Vater geht mehr und mehr auf Distanz zu den Kindern - was kann ich tun?

  • Hallo zusammen!


    Der Vater meiner 3 Kinder (10, 6 und 3 Jahre alt) hat nach seinem Auszug 11/16 bis zum Jahreswechsel die Kinder zunächst jedes Wochenende bei sich haben wollen (das scheiterte an vielen Krankheitsfällen der Kinder). Nachdem die Kinder forderten, dass sie auch mit mir Wochenenden verbringen wollten, einigten wir uns auf 14-tägigen Wechsel bei den Wochenenden, die Ferien wollten wir ad hoc entscheiden, da sich die Urlaubsgestaltung des Vaters (Softwareentwickler) immer recht kompliziert gestaltete.
    So funktionierte es auch eine Weile recht gut, auch wenn ich zunehmend merkte, dass die Kinder traurig aus diesen Wochenenden zurück kamen. Gespräche mit den Kindern zeigten, dass sie sich durch die Anwesenheit der neuen Partnerin und deren Tochter zurückgesetzt fühlten. Ich ließ das den Kindern gegenüber unkommentiert, suchte aber das Gespräch mit dem Vater.
    Darin vereinbarten wir, dass er sich in der Zeit zwischen den Papawochenenden bei den Kindern melden sollte, telefonisch oder auch in Form von Besuchen, um einer beginnenden Entfremdung entgegen zu wirken. Dies klappte für 2 Wochen gut, dann herrschte erneut 12 Tage Funkstille.
    Alle wichtigen Ereignisse, eventuelle Erkrankungen,schöne Erlebnisse teilte ich dem Vater per Mail oder Whatsapp mit,auch Termine für die Ferien klärten wir so ab. Meine immer wieder kehrenden Aufforderungen, mehr Anteil am Leben der Kinder zu nehmen, um ein fester und wichtiger Bestandteil ihrer Leben zu bleiben, verhallten ungehört.
    Seit 01/18 wohnt nun seine neue Partnerin in der Wohnung des Nochmannes. Seitdem gab es immer mehr Rückzug von Seiten des Papas, schwierige Entscheidungen bezüglich einigerOperationen bei den Kindern musste ich alleine treffen, und es war schon kompliziert, die notwendigen Unterschriften für die Eingriffe rechtzeitig zu bekommen. Die beiden jüngsten weigern sich zusehends, beim Papa länger als einige Stunden zu bleiben, Übernachtungen gibt es quasi keine mehr. Auch die Große geht nur hin und wieder mal zum Papa, und tut dies mit den Worten ab, dass er sowieso nichts mit ihr machen wolle.
    In all den Ferien, die es bisher in diesem Jahr gab, waren die Kindern maximal an einem Wochenende bei ihm, da er (angeblich) keinen Urlaub bekommen könne. Nun sind die Sommerferien nahezu vorbei und die Kinder waren von den 42 Tagen genau zwei Nächte bei ihm. Seinen eigenen Urlaub hat er so geplant, dass er genau in der Zeit mit seiner neuen Familie wegfliegt, wenn ich den seit April geplanten Urlaub mit den Kindern mache. (Ja, das mag Zufall sein, aber ich denke dennoch, dass da auch eine andere Regelung seinerseits hätte getroffen werden können!)


    Ein Bekannter sagte nun, dass man mir das im Scheidungsfall negativ anrechnen könne, dass die Kinder immer bei mir seien. Stimmt das?
    Wird dann immer davon ausgegangen, dass es negative Einflussnahme sein müsse, die eine Entfremdung bedingen?
    Soll ich die Kinder oder den Vater zwingen, sich an die 14-Tageregelung zu halten?
    Wieviel Zeit müsste dem Papa zur Betreuung der Kinder in den Ferien zugebilligt werde?
    Was kann ich noch tun, um einer Entfremdung -auch zum Wohl des Papas - entgegen zu wirken? Ist das Jugendamt da der passende Ansprechpartner? Oder muss derlei gleich über einen Anwalt laufen?


    Ich bin da wirklich mit meinem Latein am Ende -und so ganz nebenbei mit der andauernden Betreuung der Kinder auch manchmal an meinem eigenen Limit, sodass ich ein wirklich freies Wochenende hin und wieder begrüßen würde. Aber erzwingen mag ich es nicht, wenn das dann bedeutet, dass ich Kinder im zweistündigen Rhythmus am Telefon habe, die vor Heimweh weinen. Das ist auf Dauer auch für niemenaden zu ertragen.


    Vielen Dank für jeden Ratschlag.


    Liebe Grüße
    Martina

  • Hallo Martina,


    Vielleicht besprichts du dies mal bei einem Termin


    mit der Familienberatung ( in vielen Städten/Landkreise , kostenlos).


    Eine Protokulierung des Gespräches wäre gut.


    Jugendamt würde ich erst zu Rate ziehen, wenn es noch andere Probleme gibt ( Umgang,Kindesunterhalt usw.)


    edy

    Eine freundliche Begrüßung bei jedem Beitrag, ist eine Werschätzung gegenüber den Antwortgebern
    z.B. "Hallo"
    Das ist ein Laienforum, die Antworten sind nicht rechtsverbindlich. edy (Admin)

  • Hi,


    die Kids wollen nicht, er will nicht. Beide Seiten zumindest nicht regelmäßig. Da kann man praktisch gesehen nichts tun. Oder meinst du, es ist sinnvoll, Kinder und Vater zu zwingen? Das werden dann fröhliche Wochenenden.


    Was soll dir wie bei der Scheidung angerechnet werden? Wir haben kein Verschulden mehr. Es wird ausschließlich geguckt, ob die Ehe gescheitert ist, man länger als ein Jahr getrennt lebt, und dann wird entschieden. Über das, was beantragt ist, aber ganz ohne Schuldzuweisungen.


    Herzlichst


    TK