Zeitpunkt Antrag auf Hilfe zur Pflege / Berücksichtigung von Schulden

  • Hi,


    Tiere auf Kosten der Allgemeinheit entsorgen, sorry, da fehlt mir jedes Verständnis. Wirklich. Für einen Routinecheck bei einer Katze zahlt man bei uns so um die 10 €. Kann bei Krankheitsverdacht auch höher sein. Aber eben doch sehr überschaubar. In den Kosten für die Abgabe beim Tierheim ist natürlich mehr drinne. Das umfasst dann auch die Kastration, das Chippen und auch Pflegekosten. Aber hier ging es ja erst einmal nur um die Tierarztkosten.


    LG


    TK

  • Hallo frase,


    danke für deine Ehrlichkeit. Ja, Haustiere relativ plötzlich unterbringen zu müssen ist wirklich sehr schwierig, moralisch genauso wie praktisch. Es ist eben absolut nicht (mehr) so, dass jedes Tier automatisch Platz in einem Tierheim findet. Daher bin ich persönlich immer froh, wenn Tiere wenigstens nicht einfach ausgesetzt und sich selbst überlassen werden. Auch das passiert sehr oft, sei es aus einer Egal-Haltung heraus oder aus schierer Verzweiflung. Bist du Betreuer oder so, dass du diese Probleme öfter hattest? Ich werde nächstes Jahr voraussichtlich auch einen Betreuer für meine Mutter suchen, da die derzeitige Situation das ohnehin schon schwierige Verhältnis zu meiner Mutter ziemlich belastet. Aber das ist ein anderes Thema.


    Vollmachten bei Krankenkasse und Beihlfe habe ich schon, das läuft auch schon alles und im Prinzip nicht anders, als bei gesetzlichen Krankenkassen auch. Kompliziert ist hauptsächlich, dass ich Pflege-Rechnungen immer erst dann bei der Beihilfe einreichen kann, wenn ich einen entsprechenden Leistungsbescheid von der Krankenkasse bekommen hab. Bei den Bergen an Rechnungen, die zur Zeit hier ankommen, ist es schon aufwendig da den Überblick zu behalten. Es dauert insgesamt bis zu 6 Wochen, bis die Erstattung einer Rechnung komplett auf dem Konto meiner Mutter eingegangen ist.



    @ alle


    Ich hab nun den Antrag telefonisch zurückgezogen, der auch tatsächlich schon existiert hatte, da ich ja wie erwähnt dem Amt gleich am Anfang auf Nachfrage eine Vorsorgevollmacht gemailt hatte. Vielleicht könnte man dem noch widersprechen, da noch keine Unterschrift geleistet wurde, aber damit würde ich mir beim Amt sicher keine Freunde machen und der später neu gestellte Antrag würde dann umso kritischer betrachtet werden.



    timekeeper, ich versteh deinen Ärger, aber wie erwähnt sind die Katzen alt und waren lange nicht beim Tierarzt. Es wird z.B. neben einem durchchecken auch ein Blutbild verlangt, und da ist man mit zwei Katzen wohl schon um einiges höher als €10,. Und selbst wenn nicht - wenn man nur um die €100, - "Taschengeld" pro Monat bekommt, von dem man ja auch noch Dinge wie den Friseur etc. bezahlen muss, sind auch €20,- schon verdammt viel Geld. Daher möchte ich wirklich alle Kosten angeben, die anfallen, und finde auch, dass es das gute Recht meiner Mutter ist.



    Vielen Dank allen nochmal für die Hilfe. Ich werd demnächst noch im passenden Bereich ein Thema wegen der Betreuung erstellen, und hier ggf. wieder nachfragen, wenn ich in einigen Monaten einen neuen Antrag auf Hilfe zur Pflege stelle. Bei Interesse kann ich dann auch gern erzählen, welche Rechnungen als Einzelfallentscheidungen anerkannt wurden.


