Umgangsrecht

  • Hallo.

    Mein Partner und ich haben uns vor kurzen getrennt.

    Wir haben einen 2,5 jährigen Sohn, der jetzt bei mir lebt.

    Kurz zu unserer Geschichte...

    Wir haben uns 2017 kennengelernt und ich bin nach kurzer Zeit ungewollt schwanger geworden.

    Für mich war sofort klar, dass ich das Kind behalten möchte, bei meinem Freund sah es allerdings anders aus. Er wollte es auf keinen Fall und wollte unbedingt das ich abtreibe. Es gab viel Streit und es sind viele Tränen geflossen, aber letztlich habe ich unser Kind bekommen und er hat sich dazu entschlossen bei uns zu bleiben.

    Er hat sich allerdings am Anfang null für den Kleinen interessiert, alles andere war wichtiger, ich habe alles alleine gemacht und war dann auch oft bei meiner Familie, weil ich da Unterstützung bekommen habe.

    Er wollte auch erst kein geteiltes Sorgerecht aber ich konnte ihn dann davon überzeugen es doch so zu machen.

    Nun habe ich mich getrennt, da er schon länger depressiv ist, schafft es nicht sich Arbeit zu suchen und ich habe einfach keine Kraft mehr mich ständig mit runter ziehen zu lassen.

    Ich bin zu meiner Familie mit ins Haus eingezogen, wo sich meine Mutter um den Kleinen kümmert, wenn ich arbeiten bin ( arbeite halbtags) sie holt ihn also vom Kiga ab und betreut ihn dann.

    Wenn ich zu Hause bin, haben mein Expartner, ich und der Kleine meistens was zusammen unternommen, außer es kam mal was dazwischen.

    Jetzt will er den Kleinen aber plötzlich alleine haben und er soll bei ihm Mittagsschlaf machen und sich nicht mehr so oft bei meiner Mutter aufhalten, obwohl es schon die ganze Zeit so abläuft.

    Das Ding ist auch, dass er seit der Geburt unseres Sohnes noch nie mit ihm alleine war, immer war jemand dabei, da er auch etwas eingeschränkt ist, durch eine Plexuslähmung des linken Armes.

    Er wollte auch nicht alleine sein, da er selber gesagt hat, er kann nicht so mit dem Kleinen wie er gerne wöllte.

    Ich möchte das auch ehrlich gesagt nicht, dass er ihn alleine hat, wenn möchte ich gerne dabei sein.

    Der Kleine will ja auch immer das ich dabei bin, weil er halt sehr an mir hängt.

    Muss ich ihm den Kleinen alleine geben oder habe ich das Recht dabei zu sein? Und wie sieht es mit dem Mittagsschlaf aus, kann er verlangen dass er dass zukünftig bei ihm macht und ihn so aus seinem Gewohnten raus reißen?


    Danke für Antworten.

  • Hallo Jazzy,


    was spricht dagegen einen Versuch zu wagen?


    Welche bedenken hast du?


    edy

    Eine freundliche Begrüßung bei jedem Beitrag, ist eine Werschätzung gegenüber den Antwortgebern
    z.B. "Hallo"
    Das ist ein Laienforum, die Antworten sind nicht rechtsverbindlich. edy (Admin)

  • Lydia, das würde mich auch interessieren.


    Allerdings ist es auch keine Lösung, dass die Mutter beim Umgang mit dem Kind immer dabei ist. Man sollte sich ein Modell überlegen, das dem Vater die Möglichkeit gibt, auch bei ihm allein Umgang mit dem Kind zu haben. Vielleicht mal mit einem Nachmittag die Woche anfangen, dann langsam ausbauen. Der Vater ist ja nicht fremd für das Kind.


    Herzlichst


    TK

  • Hi, ist denn der gelähmt Arm so einschränkend, dass er selbst Hilfe im Alltag benötigt oder meistert er es trotzdem alleine?

    Wenn das zweite der Fall ist find ich ein Kind mit 2.5 Jahren schon alt genug alleine beim Vater zu bleiben, klar hängt er jetzt noch sehr an dir, daran wird sich auch nichts ändern. Viele Kinder schlafen aber ja auch im Kindergarten mittags?

