Hilfe

  • Hallo,


    ich weiß nicht so recht ob ich hier an der richtigen Stelle bin, aber ich brauche dringend Hilfe.


    Ich bin seit 4 Jahren in meiner Beziehung und seit ca 1 1/2 Jahren verheiratet.
    Vor meiner Ehe war mein Mann ein liebevoller, aufmerksamer Mann mit dem ich über alles reden konnte. Bis zu dem Tag an dem er mich fragte ob ich ihn heiraten wolle. Ich war mir damals nicht ganz sicher und denke das die "rosarote Brille" meine Entscheidung beeinflusst hat. Allerdings habe ich nachgegeben als mein Partner anfing Druck zumachen.


    Am anfang war alles ganz normal, doch seit einigen Monaten läuft bei uns alles schief.


    Ich habe das Gefühl mich in meiner Ehe zu verlieren. Es geht nicht mehr nur um das was WIR wollen sondern darum was ER will. meine eigenen Bedürfnisse und Wünsche stehen überhaupt nicht zur Debatte.


    Ich merke wie ich von Tag zu Tag immer unglücklicher werde. Ich habe schon mit vielen darüber gesprochen und finde trotzdem keinen Ausweg.


    Die Versuche mit meinem Mann darüber zu reden scheitern immer wieder. Er versteht einfach nicht das mich sein Verhalten im wörtlichen Sinne fertig macht.


    Ich selbst bin ein Kind aus einer gewaltsamen, alkohol geprägten Familie und musste lange mit ansehen wie mein Vater meine Mutter misshandelt hat. Alkohol stand bei meinem Vater an der Tagesordnung.


    Genau so erscheint es bei meinem Mann nun auch. Zwar trinkt er nicht unter der Woche aber jedes WE wenn er nach der Arbeit (in einem Restauarnt) mit seinen Kumpels "noch einen trinken geht".
    Das mich das belastet und Erinnerung in mir weckt interessiert ihn gar nicht.


    letztes WE kam es dann zu einem großen Streit als meine Mutter uns besuchte und er sich wieder betrank und darüber hinaus das essen mit der Familie verpasste. Meine Mutter riet mir zu einem Gespräch mit ihm, was ich auch tat.
    Das Resultat darus war, dass mein Mann mir die Schuld an seinem alkoholkonsum gab und immer wieder meinte ich müsse ihn mehr unterstützen und nicht immer nur auf ihm rumhacken und ihn anmeckern wenn er "mal" was trinke. Außerdem meinte er ich würde immer versuchen meine Meinung durchzusetzten und würde ihn als den "Bösen" darstellen.


    Auch in sexueller Hinsicht läuft unsere Ehe gar nicht gut. Für mich ist es teilweise so schlimm, dass ich danach unter der Dusche stehe und heule. Ich fühle mich regelrecht mies, manchmal habe ich das Gefühl, er könnte mir auch Geld auf den Nachttisch legen und gehen.
    Und auch dafür gibt er mir die Schuld. Er mein ich würde mich ihm entziehen.


    Seit diese Probleme bei uns so stark geworden sind, leide ich unter schlafstörungen und bin ständig verspannt. ich fange oft an ohne grund zu weinen und ich fühle mich in meinem eigenen zuhause absolut unwohl.


    Mein Mann hat sich von einem tollen Kerl in ein absolutes Arschloch verwandelt und trotzdem habe ich Angst davor mich von ihm zu trennen. Ich denke manchmal ich sehe das alles viel zu eng. aber seit unserem letzten Streit in dem er es wieder einmal geschafft hat mich runter zu machen und mir die schuld an allem zu geben, lässt mich der gedanke nicht los, dass eine scheidung vielleicht der bessere weg für uns ist.


    Ich hoffe das mir ein aussenstehender bei meinem problem beistehen kann und mir vielleicht ein bisschen mut macht. denn ich fühle mich gefangen. auf der einen seite möchte ich nicht lieber als einfach weglaufen. ich will raus aus dieser ehe und den ständigen demütigungen. ich will wieder lachen können und nicht ständig angst haben müssen etwas falsches zu sagen und dafür vielleicht früher oder später eine ohrfeige zu kassieren.


    aber ich habe auch angst das ich das leben alleine nicht schaffe. angst, was die leute über mich denke werden wenn ich meine ehe nach so kurzer zeit einfach aufgeben.


    ich bin wirklich verzweifelt und hoffe das mir irgendjemand helfen kann bevor ich noch durchdrehe.


