Hallo Zusammen,
kann uns bitte jemand beim Unterhalts-Dschungel weiterhelfen und ein wenig Licht in's Dunkel bringen? Es geht um den Sohn meines Lebensgefährten. Er lebte bisher bei seiner Mutter, aber das funktioniert nun überhaupt nicht mehr. Er muss da raus und wohnt zur Zeit bei seinem Vater. Eine Dauerlösung ist das allerdings leider nicht. Sein Vater und ich ziehen Ende Januar um in ein Häuschen auf dem Land. Dort ist man auf ein Auto angewiesen, Führerschein ist aber derzeit schon allein aus finanziellen Gründen nicht machbar und wir können ihn aufgrund eigener Arbeit auch nicht immer fahren. Momentan ist es ein Kraftakt und wir sind froh, dass wir gerade mal Urlaub haben.
Der Plan ist, dass der Sohn die Wohnung meines Lebensgefährten übernehmen wird. Diese liegt zentral und er hätte einige Familienmitglieder (Tanten, Cousins etc..) fast nebenan und zu uns kann er natürlich auch jederzeit kommen. Er ist Volljährig und befindet sich in einer Berufsausbildung, zu der er eh schon täglich pendeln muss. Vom Land aus ist das kaum bis gar nicht zu machen auf die Dauer. Das geht aktuell nur, weil ich noch im Homeoffice arbeite und mir die Arbeit einteilen kann, ihn also zur Bahn bringe und abhole. Bald ist das auch aufgrund schon Schichtarbeit nicht mehr machbar. Mein Lebensgefährte wird noch eine Weile mit in der jetzigen Wohnung mit seinem Sohn bleiben und erst komplett mit auf's Land ziehen, wenn alles geregelt ist. Dauerhaft kann ich das Haus allerdings nicht allein finanzieren. Und da bin ich gerade völlig verunsichert, was dem Jungen denn nun finanziell überhaupt zusteht von Mutter und Vater etc.. und ob er das mit seinem Ausbildungsgehalt plus Kindergeld etc... überhaupt allein stemmen kann? Da mein Lebensgefährte gerade im Krankengeld ist und das auch noch einige Monate bleiben wird und ich das Haus erstmal allein finanzieren muss, ist gerade auch unsererseits kaum weitere Unterstützung über den Unterhalt hinaus möglich, so gern wie wir auch würden...
Da gleich die erste Frage... Hilft das Jugendamt bei der Berechnung des Unterhaltes?`Oder müssen wir dafür zu einem Anwalt? Das wäre zur Zeit leider finanziell auch schwierig, da der Umzug natürlich gerade auch Geld kostet und wir für den Sohn einiges neu anschaffen mussten. Der Junge braucht ja nun Bett, Klamotten etc...
Folgende Fakten sind sicher wichtig für einen ungefähren Anhaltspunkt zum Thema Unterhalt:
Mutter:
Nettoverdienst: 1600 €, mtl. Kreditbelastung 400 € , kein Vermögen
Vater:
Nettoverdienst: 1750 €, keine mtl. Belastung durch Schulden, kein Vermögen
Sohn:
18 Jahre, Azubi, Nettoverdienst 550 €, aktuell beim Vater lebend, soll Wohnung übernehmen und allein wohnen
Tochter:
Mein Lebensgefährte hat überdies noch eine jetzt 7jährige Tochter aus erster Ehe, für die er auch Unterhalt zahlt
Wenn ich mich jetzt mal durch diverse Unterhalts-Rechner wühle, bin ich komplett verunsichert. Da würde die Mutter gar nichts zahlen müssen und der Vater auch weniger, da sich der Selbstbehalt erhöht bei einem 18jährigen alleinwohnenden Kind... Aber dann müsste er sicherlich mehr für die Tochter bezahlen, richtig? Sonst würde mein Lebensgefährte freiwillig trotzdem den bisherigen Unterhalt weiter zahlen - was aber nicht machbar ist - wenn er für die Tochter dann mehr bezahlen muss, wovon ich absolut ausgehe.
Fragen über Fragen, ich blicke absolut nicht mehr durch! Hätte der Sohn evtl. noch Anspruch auf Bafög oder Ähnliches? Allerdings würde das doch dann auch auf sein Einkommen angerechnet und vom Unterhalt abgezogen werden ,oder?
Ich bin wirklich LOST im Unterhalts-Dschungel und wäre unendlich dankbar, wenn wir wenigstens einen groben Anhaltspunkt hätten. Wenn das für den Sohn finanziell allein nicht machbar ist (die Wohnung von meinem Lebensgefährten ist extrem günstig, aber der Kühlschrank will ja auch gefüllt sein etc...), müssen wir uns jetzt ganz ganz schnell einen Plan B überlegen...
Im Voraus vielen lieben Dank an Alle, die bis hierher durchgehalten haben.
Herzliche Grüße
Eule