiner Seite, inzwischen fast nicht mehr zu ertragen. Ich forderte ihn mehrmals auf, sich eine kleine Wohnung zu suchen, damit ich mit unseren beiden Kindern (9 und 18) erstmal wieder zur Ruhe komme. Um die Frage, warum ich nicht ausziehe, gleich zu beantworten: wir stehen gemeinsam im Mietvertrag, die Miete geht vollständig von meinem Konto ab, und der Vermieter entlässt mich nicht einseitig aus dem Mietvertrag, da mein Expartner sich die 4-Zimmerwohnung allein nicht leisten kann. Da er auch nicht kooperativ ist, fürchte ich, dann die alte und die neue Miete zahlen zu müssen. Der Wohnungsmarkt ist hier sehr schwierig, einen Umzug in eine andere, billigere Stadt möchte ich den Kindern nicht zumuten, und ich selbst bin durch meine Arbeit auch ortsgebunden.
Aufgrund dieser Argumentation setzte meine Anwalt meinem Expartner eine Frist zum Auszug gesetzt, die drei Monate betrug. Sie endete am 30.09. Während dieser Zeit hat mein Ex sich kein Bein ausgerissen, hat aber seit drei Wochen etwa aktiv mit dem Suchen angefangen. Mein Anwalt verlängerte die Frist nochmal bis zum 15.10. - die ist nun auch verstrichen. Der Wohnungsmarkt hier ist sehr, sehr schwierig, ich hatte auch versucht, mitzusuchen, habe ihm Angebote ausgedruckt, Besichtigungstermine ausgemacht. Allerdings ist das Verhältnis zwischen uns arg zerrüttet. Ich möchte wie gesagt nicht die schmutzigen Details ausbreiten (es gab auch schon drei Polizei-einsätze aufgrund von Aggression seinerseits), sondern einfach nur wissen, was passiert, wenn man eine Wohnungszuweisung beim Familiengericht beantragt, wie es mein Anwalt vorgeschlagen hat.
Wie lange dauert so ein Verfahren, was für eine Frist wird ihm dann zum Auszug gesetzt? Denn das Problem, dass er noch keine Wohnung gefunden hat, löst sich dadurch ja nicht. Muss ich ihn so lange ertragen, bis er endlich eine Wohnung hat? Freunde und Verwandte, die ihn vorübergehend aufnehmen könnten, hat er nicht. Er scheint inzwischen die Trennung wirklich akzeptiert zu haben und sich tatäschlich um eine Wohnung zu bemühen, aber das ist halt reichlich spät, nachdem die Sache nun schon so lange läuft und er lange Zeit wenig unternommen hat.
Kann mir hier jemand einen Rat geben? ich möchte einfach meine Ruhe wiederfinden, ich fühle mich zu Hause nicht mehr wohl.