Umgang.... Sorge um die Kinder

  • Sorge wegen Umgang


    Schönen guten Tag,


    Ich brauche dringend Rat, da die Situation sehr kompliziert ist.


    Ich bin vom KV seit 2010 gettennt ind 2014 geschieden. Aus der Ehe haben wir 2 Söhne. Der KV war im Umgang nicht zuverlässig... es kam drauf an in welcher Phase er sich befand.

    Seit 2017 ist es etwas regelmässiger aber immer mit Stress verbunden.

    Seit Januar 2019 ist er sehr gläubig geworden. Für mich schon fanatisch... ertählt den Kindern dass ich in die Hölle komme wenn ich nicht bekehrt werde und geht mit ihnen zu Heilungsritualen. Er hat eine sehr fundamendalistische Sichtweise und verkündet Bibelverse usw.

    Meine Kids sich an sich katholisch erzogen aber nicht streng. Er möchte sie zu den Gottesdiensten in der Freikirche gelegentlich mitnehmen und auch zu den Hauskreisen... wo auch gebetet wird und die Meinungen ausgetauscht werden.

    Nun verwiegere ich ihm das 2te WE die kids... da ich nicht möchte dass er sie bei den Hauskreisen oder Gemeinde mit hat. Hab ihm auch Ausweichtermine angeboten. War schon bei der Bearatungsstelle für Sekten anfragen und bei der evangelischen Weltanschauungsorganisation... die raten davon ab diesem Glauben und dieser Gemeinde beizuwohnen da sie viele Aussteiger haben die negatives berichten. Dämonenlehre und sprichwörtliches Bibel befolgen hat der KV mir selbst berichtet. Einigung beim Jugendamt scheiterte da er sie wenn er möchte dorthin nehmen will.. ich bin dagegen?

    Hat jemand Rat oder Erfahrungen?

    Liebe Grüsse

  • Hi,


    in so Fällen ist es immer schwer, ganz konkret zu raten. Ich fang mal an, und dann tasten wir uns vielleicht gemeinsam vor.


    Wie alt sind denn die Kids? Um welche Freikirche handelt es sich denn? Kannst du mir auch per PN mitteilen, das muss hier ja nicht jeder wissen. Hast du mal mit dem Sektenbeautragten deines Landes gesprochen? Die Fragen müsste ich beantwortet haben. Du kannst außerdem auch mal ins Religionserziehungsgesetz schauen, um dich schlau zu machen und dann sehen wir hier weiter.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo TK,


    Es ist eine evangelikale charismatische Freikirche.

    Ich war bereits bei der evangelischen Weltanschauungsprganisation und bei der Beratungsstelle für Sektenanfragen. Beide sahen diese Freikirche als sehr kritisch an und rieten von ihr ab wegen der sehr fundamentalistischen Sichtweise und der sehr strengen Hauskreise.

    Die Kinder sind 11 und 12. Beide möchten nicht dahin. Der KV hat eine sehr starke Vorstellung und ist in den Glauben sehr eingebunden seit Januar diesen Jahres. Er erzählt den kids , dass wenn ich nicht bekehrt werde, ich in der Hölle lande und in 10 bis 20 Jahren laut Offenbarung das Ende kommt und es wird nur zwei Wege geben.. der Glaäubigen wie er und all anderer die dann verdammt werden.

    Er nimmt die Bibel sehr wörtlich auch was Dämonen Austreibungen angeht. Meinte ich soll Patientinnen von mir durch Hand auflegen heilen. Den Kleinen hat er zu einer Frau gebracht... die meinte zu meinem kleinen dass er eine Kugel am Hals hat, sie fasste ihn an und betete und dann meinte sie dass sie jetzt die entfernt hat und er geheilt ist.


    Ich habe dem KV gesagt er kann die Kids gerne nehmen wenn er aber sie nicht zu den Messen und Hauskreisen und Ritaulheilungen mitnimmt. Die kids sind katholisch aber nicht streng gläubig erzogen.