    Also bei kleinsten Babys ist es verständlich zu warten aber das Kind soll sich ja auch an den Vater gewöhnen und mit ihm Zeit verbringen und die beiden sich besser kennenlernen. Vielleicht gefällt es ihm dann sogar dort ich mein deine Mutter kriegt das auch irgndwie alles hin. Da bist du ja auch nicht anwesend?

    Es gibt keine Bedienungsanleitung für ein Kind und sofern er sich an die Mittagszeit hält und mit dir Ernährung, Schlafenzeiten oder auch Erziehungsbelange besprecht und er den Alltag alleine meistert (weiß ich nicht wegen der Lähmung)spricht doch eigentlich nichts dagegen es zu versuchen. Es ist ja nichts anderes als wenn deine Mutter aufs Kind schaut oder der Kindergarten.

    Könnt es ja aufbauend machen schrittweise erweitern, dann hat auch euer Kind Zeit sich daran zu gewöhnen.


  • Natürlich ist er nicht fremd und sie sollten es auch erweitern und versuchen. Hab ich aber eigentlich auch geschrieben? Ich weiß nicht vielleicht hast du meinen Post missverstanden. Mir ging es nur um die Lähmung, da diese angesprochen wurde und ob diese so gravierend ist, dass der Vater den Alltag nicht meistern könnte weil irgend einen Grund muss es ja geben wenn man nicht will, dass der Vater auf keinen Fall alleine ist mit dem Kind.

  • Ellen, wir sind ja gar nicht so weit auseinander. Nur, in der überwiegenden Anzahl von Fällen mit gestörtem Umgangsrecht gibt es eigentlich keinen vernünftigen Grund. Das ist das Problem, mit dem sich die Gerichte völlig überflüssigerweise rumschlagen müssen. Es ist die ungewohnte Trennungsangst, das nicht Loslassen können. Es fehlt vielen Müttern/Vätern einfach die Vorstellungskraft dahingehend, dass jemand anderes außer ihnen auch den Umgang mit dem Kind schafft.


    Und selbst wenn ein Arm total gelähmt wäre, wieso sollte es nicht funktionieren? Das Kind ist kein Baby mehr. Das läuft schon, glaub es mir mal. Und, ein Aspekt, der immer vergessen wird: auch für die Mutter ist es doch langfristig gesehen nur wünschenswert, wenn sie mal entlastet wird. Für eigenes Leben, oder auch mal, um Überstunden aufzubauen, die man dann eben als Freizeit nehmen kann, wenn es das Kind benötigt.


    Das waren so meine Gedankengänge, die auch in etwa mit der Rechtsprechung konform gehen.


    Herzlichst


    TK

  • Ihr habt sicher Recht, dass ein Kind von 2,5 Jahren auch mal einen Nachmittag alleine beim Vater verbringen kann. Nur steht in diesem Fall eine Geschichte im Hintergrund, wo der Vater sich seit Babyzeit geweigert hat, sich um das Kind zu kümmern.


    Deswegen wäre das eigentlich Interessante, hierzu Jazzys Perspektive zu hören, und was ihre Sorgen bezüglich der Versorgung ihres Sohnes sind.

  • Lydia, Umgangsrecht ist kein Abstrafmittel für Fehlverhalten in der Vergangenheit. Wir haben viele Elternteile (auch Mütter!), die sich einfach an dieses kleine Wesen gewöhnen müssen, die in diese neue Lebenssituation hereinwachsen müssen. Das Argument, er sei nicht schnell genug hereingewachsen, das ist ein ganz schlechtes.


    Was ist an einem Nachmittag zu tun? Eine Mini-Mahlzeit, evtl. ein Windelwechsel und das wars. Der Mann ist doch nicht schwerstbehindert.


    Herzlichst


    TK

  • timekeeper , ich glaube, du hast da was missverstanden, von "Abstrafen" war bisher nirgendwo die Rede außer in deinem Beitrag. Ich weise nur kurz hierauf hin: "Er wollte auch nicht alleine sein, da er selber gesagt hat, er kann nicht so mit dem Kleinen wie er gerne wöllte."


    Aber wir können lange drumherum diskutieren, das eigentlich Interessante wäre Jazzys Perspektive hierzu.

