Umzug ins Ausland - gemeinsames Sorgerecht

  • Hallo Ihr Lieben,


    gerne hätte ich Eure Meinung und vielleicht ein paar Ratschläge. Ich plane aus beruflichen und privaten Gründen mit meinem Kind (10 Jahre) in die Emirate zu ziehen.

    Mein Ex-Mann und ich haben das gemeinsame Sorgerecht. Er hat die Kleine jedes 2. Wochenende. Laut früherem Gutachten bin ich die Hauptbezugsperson und er hat eher ein oberflächliches Verhältnis mit ihr. Meine Tochter spricht Englisch als 2. Muttersprache und würde den gleichen Schulzweig wie in Deutschland weitergehen. Freunde haben wir viele in den UAE.

    Meine Tochter möchte sehr gerne mitziehen. Sie würde dann halt länger in den Ferien Umgang mit meinem Ex haben und er könnte sie natürlich auch besuchen und Zoomen etc.


    Was denkt ihr, hat mein Ex Chancen vor Gericht den Umzug mit meiner Tochter zu verhindern? Gibt es hier vielleicht jemanden der das ganze Prozedere schon einmal erlebt hat? Welche Unterlagen etc müssen unbedingt eingereicht werden? (Natürlich hat mir meine Anwältin schon einiges gesagt, aber es wäre dennoch sehr hilfreich hier ein paar Ratschläge zu hören). Danke und LG.

  • Hi,


    ich tu mich immer immer schwer mit Voraussagen, andernfalls hätte ich schon längst im Lotto gewonnen. Nur, bei den Emiraten und einem kleinen Mädchen wird sich ein Gericht schwer tun mit der Umsiedlung. Die Rolle gerade der weiblichen Kinder und jungen Frauen müssen wir schon als sehr bedenklich empfinden. Auch die Möglichkeit, sich dort unseren europäischen Vorstellungen entsprechend zu entwickeln. Aus diesem Grund geben gerade westlich orientierte Familien aus den Emiraten ja ihre Kinder schon recht zeitig in europäische Internate oder auch in welche in den USA.


    Es geht hier also nicht um Umgang und viel Umgang in den Ferien mit dem Vater. Es geht um was ganz anderes. Nämlich darum, ob ein ständiger Aufenthalt in den Emiraten einem Mädchen zumutbar ist und dem Kindeswohl entspricht. Ich spreche einem so kleinen Mädchen die Fähigkeit ab, zu entscheiden, ob es das bewältigen kann.


    Wie wärs denn mit einer umgekehrten Lösung? Kind wohnt beim Vater, und besucht die Mama in den Ferien (sind ja in Deutschland auch immerhin fast 12 Wochen im Jahr) in den Emiraten?


    Wenn dieser Aufenthalt nur für eine eng befristete Zeit geplant wäre, hätte ich keine Probleme mit den Emiraten, selbst bei einem kleinen Mädchen.


    Herzlichst


    TK

  • Hi Timekeeper,


    vielen lieben Dank für die schnelle Rückmeldung. Kennst Du konkrete Fälle zu Dubai wo das Gericht bedenken hatte? Mich wundert es etwas, weil es ja ein super freies und offenes Land für Expats ist (leben praktisch in ihrer westlichen Blase). Die Kleine ginge dort auch zu einer deutschen Schule...

  • Hi,


    da müsste ich genau wie du nach suchen, da bin ich jetzt zu faul zu. Kann aber auch dahingestellt bleiben. Denn letztlich ist ja jeder Fall ein Einzelfall. Das muss deshalb auch im Einzelfall entschieden werden. Es geht ja nicht nur um Dubai, sondern um das ganze Paket. Einfach wird das mit Sicherheit nicht. Und nun gerade die Emirate als beispielhafte freie Länder hinzustellen, sorry, da fehlen mir so ein wenig die Worte. Immerhin dürfen ja seit einigen Jahren dort auch Frauen Autos fahren, vorher wurde ja schon das Recht, Fahrrad fahren zu dürfen, als enormer Fortschritt gefeiert. Für jeden, der weiblichen Geschlechts ist, nicht nur in seiner Blase leben will, ist ein dauerhafter Aufenthalt dort bedenklich.


    Es wird schwierig werden. Vielleicht wäre ja ein deutsches Internat für das Kind auch eine Alternative. Welche Unterlagen man bei Gericht einreichen muss, das sagt dir deine Anwältin.


    Herzlichst


    TK

  • Kennt dein der Vater deine Pläne schon? Es scheint mit das du da nicht mit offenen Karten agierst.

    Da würde ich auch meine Bedenken anmelden.

    Ist denn der Ortswechsel auf dauer geplant?


    Gruß


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