Hi,
im Familienrecht haben wir bei aller Vielfalt Schwerpunkte. Scheidungssrecht, Unterhaltsrecht, Sorgerecht, Umgang. Das wars. Gewalt in der Familie, die täglich stattfindet, gar nichts. Männer prügeln Frauen, Frauen Männer, alle dann noch die Kinder. Gewalt findet nicht nur in der Unterschicht statt, sondern auch in Familen von Pfarrern, Rechtsanwälten, eben überall. Es ist kein Ausländerproblem, kein Problem bei Süchtigen, oder was weiss ich. Gleichwohl haben wir in den Familienrechtsforen kaum Anfragen mit diesem Bezug. Es ist immer noch die Scham da, so etwas passiert eben woanders, und die Opfer seien ja irgendwie auch selbst in Schuld. Zu viel gereizt, z.B..
Ich habe einen Bericht in einem Privatsender gesehen, in welchem die Mutter eines kleinen Kindes über zwei Jahre zugesehen hatte, wie der Vater des Kindes dasselbe mißbrauchte, dann Trennung, neuer "Vater," wieder Mißhandlungen. Sie sieht es weiss es, und alle waren voller Mitleid mit der Mutter, nicht mit dem Kind. Ja, was ist das denn?
Oder die Lehrerin, die im Sportunterricht blaue Flecken beim Kind sieht, die im Unterricht auch psychische Störungen bemerkt, das ganze (völlig richtig) über den Rektor dem Jugendamt meldet, dann das Ganze zurückzieht, einfach weil sie festgestellt hatte, dass die Familie in ihrer Nähe wohnt und sie nicht belästigt werden will. Und das Jugendamt meint, es sei ja nicht so schlimm, wenn da was zurückgezogen werde.
Ich würde mich über Input freuen, vielleicht kann man ja auch einige Opfer ermutigen, sich hier zu melden. Und vielleicht kann man dann auch helfen.
Herzlicht
TK