    Der KV möchte sich nicht einengen lassen ...

    LG

  • Hi,


    es gibt so viele "gute" evangelische Freikirchen, du glaubst es gar nicht. Diese Angaben sind mir noch nicht genau genug, Sorry. Wir haben hier nachfolgendes Spannungsfeld: im Prinzip kann jedes Elterteil während "seiner" Zeit mit den Kindern machen machen was er will. Sie also auch zu irgendwelchen Wunderheilern mitnehmen. Das ist das Problem. Allerdings, mit 14 sind unsere Kids religionsmündig, deshalb die Frage nach dem Alter. Man kann jetzt natürlich ein Gerichtsverfahren anstrengen, welches Monate dauert mit offenem Ausgang. Juristisch vielleicht sinnvoll, aber für die Kids blöd, für dich auch.


    Ich würde mich hier darauf konzentrieren, die Kids "abzupuffern." Kein Kind muss sich von fremden Frauen aus was für Gründen auch immer anfassen lassen. Es soll sich wehren. Dem Ex schriftlich (nicht per email oder wie auch immer) mit Einschreiben oder Zustellung durch Gerichtsvollzieher mitteilen lassen, was du religionserziehungstechnisch nicht akzeptieren kannst. Das wäre für mich der Einstieg. Und ganz wichtig ist, die Kids stark zu machen. Ihnen Verhaltensregeln mit auf den Weg zu geben, damit das alles in akzeptable Bahnen gelenkt wird.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo TK,


    Wie gesagt in Beratungsstellen haben sie diese Freikirche als kritisch beschrieben.

    Allein die Aussgaen auch die die kids vom KV erhalten.

    Ich habe dem KV mitgeteilt, dass er gerne Umgang haben kann aber manches ausschliessen sollte wegen dem Gesetz zur religiösen Kindererziehung.

    Da darf ich mein Veto einlegen... genauso wie er es dürfte falls ich mich jetzt auf einmal neu bekennen würde zu was anderem und die kids mit involvieren wollen würde. Die kids möchten auch nicht dahin.

    Er geht ucht darauf ein...also das Dilemma

  • Hi,


    nun das mit dem Veto sehe ich nicht unbedingt gegeben. Da müsste man einfach mehr wissen, da - ich hatte das schon geschrieben - grundsätzlich jedes Elternteil sein Leben mit seinen Kindern frei gestalten kann.


    Ich bin bei Beratungsstellen immer etwas skeptisch. Ich kann auch ohne Sach- und Fachkenntnis ein Schild an meine Tür hängen und eine Beratungsstelle für ich weiss nicht was eröffnen. Das geht. Deshalb mein Hinweis auf die offizielle Anlaufstelle. Im übrigen ist dem Gesetz nichts hinsichtlich des Umgangs zu entnehmen. Die ganze Sache ist wesentlich komplexer, wie du sie im Augenblick erfasst.


    Aus diesem Grund ja mein Vorschlag. Im übrigen ist ja gerade die katholische Kirche auch nicht gerade zimperlich mit Andersgläubigen. Ich bin jüdischen Glaubens, wurde vom kath. Pfarrer in der Schule massiv unter Druck gesetzt, so sehr, dass ich mich weigerte, aufzustehen, wenn der Tag da war, an dem der Pfarrer Religionsunterricht gab, mein Vater musste gerichtlich durchsetzen, dass ich nicht am kath. Religionsunterricht teilnehmen musste. Wenn Bonifatius heute leben würde, er würde Moscheen und Synagogen anzünden.


    Deshalb ja meine Frage, ob es sich da tatsächlich um eine gefährliche Sekte handelt oder aber "nur" um eine etwas extrem ausgeprägte freikirchliche Gemeinde. Und was ist, wenn der Vater dann den Spieß umdreht und erwartet, dass du die religiöse katholische Erziehung aufgibst? Dann haben wir eine ziemliche Patt-Situation, sehr unschön wäre das.


    Herzlichst


    TK