Mehrbedarf Nachhilfe Grundschüler

  • Hallo,

    ich bin neu hier, da ich etwas Ratlos bin, ob ich die Forderung meiner Ex Freundin aktzeptieren muss.

    Unsere Gemeinsame Tochter besucht die 2.Klasse. Sie hat seit der 1. Klasse Probleme im Unterricht aufzupassen. Wird jetzt auf ADHS getestet. Sie war versetzungsgefährdet. Wurde aber doch versetzt und meine Ex hat seit einem Monat Nachhilfe für 30 Euro die Stunde geordert. Einmal in der Woche eine Stunde, 4 mal im Monat.

    Meine Tochter sagt, dass Mama nichts mit ihr übt oder lernt...ausser die normalen Hausaufgaben werden erledigt.

    1.finde ich den Nachhilfeunterricht für eine Grundschülerin zu teuer.

    2. Muss ich zahlen, wenn die Mutter eigentlich in der Lage wäre ihr den Lernstoff selber bei zu bringen? Nur weil sie keine Lust hat sich mit ihr hinzusetzen?


    Über Rat wäre ich sehr dankbar!

  • Hallo Juli97,


    Ist schon möglich das du zahlen musst.


    Besteht die Möglichkeit, dass du der Tochter den Lehrstoff beibringst?


    zahlst du den Mindestunterhalt?


    Hast du mal mit den Lehrern/-Innen der Tochter gesprochen?


    edy

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  • Erst mal vielen Dank für die Antwort.

    Ja, ich habe mich schon angeboten, mit ihr zu lernen. Es geht ja auch nur um das kleine 1x1 und um kleinere Textaufgaben.

    Da habe ich keine Rückmeldung bekommen.


    Ich zahle den Mindestunterhalt, da ich ein 2.Kind aus einer neuen Beziehung habe. Und daher eine Stufe heruntergestuft wurden bin.


    Es gab letztes Jahr ein Elterngespräch. Da ging es hauptsächlich darum, dass meine Tochter langsamer ist als die anderen und mit ihr lesen geübt werden soll.

    Das letzte Zeugnis, letztes Jahr August, ergab dann, dass Mathe auch nicht so gut ist und meine ex meinte, dass ist nicht so wild, der Opa wird mit ihr üben. Wobei meine ex eine büroausbildung hat und auch mit ihr üben könnte, meiner ansicht nach.

    Eigentlich wäre wiederholung der klasse sinnvoll gewesen.

  • Hi,


    für mich ist der Ansatzpunkt ein etwas anderer. Es sind Auffälligkeiten da, die eventuell eben nicht mit der klassischen Nachhilfe zu bewältigen sind. Sie wird derzeit auf ADHS getestet. Man sollte m.E. erst einmal abwarten, was da raus kommt. Denn dann geht es nicht mehr um Nachhilfe, sondern um Therapie. Und die wird normalerweise von der Krankenkasse bezahlt.


    Wenn es wirklich um einfache Nachhilfe geht, dann ist das in der Tat zu viel. Vollakademische Dozenten an Universitäten bekommen einen Stundensatz von etwa 30-35 € die Stunde der Vorlesung einschliesslich aller Vorbereitungen und Klausurkorrekturen. Und das können pro Semester schon mal 100 sein.


    Außerdem, der Mehrbedarf wäre zwischen den Eltern zu teilen, und last but not least, wäre denn eine (deutlich geringere) Bezahlung überhaupt möglich, oder kämst du unter den Selbstbehalt? Dann bräuchte man sich ohnehin keinen weiteren Diskussionen auszusetzen.


    Erkundige dich vorsichtshalber mal, was für einen Zweitklässler eine Nachhilfestunde in einem Nachhilfeinstitut kostet.


    Herzlichst


    TK

  • Danke schön.

    Ich sehe es auch so. Eigentlich hätte man zuerst den Adhs Test machen sollen und erst dann Nachhilfe ansetzen sollen, wenn es sich nicht bestätigt.

    Es handelt sich um einen Nachhilfe coach der zu ihnen nach Hause kommt. Warum nicht auch Schülerhilfe in Frage kommt, versteh ich auch nicht. Das wären max. 5 Kinder.Kostenpunkt 10 bis max 15 euro die Stunde.

    Ich soll die Hälfte der Kosten tragen. Also 50/50.

    Ich würde nicht unter meinen Selbstbehalt kommen, wahrscheinlich aber im März, da bekommt meine jetzige Partnerin unser 2. Gemeinsames Kind.

