Obwohl ich seit Jahren pünktlich und auf den Cent korrekt den Kindesunterhalt für meine Tochter zahle, hat sich meine Ex kürzlich in den Kopf gesetzt, eine Beistandschaft beim Jugendamt zu beantragen und sich auf diesem Weg einen Unterhaltstitel im Form einer Jugendamtsurkunde zu holen. Ihr O-Ton: "Einfach nur, um dich zu ärgern und dir Arbeit zu machen". Sie hat eben nichts anderes, als mit mir Krieg zu führen.
Ich habe brav alle Einkommensangaben etc. ggü. dem Jugendamt gemacht und das Jugendamt hat den von mir zu zahlenden Unterhalt berechnet. Und siehe da: da ich mich stets fair verhalten und immer den korrekten Unterhalt gezahlt habe, hat auch das Jugendamt genau den von mir auch schon in der Vergangenheit nach der Stufe 5 der Düsseldorfer Tabelle gezahlten Unterhaltsbetrag ermittelt. Über diese Stufe bzw. den entsprechenden Betrag werde ich daher in der kommenden Woche nun auch die entsprechende Jugendamtsurkunde unterzeichnen.
Es ändert sich also hinsichtlich der Unterhaltshöhe NICHTS ! Außer ein bisschen Papierkram für mich hat meine Ex also bei ihrem Spielchen nichts gewonnen. Wenn es sie denn glücklich macht. Scheinbar lindert das ihren Frust darüber, dass es mit der neuen Partnersuche seit Jahren nicht so läuft (sie hat sich damals nach einer Affäre ihrerseits getrennt, heute hangelt sie sich von Date zu Date und wird von einem Kerl nach dem anderen mehr oder weniger nur als Bettgeschichte genutzt). Mich amüsiert das heute nur noch, denn ich bin seit Jahren wieder glücklich und fest liiert und empfinde für sie nur noch Bedauern.
Nun aber zu meiner Frage: In dem Schreiben mit der Unterhaltsberechnung des Jugendamtes steht, dass ich den Unterhalt zukünftig an das Jugendamt überweisen soll (die ihn dann wohl an die Kindsmutter weiterleitet). Das hat vermutlich damit zu tun, dass das Jugendamt jetzt die Beistandschaft ausübt. Rein aus Prinzip sehe ich das jedoch nicht ein. Ich möchte und werde den (natürlich korrekten) Unterhalt wie bisher weiter an meine Ex als Kindsmuttter überweisen. Kann ich da einfach so mit dem Kopf durch die Wand? Was wird passieren, wenn den korrekten Unterhalt weiter wie bisher an die Kindsmutter und nicht an das Jugendamt überweise? Habe da einfach meine Prinzipien und möchte mir später nicht nachsagen lassen, dass sich meine Ex den Unterhalt beim Jugendamt holen musste (was in meinem Fall ja nicht stimmt, aber man kann es vor Dritten natürlich hervorragend so darstellen, um sich als armes Opfer darzustellen).