  • Hmh glaube nicht, dass es der Userin an der Vorstellungskraft fehlt, das Kind anderweitig betreuen zulassen. Das Kind geht ja schon in den Kindergarten und wird dann überwiegend von der Mutter also Großmutter betreut also gibt sie ja dort auch Verantwortung ab.


    Ich denke, dass vielleicht das Vertrauen in die Erziehungsfähigkeiten des Vaters fehlt und das müssen die Eltern selbst aufarbeiten ggf. mit Hilfe eines Dritten.

    Das wird Gründe haben, wie Lydia auch meinte.

    Hier war ja einfach die Frage ob sie es muss, grundsätzlich muss sie nichts aber es ist auch schade einen Vater zum Besucher zu deklarieren.

    Da ich nicht gelähmt bin habe ich keine Vorstellung davon wie sehr der Alltag uneingeschränkt zu meistern ist. Ich könnte mir noch nicht mal das Windelwechseln mit einer Hand vorstellen..Ein 2.5 jähriges Kind benötigt halt schon viel Aufsicht und ist kaum selbstständig, daher war eben meine Frage ob es damit zusammenhängt.

    Ich glaube nicht, dass es immer nur die bösen Mütter sind die sich nicht trennen können aber vielleicht einfach hier andere Konflikte im Hintergrund überwiegen.

    Notfalls eben jemand Dritter darüber entscheiden muss.

    Für kleine Kinder die keine Zeit kennen kann auch ein Nachmittag sehr lange sein, aber grundsätzlich macht eben mit Nacht schon auch Sinn weil es sonst schon vorbei ist ehe sie sich daran gewöhnen können und es ja normal sein sollte auch beim Vater zu übernachten.

  • Hi,


    also die Geschlechterkeule ist nun das letzte, was ein Argument ist, dass ist einfach arm und dumm.


    Nur, die Mutter hat doch als wesentliches Argument, dass der Kleine möchte, dass sie immer dabei ist, weil er so an ihr hängt. Und das ist nun wirklich kein Grund. In so Fällen immer wieder: reinschleichen, mit einem Nachmittag anfangen (nur als Beispiel, kann auch ein Vormittag sein, oder ein ganzer Samstag, was weiß ich) und dann langsam ausdehnen. Das tut allen gut. Klar mit Ziel der Übernachtung beim Vater, aber muss ja nicht gleich sein. Was spricht dagegen?


    Herzlichst


    TK

  • Ach ich habe den Satz nun gelöscht, da es wohl missverstanden wird.

    Es war einfach in Bezug auf, dass was man stets überall liest, dass es immer Mütter sind die sich nicht lösen oder Mütter die Umgang absichtlich vereiteln...aber vielleicht will auch manchmal die andere Seite alles auf einmal und ja es sind zumeist Männer die wie in dem anderen Thread Wechselmodelle wollen oder, dass ihre Kinder tausende Kilometer Pendeln...daher bin ich nicht immer automatisch auf der Seite des Umgangsberechtigten dem zwar Umgang zusteht aber eben auch Alter, Entfernung und andere Umstände interessant sind.

    So war das zu verstehen. Trifft natürlich auch auf alle Umgangsberechtigten Mütter zu...

    In diesem Fall find ich es vollkommen okay was der Vater will...

    Bei kleinen Kindern sagt man eh, dass häufige Kontakte wichtig sind. Also soweit spricht nichts dagegen,denke sowieso das Elternteile der Betreuung von Großmutter oder Kiga vorgehen sollten wenn die Möglichkeit besteht. Wäre ja hier, da der Mann nicht arbeitet. Er hätte also viel mehr als bloß einen Nachmittag Zeit.. Es war nur ein Gedanke ob dieser Mann selbst betreut werden muss im Alltag, dann wäre die Ablehnung zu verstehen.

    Denke aber auch, es ist sehr gut und wichtig für das Kind, den Vater alleine besuchen zu dürfen.


    Die Länge der Umgänge kann man sich ja dann ausmachen und eine gewisse Gewöhnugszeit einplanen.

    Da ist 2.5 Jahre eh schon spät..

    Ich denke wir denken hier alle ähnlich.

