Reform der Pflegeversicherung

  • Immer wieder taucht der Gedanke auf, die Pflegeversicherung zu einer Vollkaskoversicherung zu machen, was haltet ihr von der Idee?

    Welche Probleme gibt es heute und in Zukunft bei der Finanzierung der Pflege?

    Gibt es Alternativen zur Vollkaskofinanzierung?

    Welche Vorteile, welche Nachteile hätte die Vollversicherung?


    "2017 bezogen laut Statistischem Landesamt NRW-weit gut 60 000 Menschen Sozialhilfe für die Finanzierung ihres Altersheimplatzes. Das entspricht 37,5 Prozent der knapp 170 000 Altersheimbewohner im Bundesland. Die Sozialhilfequote lag damit in NRW deutlich über dem Bundesschnitt 2017 von knapp 30 Prozent."siehe

    hier


    das ca. 70 % der Bewohner von Pflegeheimen Selbstzahler sind, also mit ihrem Einkommen/Vermögen und den heutigen Leistungen der Pflegeversicherung die Heimkosten selber tragen können, wird oft übersehen


    soll die Vollkaskoversicherung die Erben der Heimbewohner schützen, zu Lasten der Beitragszahler der Pflegeversicherung?


    welchen Sinn hat der Gedanke der Vollkaskoversicherung?


  • Ich denke, es wird wie auch bei der umlagefinanzierten Rentenversicherung und einer privaten Altersvorsorge (drei-Säulen-Prinzip o.ä.) allen nahgelegt, eine private Pflegeversicherung abzuschließen. Möglicherweise wird sie auch vom Staat gefördert.

  • welchen Sinn hat der Gedanke der Vollkaskoversicherung?

    etliche Beitragsersteller hier im Forum präferieren eine Vollversicherung, was auch immer das bedeutet,

    geht es euch primär um den Wegfall des Elternunterhalts?

  • geht es euch primär um den Wegfall des Elternunterhalts?

    Das spielt vielleicht auch indirekt mit rein, jedoch geht es vielleicht in erster Linie darum ,dass u. U. auch dadurch das Vermögen des Pflegebedürftigen geschützt ist.
    ich denke jedoch, dass neben dem Aufbau einer Altersvorsorge auch der Abschluss einer privaten Pflegeversicherung ein wichtiges Element ist.

  • Welches Risiko soll den abgedeckt werden?

    Es geht um Pflegekosten. Was hier oft auch unter den Tisch fällt, ist das ein Leben im Pflegeheim noch andere Kosten hat, ist ja zu Hause auch nicht für Lau zu haben.

    Geht man davon aus, das die Pflegekosten voll von der Versicherung getragen werden, kann der Pflegebedürftige selber entscheiden, in welcher Form er dann seinen Lebensabend verbringt.

    Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden auch jetzt schon durch GS getragen, wenn man unter dem Existenzminimum lebt.

    Kosten für Investitionen und Ausbildungsumlage sind hier die Probleme, die gelöst werden sollten.

    Warum zahlen einige Länder Pflegewohngeld und andere nicht?

    Private Träger müssen Gewinne erwirtschaften.

    Ich kenne Einrichtungen, da gibt es eine Zweiklassengesellschaft.

    Ohne und mit staatlichen Subventionen, was unter dem Strich bis zu 800€ im Monat ausmacht. Es gibt Wartelisten, da rücken ganz schnell die gut betuchten Senioren nach oben, denn die können die hohe Eigenbeteiligung aus eigener Kraft stemmen.

    Wer auf Sozialhilfe angewiesen ist, für den bleibt der Listenplatz zementiert!


    VG frase

  • Wenn es finanziell möglich ist sollten die Kinder für ihre Eltern eine Pflegezusatzversicherung ab schließen, das könnte die Zukunftsängste etwas mindern und die Pflegekosten mindern!
    Auch sollte die sogenannte Sandwich Generation auch an sich denken, wenn sie mal in die Pflege benötigen!


    LG Joel

  • etliche Beitragsersteller hier im Forum präferieren eine Vollversicherung, was auch immer das bedeutet,

    geht es euch primär um den Wegfall des Elternunterhalts?

    Ich würde eine Vollversicherung bevorzugen.

    Bei der Krankenversicherung muss ich ja auch nicht erst mein Vermögen aufbrauchen, bevor ich eine OP bezahlt bekomme.

  • ich halte auch eine private Pflegeversicherung für wichtig, aber was können bitteschön die Kinder dafür, wenn ihre Eltern diese nicht abschließen?

  • ich halte auch eine private Pflegeversicherung für wichtig, aber was können bitteschön die Kinder dafür, wenn ihre Eltern diese nicht abschließen?

    Kinder können eine Versicherung für die Eltern abschließen (und diese selber bezahlen). Blöd nur wenn die Eltern nicht mitspielen (Gesundheitsprüfung) oder kein Kontakt mehr besteht.

  • Da gibt es aber zu viele aber....


    Kinder können, wenn der Pflegefall eintritt noch in der Ausbildung/Studium sein, einen schlecht bezahlten Job haben und es sich de Facto nicht leisten, eine solche Versicherung abzuschließen. Dann gibt es mehr als genug Fälle, in denen kein Kontakt mehr zu den Eltern besteht, ...


    Kinder können nichts dafür, wenn ihre Eltern keine Pflegeversicherung abschließen, werden dafür aber in Haftung genommen...eine verpflichtende Vollversicherung würde das Problem lösen.

  • Geht man davon aus, das die Pflegekosten voll von der Versicherung getragen werden, kann der Pflegebedürftige selber entscheiden, in welcher Form er dann seinen Lebensabend verbringt.

    Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden auch jetzt schon durch GS getragen, wenn man unter dem Existenzminimum lebt.

    Kosten für Investitionen und Ausbildungsumlage sind hier die Probleme, die gelöst werden sollten.

    wenn von einer Vollversicherung die Rede ist, dann bedeutet dies, es wird keinerlei Sozialhilfe bei Pflege mehr bezahlt

    Einkommen des Heimbewohners (ohne Vermögensbeteiligung) zuzüglich Vollversicherung, damit sind die Kosten des Heims gedeckt, ohne Sozialhilfe

  • wenn von einer Vollversicherung die Rede ist, dann bedeutet dies, es wird keinerlei Sozialhilfe bei Pflege mehr bezahlt

    Beispiel: Auto Vollkasko und du wählst die Höhe der SB selber!


    Das kann dann in der Versicherung berücksichtigt werden oder eben Extra für EZ oder anderen Luxus.


    Kann sein ich verstehe da was falsch, daher müsste man das System eben umstellen. Auch eine Deckelung der Eigenbeteiligung fürs Heim wäre ja denkbar.


    VG frase