Scheidung möglichst kostengünstig halten, aber wie?

  • Hallo,


    Ich bin noch neu hier, habe bis jetzt still mitgelesen aber ich hätte gerne einmal Tipps für meine Situation.

    Ich möchte mich von meinem Mann scheiden lassen, einvernehmlich. Sind auch schon seit 2 Jahren getrennt. Haben keine Kinder, Wohnungssituation haben wir geklärt.

    Ich arbeite im Pflegeberuf und hab einfach nicht das Geld um jetzt wer weiß was für eine Scheidung auszugeben. Kann ich mir online irgendwo mal rechnen lassen was das alles kosten würde? Und auch die Kosten für den Anwalt? Dann hab ich noch die Frage, ob ihr Tipps habt die Scheidung möglichst ohne viele Treffen zu erledigen. Haben wie gesagt damals alles geklärt, aber sind nicht wirklich im guten auseinander.. Ich will einfach nur schnell und so einfach wie es geht geschieden werden, damit ich endlich mein neues Leben beginnen kann.

  • Hallo,


    google doch mal nach "Scheidungskostenrechner"


    edy

    Eine freundliche Begrüßung bei jedem Beitrag, ist eine Werschätzung gegenüber den Antwortgebern
    z.B. "Hallo"
    Das ist ein Laienforum, die Antworten sind nicht rechtsverbindlich. edy (Admin)

  • Hi.


    vielleicht ein paar grundsätzliche Ausführungen. Um Scheidungskosten abschätzen zu können, muss man als ersten Schritt wissen, was alles anhängig gemacht wird. Je mehr anhängig gemacht wird, desto teurer. Unter drei Jahren, d.h., es wird kein Versorgungsausgleich anhängig gemacht. Das ist schon mal gut. Werden gegenseitig Unterhaltsansprüche geltend gemacht? Was ist mit der Haushaltsaufteilung, Aufteilung von gemeinsamen Schulden oder Schulden, die in der Ehe gemacht wurden?


    Wenn du das alles ausschließen kannst, es also nur um die "nackte" Scheidung geht, dann nimmst du von euch zusammen drei Monatsgehälter, dann hast du in etwa den Gegenstandswert, den Rest siehe @ edy.


    Bitte nicht vergessen, man kann die Scheidung frühestens 9 Monate nach der Trennung einreichen. Und wenn ihr euch einig seid, dann langt auch, dass einer einen Anwalt nimmt. Der andere müsste dann nur die Häfte der Gerichtskosten zahlen und das wars. Ob man sich dann die Kosten für den einen Anwalt noch teilt (was fair wäre), das ist vereinbarungssache.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo Lara,


    du musst nur einmal Google bemühen. Erstes Ergebnis bei "Scheidungskosten berechnen lassen":




    So wie ich das verstanden habe richten sich die Scheidungskosten aber nach einer festen Tabelle, deshalb gibt es da keine günstigen oder teuren "Anbieter", also Rechtsanwälte.

    Ich hab das ganze im letzten Jahr Online gemacht und fand das sehr praktisch und einfach, wobei das aber bei uns auch klar war, dass beide die Scheidung wollen. Da gabs dann nicht so viel zu diskutieren bzw. klären.


    LG

  • Lieber TK,


    an Schleichwerbung für irgendeinen Anwalt habe ich genauso wenig Interesse wie du.


    Ich habe einfach nur einen Kostenrechner geposted, den ich bei Google gefunden habe.


    Und ich habe auch nicht versucht, genaue Auskunft zu geben. Ich wollte einfach nur auf den Fragesteller antworten und helfen.


    Wenn mein Post in dieses Forum nicht reinpasst, kannst du ihn auch gerne löschen.


    LG

  • Nomals: man kann nicht ins Blaue hinein Kosten berechnen. Das kann der Anwalt seines Vertrauens, den der Fragesteller ja ohnehin benötigt, anhand der ihm vorliegenden Zahlen unter Berücksichtigung dessen, was bei Gericht anhängig gemacht worden ist bzw. anhängig gemacht wird. In etwa, nicht genau. Vor allem anderen kann man nur warnen, das gibt böse Überraschungen.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo,


    Ich bin noch neu hier, habe bis jetzt still mitgelesen aber ich hätte gerne einmal Tipps für meine Situation.

    Ich möchte mich von meinem Mann scheiden lassen, einvernehmlich. Sind auch schon seit 2 Jahren getrennt. Haben keine Kinder, Wohnungssituation haben wir geklärt.

    Ich arbeite im Pflegeberuf und hab einfach nicht das Geld um jetzt wer weiß was für eine Scheidung auszugeben. Kann ich mir online irgendwo mal rechnen lassen was das alles kosten würde? Und auch die Kosten für den Anwalt? Dann hab ich noch die Frage, ob ihr Tipps habt die Scheidung möglichst ohne viele Treffen zu erledigen. Haben wie gesagt damals alles geklärt, aber sind nicht wirklich im guten auseinander.. Ich will einfach nur schnell und so einfach wie es geht geschieden werden, damit ich endlich mein neues Leben beginnen kann.

    Liebe Lara, das kann man sich selber ausrechnen. E skommt ja auf das Einkommen drauf an. Ich hoffe,d ass es nicht allzu teuer für dich wird. SChaue einfach mal in google.

  • Hallo,


    Liebe Lara, das kann man sich selber ausrechnen. E skommt ja auf das Einkommen drauf an. Ich hoffe,d ass es nicht allzu teuer für dich wird. SChaue einfach mal in google.