  • Du, die sind doch gerade erst getrennt, schreibt sie zumindest. Das Kind ist also den Umgang mit dem Vater gewöhnt. Die beiden müssen jetzt eine eigene "Umgangskultur" aufbauen. Und die Mutter sollte den beiden diese Chance angstfrei einräumen. Auch in ganz eigenem egoistischen Interesse. Denn die Mutter hat auch ein Recht auf eigenes Leben.


    Herzlichst


    TK

  • Oh ein schöner Satz schade, dass dieses Recht nur gilt wenn beide nahe zueinander leben.

    Es klingt hier alles so eingespielt, dass sie diese Freiheit ohnehin durch ihre Eltern hat und nicht vom Vater abhängig ist.

    Das Posting klingt ein wenig als würde man es auch nicht ändern wollen weil er sein Leben nicht auf die Reihe zu scheinen kriegt und daher nicht fürs Kind sorgen kann weil er es nicht wollte.


    Da wir aber keine Details kennen, kann das vl jemand Dritter mit den beiden erörtern inwieit die Lähmung und Depression oder wie sich diese Ablehnung äußert, dass die Mutter stets anwesend sein möchte und hier mehr Vertrauen gewonnen wird in die Erziehungsfähigkeiten des Vaters.

    Grundsätzlich ist es aber völlig normal in diesem Alter mit Übernachtungen zu beginnen zumal man und da gebe ich dir Recht vor kurzem miteinander gelebt hat.

    Ist der Vater also ansich eine vertraute Person kein Fremder.

  • Hi Ellen,


    eigene Zeit ist ja nicht unbedingt vom anderen Elternteil abhängig. Ganz ehrlich, ich konnte eigene Zeit viel besser in die Planung einbauen, als der Vater weiter weg wohnte. Da waren noch zwei Mütter in ähnlicher Situation, die Kinder waren befreundet. Da konnte man dann auf Gegenseitigkeit die Kinder mal parken. Und die Großmutter flog mit insgesamt 5 Enkeln jedes Jahr in den Herbstferien nach Gran Canaria, also das war gut durchorganisiert.


    Ich beobachte bei jungen Müttern in vergleichbarer Situation diesbezüglich zunehmend eine gewisse Unfähigkeit. Da wird sich zu sehr auf den Staat verlassen, der die Versorgung während der Berufstätigkeit sicherstellen muss, wenn das nicht klappt, dann geht man halt nicht arbeiten. Sehr schade, diese Haltung.


    Aber zum Fall zurück. Ich halte es nicht für glücklich, wenn das Kind täglich drei verschiedene Anlaufstellen hat, nämlich die Kita, dann den Vater und dann zu Hause bei Mutter/Oma. Bei einem Schulkind ist das anders, aber bei so einem Winzling eher nicht. Wie man sich jetzt in eine geordnete Umgangsregelung rein schleicht, das ist halt individuell verschieden. Nur, ich sehe wegen einer Behinderung oder auch einer Depression keinen Grund, den Umgang einzuschränken. Und eine leichte Plexuslähmung ist eine leichte Bewegungseinschränkung. Vielleicht macht es Schwierigkeiten, ein so großes Kind hochzuheben, aber das muss ja auch nicht sein.


    Mir scheint es hier, dass die Mutter lernen muss, los zu lassen. Fiel mir seinerzeit auch schwer. Aber, es muss sein. Das würde auch ein Gericht so entscheiden. Einen möglichen Weg hab ich aufgezeigt.


    Herzlichst


    TK

  • Hi,

    Das freut mich, dass es bei dir gut geklappt hat . Auch im vorliegenden Fall ist es klar in Ordnung wenn die Familie mithelfen kann.

    Leider hat nicht jeder diese Voraussetzungen. Was macht jemand der ohne Großeltern oder Bekannte mit denen sowas, was du beschreibst machbar ist und auskommen muss? Ich denke halt schon, dass die Verantwortung fürs gemeinsame Kind grundsätzlich vorrangig bei beiden Eltern liegen sollte..sofern diese psychisch und physisch dazu fähig sind.