    Viele Grüße,

    Tochter2

  • Hi,


    ich nehme seit ca. 30 Jahren grundsätzlich Katzen bei mir auf, grundsätzlich aus dem Tierheim, grundsätzlich auch ältere Katzen, die keiner mehr will. Ich zahle pro Katze 100 € ans Tierheim, und habe gerade mit den alten strörrischen Charaktären sehr viel Freude, und sei es auch nur für 5 + x Jahre. Ich kenne Tierarztkosten. Glaub es mir mal. Auch mit Blutuntersuchung kommen wir in etwa auf 15 € pro Katze, in Ausnahmefällen geht es noch etwas höher. Das ist nun wirklich überschaubar, kommt ja schon durch die eingesparten Futterkosten ratz fatz wieder rein. Wenn das die Bedingung ist, ein gutes Heim für die Miezen zu finden, dann verstehe ich dich wirklich nicht.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo timekeeper,


    ich werde berichten, wie die Tierarztkosten ausgefallen sind. Ansonsten ist es ja toll, dass du schon soviele Katzen aus dem Tierheim bei dir aufgenommen hast. Vielleicht möchtest du ja auch die beiden meiner Mutter nehmen? DAS wäre gerade eine wirkliche Hilfe. Vorwürfe nicht.


    Viele Grüße,

    Tochter2

  • Ach, ist schon ok. Ich kann es ja verstehen, nur viele Situationen sind auf den zweiten Blick eben ganz anders. Wie auch immer, ich bin froh wenn es vier Wochen später und zumindest die Wohnung aufgelöst ist.


    Tochter2

  • Hallo frase,


    Beihilfe ist eine gute Sache, ...

    das ist es tatsächlich, denn du hattest Recht: die Beihilfe übernimmt tatsächlich auch die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investition sowieso die Pflegekosten, die über den festen Satz hinausgehen. Der Eigenanteil, den meine Mutter letztendlich tragen muss, beträgt 70% ihrer Pension, sie behält also sogar noch 30% ihrer Pension für sich selbst und wird keine Hilfe zur Pflege benötigen. Dadurch wird sie auch über das Mieterdarlehen frei verfügen können.


    Zu den Katzen: wir haben letztendlich einen Tierarzt gefunden, der in die Wohnung gekommen ist (Anfahrt 2km), die Katzen geimpft und uns beim einfangen geholfen hat. Dafür haben wir (gerne) €90 Euro bezahlt. Abgeben konnten wir sie bei einem Tiergnadenhof gegen eine vierstellige Spende. Kein einziges Tierheim in der Umgebung hätte sie genommen, so dass wir sie ohne finanzielle Möglichkeiten tatsächlich nur anonym vor einem Tierheim hätten abstellen können.


    Viele Grüße,

    Tochter2

  • Meg,


    es ist überhaupt nicht lustig, wenn man in der Situation ist, zwei Katzen unterbringen zu müssen. Gerade in Fällen wie diesem, wenn der Halter sich einfach nicht mehr kümmern kann, weil er selbst zum Pflegeheim-Fall geworden ist. Unklar ist mir, wieso sich die Tierheime da weigern. Ich hab in meinem Umkreis mal in die Bedingungen geschaut. Gerade für so Fälle sind die Tierheime da. Die Aufnahmegebühr ist natürlich zu zahlen, aber deshalb subventionieren ja auch die Kommunen die Tierheime, eben um ausgesetzte Tiere zu verhindern, weil eben letzteres auch mit den Tierschutzgesetzen nicht in Übereinstimmung zu bringen ist. Es kann natürlich vorübergehend sein, dass einzelne Tierheime überfüllt sind. Viele Menschen haben sich ja aus Langeweile während Pandemiezeiten aus Langeweile Tiere zugelegt, die jetzt lästig werden. Und du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die etwa 70 Katzen, die in "meinem" Tierheim untergebracht sind, alle anonym gesetzeswidrig vor der Tür abgestellt worden sind? Allerdings - Freigänger sind die Katzen während des Aufenthaltes im Tierheim nicht. Vielleicht einfach nicht richtig angemeldet?


    Herzlichst


    TK

  • Hallo Tochter2

    wird keine Hilfe zur Pflege benötigen.

    das ist eigentlich für "Staatsbedienstete" aus meiner Sicht auch vollkommen in Ordnung.