    Warum in "google", hättest du doch hier im Forum beantworten können?


    edy

    Eine freundliche Begrüßung bei jedem Beitrag, ist eine Werschätzung gegenüber den Antwortgebern
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  • Hallo Lara,


    bevor du Google bemühst, kann ich dir auch direkt einen Scheidungskostenrechner verlinken, der bei Google weit oben steht. Wenn du dein Nettoeinkommen und das deines Mannes kennst, weißt du so ziemlich genau, wie hoch deine Scheidungskosten sein werden. Du kannst dann auch sehen, wie viel Geld du sparst, wenn du dich für eine einvernehmliche bzw. eine Online-Scheidung entscheidest.


    Dass ihr die Wohnsituation bereits geklärt habt und eine einvernehmliche Scheidung anstrebt, ist schonmal genau der richtige Weg, um Scheidungskosten zu reduzieren.


    Bei der einvernehmlichen Scheidung solltest du folgendes beachten:


    1) Einige dich mit deinem Mann über Unterhalt, Zugewinn und Versorgungsausgleich. Das könnt ihr alles wirksam ausschließen. Die Frage ist aber, ob du das willst bei deinem Einkommen. Eventuell möchtest du ja auch finanziell von der Scheidung etwas profitieren. Hier solltest du dir also darüber klar werden, was du möchtest, bevor du mit deinem Ex-Mann verhandelst.


    2) Wenn ihr nur einen Anwalt beauftragt, achte darauf, dass ihr eine schriftliche Vereinbarung über die Aufteilung der Kosten, die für diesen einen Anwalt anfallen, trefft. Nur so kann jeder sicher gehen, dass der andere Teil auch tatsächlich für die Kosten aufkommt.


    3) Wenn du möglichst wenig Zeit, Aufwand und Fahrtkosten in deine Scheidung investieren willst, nutze die Möglichkeit der sogenannten Online-Scheidung. Das meiste geht dann online bzw. telefonisch, bis auf den Verhandlungstermin vor Gericht.


    Ich hoffe, dass ich dir weiterhelfen konnte. Alles Gute!


    Malte

  • Hi,


    da muss ich doch in einigen Punkten widersprechen. Es ist nicht so einfach. Man kann nicht einfach auf den Versorgungsausgleich verzichten. Der bedarf eines notariellen Vertrages (zusätzliche Kosten) + Genehmigung des Gerichts, weitere zusätzliche Kosten.


    Man kann nicht gemeinsam einen Anwalt beauftragen. Jeder Anwalt, der das macht, begeht Parteiverrat. Eine Partei kann allerdings, wenn sie keinen selbständigen Antrag stellen will, auf den eigenen Anwalt verzichten.


    Es gibt keine Online-Scheidung. Der Anwalt ist nicht preiswerter als der Anwalt vor Ort. Und zusätzlich kommt dann noch die Terminsvertretung durch den sog. "Fluranwalt." Der hat keine Akte, kennt den Fall nicht, ist außerstande, bei aufkommenden Unstimmigkeiten etwa beim Versorgungsausgleich irgendwelche Erklärungen abzugeben. Haben wir doch oft genug.


    Wenn die Fragestellerin so arm ist, dann kann sie Verfahrenskostenhilfe beantragen. Das macht der Anwalt ihres Vertrauens vor Ort, der berät sie auch umfassend, schaut, wo wirklich Handlungsbedarf ist. Und wirklich teuer ist eine gut durchorganisierte Scheidung ohne Kids und nennenswerte Vermögenswerte nun wirklich nicht.


    Wie sagte meine Großmutter immer so schön: "Kinder, wir sind zu arm, um uns billige Schuhe leisten zu können."


    Herzlichst


    TK

  • Hallo,


    du widersprichst mir allerdings nicht, wenn du sagst, dass man den Versorgungsausgleich ausschließen kann, dies jedoch mit Umständen verbunden ist. Dies hätte ich sicherlich noch zusätzlich erwähnen können, jedoch gibt es zum Thema "Ausschluss des Versorgungsausgleichs" auch bspw. umfangreiche Rechtsprechung des BGH, die die Grenzen der freien Regelungsmöglichkeit festsetzt und dementsprechend ebenfalls zu beachten ist.


    Richtig, formal kann nur eine Person einen Anwalt beauftragen. Allerdings können sich die Ehegatten untereinander absprechen, dass der eine Anwalt nur zur Stellung des Scheidungsantrags beauftragt wird. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn es sich um eine einvernehmliche Scheidung handelt. Es ist völlig klar, dass dieser Anwalt nicht dazu befugt ist, auch die andere Partei zu vertreten.


    Und drittens: Online kann man auch das Scheidungsverfahren anstoßen, wie beispielsweise ein Wikipedia-Artikel zeigt. Auch hier gilt, dass eine Terminsvertretung im Falle einer einvernehmlichen Scheidung vollkommen ausreichend ist. Daher sind Streitpunkte wie der VErsorgungsausgleich bereits geregelt, wenn es zur Gerichtsverhandlung kommt.


    Naja, eine Scheidung kostet in Deutschland wenigstens um die 1.000 €. Da verstehe ich jeden, der davon lieber in den Urlaub fährt. Wieso also nicht die bestehenden Möglichkeiten nutzen, um unnötige Kosten zu sparen?


    Grüße, Malte