Hallo ihr Lieben,
ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr gestartet!
Ich versuche im Folgenden die aktuelle Situation in meiner Familie bestmöglich wiederzugeben und hoffe auf den einen oder anderen Rat. Danke schon einmal!
Mein Vater hatte vergangenes Jahr einen schweren Schlaganfall. Der MDK hat sich lange Zeit mit der Einstufung gelassen, er hat nun Pflegegrad 5 bekommen.
Papa ist seit wenigen Monaten in einer Pflegeeinrichtung untergebracht, der monatliche Eigenanteil hierfür beläuft sich auf ca. 2.700 EUR im Monat.
Diese hat meine Mutter bisher "irgendwie zusammengekratzt".
Nun aber ist ihr Konto heillos überzogen, die Bank bedient auch keine Lastschriften mehr. (Das heißt, sie hat auch kein "Schonvermögen" mehr zu
Problem: Die Bearbeitung sämtlicher gestellter Anträge lässt auf sich warten, aktuell erhält meine Mutter weder Papas beantragte Rente noch Sozialhilfe.
Grund: Mama hat bei der Stellung des Sozialhilfeantrags leider ein noch nicht eingetroffenes Erbe als Einkommen erwähnt. Papa soll irgendwann (nach Beilegung eines langwierigen Erbschaftsstreits) ein Erbe von ca. 30.000 EUR erhalten.
Das Sozialamt argumentiert nun natürlich, dass keine Bedürftigkeit bestehe und zahlt nichts aus. Logisch, Mama hätte das ausstehende Erbe nicht erwähnen dürfen/ sollen, aber es ist schon krass, dass so viel vorauseilende Ehrlichkeit so brüsk bestraft wird. Immerhin die Rente wurde nun bewilligt, wird aber erst zum 01.04. ausbezahlt. Sie beläuft sich auf ca. 1.600 EUR, deckt also die Heimkosten bei Weitem nicht.
Meine Mutter hat nur einen Job auf 450-Euro-Basis.
Mein Bruder wohnt noch bei ihr, er und ich sind aufgrund des Angehörigen-Entlastungsgesetzes jedoch formal raus und auch auf freiwilliger Basis nicht fähig, weitere außer unseren eigenen Lebenshaltungskosten zu decken.
Meine Eltern haben ein gemeinsames, noch nicht ganz abgezahltes Einfamilienhaus, die Restschuld wollte Papa mit dem erwarteten Erbe begleichen.
Im Haus wohnen Mama und mein volljähriger, ebenfalls arbeitender Bruder. Es war eigentlich geplant, Papa nach Haus zu holen, um ihn dort zu pflegen.
Das geht nun ja aber vielleicht nicht mehr, weil Mama das Haus verkaufen muss, um ihre laufenden Kosten zu decken?!
Mir ist bewusst, dass das Eigenheim das einzige noch verbleibende Vermögen meiner Eltern darstellt und daher verlangt werden kann, dass es veräußert wird...
Aber: Gibt es hier nicht auch "Schonvermögen"? Zumal wenn Mama mit meinem Bruder darin wohnt und sie Papa zu sich holen wollen.
Mir will nicht in den Kopf, wie es nun sein soll, dass man wegen eines 30.000-Euro-Erbes, das vielleicht erst in einigen Jahren ausbezahlt wird, jetzt sein Haus verkaufen muss, um dann Miete zu bezahlen, die teurer ist als die monatlichen Raten fürs Haus...
Habt ihr Tipps, wie man aus dieser verfahrenen Situation das Beste machen und erreichen kann, dass das Haus nicht verkauft werden muss?
Das Schlimme ist tatsächlich dieser elendige Erbschaftsstreit, der theoretisch noch Jahre dauern kann...
Danke,
eure verzweifelte Twentysomething