Bekomm ich mein Kind zurück

  • Hallo zum


    Kurz erstmal die wichtigsten Daten.

    Ich bin seit 2017 wohnlich von meinem Exmann getrennt.

    Lebe seit 2018 mit neuem Partner und seit 2019 mit gemeinsamen Kind.

    Mein Sohn aus erster Ehe lebt beim Vater ( War eine schwere Entscheidung aber ich traf sie, weil mein Kind Angst hatte sein Vater zu verlieren)


    So es gibt Probleme mit der Kommunikation wegen des Umgangs die grade über Anwälte gelöst werden ( es wurden meine Wochenenden oft abgesagt da der Vater unseren Sohn andere Dinge erlaubt hat)


    Mein Sohn ist gerne beim Papa. Er ist 12 Jahre alt. Papa ist von 8 Uhr bis 19 Uhr ausser Haus. Grade zu Corona Zeiten hieß das für meinen Sohn pennen bis in die Puppen zocken von mittags bis abends. Papa unterstützt das auch. Und ich bemerke immer mehr Defizite bei meinem Sohn. Angefangen bei der Hygiene. Bis dahin, das er und ich hoffe mir reißt für diese Azssage hier niemand den Kopf ab, durch den permanenten PC Gebrauch immer mehr verblödet. Angefangen damit als Beispiel das ich ihn erklären musste, das man im Internet bzw Youtube auch Sachen für die Schule lernen kann und nicht nur Lets Play Videos sehen und zocken kann.


    Ich bin zuhause derzeit in Elternzeit, bin aber mit meinem Partner dabei mich selbstständig zu machen ( würde dann Büroarbeit von zuhause machen)


    Ich weiß mein Sohn würde lieber ein Leben beim Papa wählen wo er machen kann was er will, statt hier wo es Regeln gibt.


    Aber ich habe mittlerweile Angst um die Zukunft meines Kindes. Grade auch weil sein Vater seine Ansichten auf ihn überträgt.


    Und ich würde mein Kind gerne herholen.

    Was meint ihr wie meine Chancen stehen

  • Hi Nadine,


    zunächst eine kleine Korrektur. Es ist nicht "Dein" Kind, es ist euer Kind. Und dieses Kind ist am Beginn der Pubertät. Pubertät ist dann, wenn die Eltern anfangen, schwierig zu werden. Glaub mir, ich weiß, wovon ich schreibe. In diesen Bereich gehören auch die verplanten Wochenenden. Obwohl meine Kinder bei mir lebten, hatte ich in dem Alter häufig Schwierigkeiten, sie am Wochenende zu Haus bei uns auszumachen. Das Rumstrolchen mit Freunden, der Fußballverein, die ersten Parties, die ersten ganz großen Lieben u.s.w. und eben auch das Hocken vor dem Rechner, das war einfach wichtiger. Wir haben hier also das ganz normale Verhalten eines Kindes in diesem Alter.


    Und, mit 12 hat das Kind ein erhebliches Mitspracherecht bei der Bestimmung seines ständigen Aufenthaltsortes. Wie willst du denn einen Wohnortswechsel durchsetzen? Meinst du, der Gerichtsvollzieher (der wäre nämlich für die Vollstreckung zuständig) packt das Kind in seine Aktentasche und trägt es zu dir? Wohl eher nicht. Ich würde sagen, die Chancen, das Kind zugesprochen zu bekommen und dann das auch noch durchzusetzen, die tendieren gegen null. Es hat ja schon jetzt eine andere Freizeitgestaltung als du dir vorstellst und will eben einfach nicht mehr viel mit den Eltern unternehmen.


    Insoweit sind ja schon Anwälte involviert. Mein Rat, was den Umgang angeht: seltener und dafür länger. Wir haben ja über 12 Wochen Ferien im Jahr, da muss man doch dem Kind die eigenen Wochenendveranstaltungen nicht kaputt machen. Vielleicht mal in der Richtung denken? Das wäre für eure Beziehung m.E. sehr förderlich. Mutter nicht als Störfaktor, sondern als Bereicherung, das ist das Ziel, was du anpeilen solltest.


    Viel Erfolg!


    TK