    Daher meinte ich eben in einem anderen Thread, ist das gemeinsame Sorgerecht für mich ein bisschen eine Ironie. Wenn einer 0 Interesse, an wichtigen Entscheidungen hat weil er überhaupt nicht kommunizieren will und weil man sich grundsätzlich überhaupt mit keinem Thema auseinander setzen will.... Sondern sowieso der andere alles alleine ausführen, planen überlegen und schlussendlich machen muss... der andere noch nicht mal den Kindergarten oder die Schule je besichtigt hat oder je danach gefragt hat... . Ist es für mich eine Ironie, dessen Unterschrift nachzulaufen oder anzugeben. Da dieser jemand schlichtweg keinen Bock hat weil er ein anderes Leben führt und das Kind nur ein Teil seiner Vergangenheit ist zu der alle Brücken gekappt sind.



    Wenn Umgang aus nachvollziehbaren Gründen nicht regelmäßig stattfinden kann ist das ja was anderes aber wenns aus rein egoistischen Gründen, weil der andere eben noch mal von vorne beginnt... . Das ist dann schon( so schön es ist) , trotzdem eine belastende Angelegenheit Wochen oder monatelang keine Rast zu haben, während sich der andere Rast gönnt als hätte er kein Kind.

    Das kann einen beruflich auch in die Knie zwingen , bestimmte Berufssparten gar nicht machbar wären wir zb. Schichtarbeit.

    Unabhängig von der Rast aber auch das Kind und dafür ist ja der, Umgang vorrangig eben gedacht, meinen Erfahrungen nach auch sehr leidet wenn es 20x so lange warten muss wie es überhaupt schon zählen kann.

  • Ach und weißt du natürlich freut sich ein Kind auf Urlaub mit dem Umgangselternteil aber danach beginnt wieder das lange Warten. Je kleiner desto schwieriger war es, selbst Videotelefonie ist leider kein angemessener Ersatz gewesen.


    Ich denke einfach, dass zwar beiden ein Neues Leben zusteht, das Kind eben nicht auf der Strecke bleiben sollte. Bloß weil die Liebe zwischen Mutter und Vater vorbei ist bleibt doch trotzdem das Kind, das eben auch Bedürfnisse hat sowie beide Elternteile.

    Man kann sein Kind auch getrennt lebend fördern begleiten aufwachsen sehen und an ihrem Alltag teilhaben.

    FLEXIBILITÄT auf der einen Seite bedeutet viele Einschränkungen auf der anderen Seite und lange Trauerphasen mittlerweile hat sich das Kind übrigens abgefunden aber schön oder nachvollziehbar ist sowas für mich bis heute nicht.

  • Ellen glaub mir mal, im Prinzip musste ich auch sehr viel alleine organisieren. Okay, die 14 Tage in den Herbstferien, die hab ich z.B. genutzt, um Überstunden anzusammeln, die ich dann später nehmen konnte, wenn die Kinder es brauchten. Und das mit anderen Müttern haben wir organisiert. Ganz allein für uns. Wir waren unglaublich kreativ und flexibel. Und das fehlt mir heute. Da bekommt man nur zu hören, der Kindergarten ende um xy Uhr, eine Stunde vorher müsse also die Arbeit aufhören.


    Nein, alleiniges Sorgerecht ist nur in absoluten Ausnahmefällen mit unserem Grundgesetz vereinbar. Da ist auch nicht viel zu diskutieren, es sind mal überspitzt formuliert ein paar Unterschriften bis zur Volljährigkeit. Da muss nicht viel diskutiert werden, Kommunikation muss nicht sein. Man hat sich ja letztlich getrennt, eben weil man auch nicht mehr miteinander kommunizieren konnte. Aber man kann ein Elternteil nicht einfach ausschließen von wesentlichen Entscheidungen, diesen paar wenigen.


    Und derjenige, bei dem die Kinder leben, der muss einfach wissen, dass "Aufzucht der Brut" für einige Jahre auch Verzicht auf Karriere bedeutet. Denn Fortbildungsmaßnahmen oder Leiterbesprechungen nach Dienstschluss sind ja nicht drinnen. Zu meiner Zeit hörten alle, wirklich alle Kindergärten um 13.00 spätestens auf. Da hatte man dann neben den Kosten dort noch die Kosten für die Nachmittagsbetreuung zu tragen, dazu noch der Karriereverzicht. War schon schwierig, das zu wuppen. Es ist heute viel einfacher geworden. Wirklich. Nur, etwas Flexibilität von den jungen Müttern, das fehlt mir zunehmend. Sehr schade.


    Herzlichst


    TK