    Es wäre auch eher peinlich, wenn man sein Leben für den Dienstherren geschuftet hat und dann im Alter seine Almosen von der Sozialhilfe erkämpfen muss. Das es aber auch die Investitonskosten betrifft, wußte ich noch nicht.

    Dann wünsche ich euch noch einige schöne und finanziell sorgenfreie Jahre.


    Gruß


    frase

  • GuMo TK,


    es geht nicht um den Stellenwert, Beamter oder nicht.

    Die nicht leistbaren Kosten werden ja immer durch den Staat getragen, Beihilfe ist ja nur ein anderes Wort für Sozialhilfe (aus meiner Sicht).

    (bUngerecht bleibt bei der Problematik, dass Angehörige von "Nichtbeamten" eben immer noch zur Kasse gebeten werden können (bei entsprechendem Einkommen).


    Gruß


    frase

  • Hi,


    nee "Beihilfe" ist keine andere Vokabel für Sozialhilfe. Wäre dem so, dann müssten die Bedingungen mit denen für die allg. Unterstützung durch das Sozialamt identisch sein. Das sind sie aber nicht mal ansatzweise. Das sieht man schon an dem Betrag, welcher dem Pensionär übrig bleibt. Und auch die anderen Zahlungsbedingungen unterscheiden sich grundlegend.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo,

    Unklar ist mir, wieso sich die Tierheime da weigern. Ich hab in meinem Umkreis mal in die Bedingungen geschaut. Gerade für so Fälle sind die Tierheime da.

    Ohja, mir ist das auch unklar. Selbst meine Schwester, die mal in einem Frauenhaus gearbeitet hat und genau damit argumentiert hat, dass sie dort auch niemanden ablehnen weil gerade kein Platz da ist, ist nicht weitergekommen. "Kein Platz" war das, was wir überall gehört haben. Vorschläge waren eine Katzenpension (ging nicht weil nicht geimpft, außerdem hätte wohl keine Pension sie ohne genaues Abholdatum überhaupt aufgenommen) und die Tierheime in den angrenzenden Bundesländern abtelefonieren. Man hätte sie auch auf die Internetseite des Tierheims als Notfall aufgenommen, aber das würde ja eine halbe Stunde Arbeit kosten und wenn wir jetzt doch versuchen, sie woanders unterzubringen, dann wäre diese Arbeit ja umsonst. Das war zwei Tage! bevor die Katzen definitiv aus der Wohnung rausmussten. Ich war so am Ende, dass ich die arme Frau von dem Gnadenhof am Telefon die Ohren vollgeheult hab. Wir hätten sie ja nichtmal mehr anonym abgeben können, da ich seit Wochen sämtliche Tierheime und Katzenvereine der Stadt mit dem Steckbrief der beiden zugetextet hatte.


    Einzelheiten zu den Erfahrungen mit den örtlichen Tierheimen (große Großstadt) möchte ich nicht nennen. Ich steh nicht auf Meckern in der Öffentlichkeit, aber meine Schwester hätte am liebsten ihre Verbindungen zum regionalen Fernsehen genutzt. Wir waren echt verzweifelt und echt sauer und echt enttäuscht.


    Viele Grüße,

    Tochter2

  • Hi,


    das bei euch scheint das ein Problem der Organisation zu sein. Natürlich, die Tierheime sind im Augenblick überfüllt, aber wegen "zu viel Arbeit," das ist kein Argument. Nein Frauenhäuser müssen nicht alle, die an die Tür klopfen, aufnehmen. Das ist anders durchorganisiert. Wenn eine Frau dort nicht unterkommt, ist die Kommune, in welcher die Frau lebt, verpflichtet, sie entweder in einer Notunterkunft unterzubringen, oder aber in einer Pension/einem Hotel. Um diesen Kosten zu entgehen, haben die Kommunen in der Regel Verträge mit den Frauenhäusern geschlossen, die die Frauenhäuser verpflichtet, jeden aufzunehmen, der an die Tür klopft. Dafür gibt es dann Geld, was ja auch wichtig ist. Denn der Unterhalt der Frauenhäuser ist ja auch nicht so ganz preiswert. Also, man muss in diesen Fällen immer schauen, welche Vereinbarungen zwischen der Kommune und den Einrichtungen bestehen.


    Herzlichst


    TK