    Mir geht es auch eher um die Sinnigkeit der Nachhilfe. Ich finde Nachhilfe in der 2. Klasse, zumal so teuer, einfach für unnötig, aus oben genannten Aspekten.

    Und ob sie mich trotz der Argumente zur Zahlung zwingen kann? Bzw. es einklagen könnte?

  • Hallo,


    in welchem Bundesland lebt das Kind?

    Wurde von der Schule ein Lernstandserhebung durchgeführt?

    Gibt es an der Schule für Leistungsschwache SuS keinen Förderunterricht?


    Gruß


    frase

  • Wir leben in Schleswig-Holstein.

    Mir ist keine Lernstandserhebung bekannt.(zugegeben, da musste ich erst mal googlen.)

    In der Schule gibt es auch keinen Förderuntericht. Sie besucht dort den Hort. Da geht es aber um Hausaufgabenbetreuung, div. Kurse wie Sport, Kunst, Musik, Freispiel und natürlich Mittagessen.

  • Juli,


    in deinem Bundesland kenne ich mich auch nicht so aus. Bei uns gibt es in den Schulämtern psychologische Dienste, die beratend weiter helfen. Oder aber der Kinderarzt überweist an einen Fachmann. Einstieg für mich wäre immer, ausnahmslos immer eine saubere Diagnose. Und dann weiß man, was an Vorgehen sinnvoll sein kann. Es gibt ja nicht nur die Mode-Entwicklungsstörung ADHS. Es gibt Dyspraktiker, Autisten, und, und, und .... Da ist erst einmal Klärungsbedarf.


    Und wenn man zum Bedarf vom klassischen Nachhilfeunterricht kommt, alles andere also ausgeschlossen ist, dann würde ich nur die Hälfte der üblichen Kosten übernehmen und nicht die der Luxusausführung.


    Herzlichst


    TK

  • OK, das klingt nicht gut und ist eigentlich ein trauriger Zustand.


    Die Schule ist der Ort, an dem die Kinder nach ihren Fähigkeiten, also auch individuell gefördert werden sollten.

    Ich kenne die Stundentafeln aus SWH nicht, das es aber keinen Förderunterricht gibt ist Mittelalter.

    Das hilft dir hier nicht weiter, ich würde aber als Elternteil da gewaltig nachbohren, denn die Schulen haben einen Bildungsauftrag zu erfüllen und dürfen den nicht einfach in den privaten Bereich verlagern. Ein Armutszeugnis für die Schule deines Kindes, wenn die da keine eigenen Lösungen anbieten.

    Erst wenn alle Maßnahmen der Schule nicht den gewünschten Erfolg versprechen sollten weitere Überlegungen angestellt werden.

    Klare Anfrage, welche Fördermaßnahmen hat die Schule für dein Kind im Angebot und was ist Richtline des Rahmenlehrplans und des Schulcurriculums?

    Besonders Kinder aus "benachteiligten" Familienverhältnissen sollten hier Förderung erfahren.


    Gruß


    frase

  • Juli, noch eine Ergänzung. Ich hab ja selbst ein entwicklungsgestörtes Kind (Autist) groß gezogen. Ist heute Akademiker, so etwas muss also kein Drama sein. Die Diagnose wurde seinerzeit in einem sog. Behindertenzentrum gestellt. Da arbeiteten Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter und Pädagogen zusammen. Mein Kind musste dann primär lernen, wie es mit dem, was auf es einstürzte, umging. Das Gehirn musste zunächst einmal lernen, richtig zu sortieren. Und das kann der normale Nachhilfeunterricht nicht bieten. Das kann dann die zweite Stufe sein.


    Deine Entscheidung ist also völlig richtig.


    Herzlichst


    TK

  • super, danke. Freut mich sehr zu hören, dass ihr es so toll geschafft habt dem kind zu helfen.

    Ich werde auch mein möglichstes geben und bei der Diagnose adhs mich noch mal ordentlich beraten lassen.

    Das stimmt, glaube auch das der normale Nachhilfeunterricht nicht zielführend ist.

    Ich glaube nicht, dass die Kindsmutter das einsieht, aber ich versuche es.

  • Hallo,

    wie ist der Selbstbehalt bei Mehrbedarf? 1.100 euro hatte ich gelesen...stimmt das?

    Es gibt keinen extra SB für den Mehrbedarf.


    Der SB gegenüber einem minderjährigen Kind beträgt (2020) 1160€


    edy

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