    susanne

  • Hallo Susanne,
    dein Beitrag könnte glatt von mir stammen. Ich teile dein Schicksal in gewisser Weise. Ich glaube dass du dich von deinem Mann trennen solltest. Ist es richtig, dass ihr keine Kinder habt? Dann sollte es für dich nicht so schwer sein. Vielleicht ist eine räumliche Trennung erstmal das Beste , um zur Ruhe zu kommen.Vielleicht merkst du dann, dass du nicht viel verloren hast und du kannst einen Neuanfang starten, denn hast du es nötig, so unglücklich zu sein? Nein, du hast verdient wieder glücklich zu sein und dein Leben zu genießen, denn du hast nur das eine. Mir geht es auch so, ich muß mich jetzt entscheiden, ob ich noch länger so leben will oder nicht. Nur hängt bei mir noch meine Tochter mit 11 Jahren dran und ein großer Ratenkredit für unser Haus und ich hab keine Ahnung wie ich das finanziell schaffe, den Kredit zu bedienen und eine Wohnung zu bezahlen. Aber ich werde mich da auch nochmal bei einem Anwalt erkundigen, es kann doch nicht sein, dass man soleben muß.
    Aber an deiner Stelle würde ich wirklich ausziehen und mein Leben neu beginnen.
    Liebe Grüße und alles Gute

  • Hallo ihr,


    das ist ja wirklich schlimm, was man da liest. So sollte und darf eine Ehe keinesfalls aussehen. Ich würde auch zu einer Beratungsstelle gehen. Vielleicht würde ich meinem Mann (bzw. Frau) anbieten, mitzukommen. Eine Eheberatung. Ich denke, das Alkoholproblem steht nicht unbedingt im Vordergrund, sondern die Ehe an sich. Solche Beratungen werden von der Caritas oder von anderen kirchlichen oder sozialen Stellen angeboten. Wenn dein Mann nicht mitkommen möchte, dann geh allein. Ich selbst habe auch schon eine Eheberatung mitgemacht. Allein. Meine Frau wollte damals nicht mit. Das hilft. Bei einer Eheberatung geht es ja nicht unbedingt darum, alles gemeinsam hinzubekommen, sondern in erster Linie darum, Klarheit zu bekommen. Was will ich? Was tue ich?


    Viel Erfolg.

  • Hallo Tim,
    ja das ist wirklich schlimm, vor allem weil dir niemand so richtig weiterhelfen kann. Ich war schon beim Jugendamt nur um zu erfahren, wie ich es anstellen kann mit der monatlichen Belastung für unser Haus( 573€) und einer eventuellen Miete die man zu zahlen hätte, wenn man auszieht fertig zu werden. Man konnte mir dort nicht weiterhelfen, es wird immer nur drumherum geredet. Ich war auch schon auf der Bank, aber die sagen mir nicht mehr als dass ich auf jeden Fall in erster Linie den Kredit zahlen muß und es sonst zu Lohn und Kontopfändung kommt. Ich hab da solche Angst davor,dass ich mich und meine Tochter in den Ruin stürze. Jetzt geht es uns finanziell noch gut, wir haben auch ein großes Haus in Kroatien gebaut, was ohne Belastung ist. Jetzt wo ich vorhabe diese Ehe zu verlassen, setzt mich mein Mann plötzlich unter Druck, wir hätten noch 100.000€ Schulden. Er will das mit seinem Freund, dem dort eine Fensterfirma gehört so drehen, als hätte er alles noch nicht bezahlt bei ihm, auch bei seinen Geschwistern hätte er plötzlich Schulden ohne Ende. Wir haben aber alles bezahlt, ich war ja selbst dabei, allerdings hat mein Mann dem Freund alles bar auf die Hand bezahlt. Dem Bruder wollten wir helfen- als Gegenleistung für seine Dienste bei uns- wenn er sein Haus baut. Jedenfalls weiß ich nicht wie ich der ganzen Ungerechtigkeit nun beikommen soll. Ich habe 16 Jahre jeden Pfennig in diese Ehe und das Haus in Kroatien gesteckt und nun soll ich mit leeren Händen gehen. Es ist alles so schwer, man weiß nicht wo man anfangen soll.

  • Ja, wenn keine Kinder da sind, ist es einfacher, eine Ehe zu beenden. Wenn aber Kinder vorhanden sind, dann überlegt man sicher noch einmal mehr. Ein Gespräch bei einer Eheberatungsstelle kann sicher helfen, mehr Klarheit zu gewinnen. Erst muss man wissen was man möchte, dann kann man handeln.


    Liebe Grüße