Mitspracherecht als UHP bei Unterbringung und Leistungen?

  • Hallo zusammen,


    Hat jemand zufällig Erfahrungen und / oder Informationen zu folgendem Thema.


    Angenommen man ist zu Unterhaltszahlungen verpflichtet. Hat man dann auch ein Mitspracherecht bei der erbrachten Leistung. Könnte ich beispielsweise den Heimplatz mitbestimmen, z.B. in einem günstigeren Heim oder die Erbrachten Leistungen auf ein Minimum reduzieren.


    Ich frage deshalb, weil ich es sehr unverschämt finde wenn andere quasi frei und ohne jegliche Scham über mein Geld verfügen können und ich als verdonnerter UHP einfach nur gemolken werden kann.


    Viele Grüße

    Steffen

  • Steza

    Hat den Titel des Themas von „Mitspracherecht als zahlender bei Unterbringung“ zu „Mitspracherecht als UHP bei Unterbringung und Leistungen?“ geändert.
  • Hallo Steza,


    zu einer Frage wurde auch hier in der Vergangenheit vor dem AEG diskutiert.

    Der Ansatz ist die Frage, welche Sozialleistungen notwendig sind und welche auch als Sozialleistungen anzuerkennen sind.

    Ein Schwerpunkt war dabei die Frage, ob Investitionskosten der Einrichtungen und die Ausbildungsumlage dazu zählen.


    Ob du über den Heimplatz mitbestimmen darfst, das kann man so pauschal nicht beantworten.

    Es gibt aber schon die Möglichkeit die Berechnung des SHT zu überprüfen und wenn möglich eben vergleichbare Kosten von Einrichtungen in der Nähe als Referenzwert vorzutragen. Sollten hier deutlich günstigere Einrichtungen vorhanden sein, so kann man versuchen, den günstigeren Heimplatz in Ansatz zu bringen und den Regress auf diesen Betrag zu reduzieren.

    Das teilt man dann dem SHT so mit und der müsste dann Klage erheben um die Differenz zu bekommen.


    Beachten muss man aber unbedingt, wenn der UHP schon in einer Einrichtung lebt, dann ist ein Umzug kaum zumutbar.

    Auch die Unterschrift auf dem Heimvertrag spielt eine wichtigere Rolle.

    Wer als Bevollmächtigter unterschreibt, kann danach nicht so einfach auf die hohen Kosten hinweisen.


    Gruß


    frase

  • Bei mir geht es ja darum, dass ich gar nicht weiß wo mein Erzeuger lebt ob er eine Partnerin hat usw. Daher würden hier andere Menschen entscheiden und ich würde dann nur vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Mein Rechtsempfinden, wer bezahlt der bestimmt. Ich weiß, dass ist leider weit weg von der Realität.

  • Mein Rechtsempfinden, wer bezahlt der bestimmt. Ich weiß, dass ist leider weit weg von der Realität.

    Das stimmt, vor allem, wenn Du nicht Zugang zu seinen Unterlagen hast, um gegenüber dem SHT zu widerlegen, dass das Heim zu teuer und nicht angemessen ist.
    Übrigens das gleiche kann passieren, wenn ein Betreuer ins Spiel kommt. Der schafft auch einfach nur Fakten und sorgt für die Heimunterbringung.

    Aus meinem Bekanntenkreis kenne Ich einen Fall, wo der mittellose Vater in das teuerste Heim der Stadt vom Betreuer untergebracht wurde. Mein Bekannter wollte dagegen vorgehen. Der SHT vertritt die Ansicht, dass hier mein Bekannter nachweispflichtig ist.
    Er hat nachzuweisen, dass ein Platz im günstigeren Heim vorhanden gewesen wäre.

    Leider hat der SHT da ein anderes Rechtsempfinden.

  • Hier könnte man den Betreuer mal auf die Finger klopfen, er hat auch die Kosten für den Betreuten im Auge zu haben.

    Gab es z.B. den Versuch einen günstigeren Heimplatz zu bekommen?


    Gruß


    frase

  • Hier könnte man den Betreuer mal auf die Finger klopfen, er hat auch die Kosten für den Betreuten im Auge zu haben.

    Gab es z.B. den Versuch einen günstigeren Heimplatz zu bekommen?

    absolut, aber da wurde mein Bekannter einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Und der SHT hatte null Interesse darauf einzugehen.
    Schon ein starkes Stück!

  • Und der SHT hatte null Interesse darauf einzugehen.

    macht nur Sinn, wenn der SHT die Kosten überleiten konnte.


    Es ist jetzt wohl egal, man hätte damals eine Beschwerde gegen den SHT einreichen können, denn auch die Kommunen sind angehalten die Kosten so gering wie möglich zu halten.

    Bei mir wurde sogar vom SHT gefragt, ob ich nicht einen günstigeren Heimplatz suchen könnte!

    Das habe ich aber abgelehnt, weil das Heim in der Nähe der alten Wohnung lag und auch unter dem lokalen Durchschnitt.


    Gruß


    frase