Hallo zusammen,
ich weiß, es ist der eher ungewöhnlichere Fall, dass man das Umgangsmodell strecken möchte... Ich erkläre Euch kurz meine Situation und dann mein Anliegen.
- Beziehung begonnen - 05/2009
- Heirat - 07/2012
- gemeinsame Tochter - 10/2020
- Frau verliebt sich in einen anderen Mann - 07/2021
- Trennung - 08/2021
- Frau zieht zu anderem Mann (350km weit weg) - 09/2021
- Tochter lebt vorerst bei mir - 09/2021 bis 02/2022
- Tochter zieht zu ihrer Mutter - 03/2022
Kurz und knapp meine Geschichte zusammengefasst. Es gäbe noch viel mehr zu sagen, aber diese Details kommt es nicht an bei meiner Frage.
Als unsere Tochter bei mir lebte, sind wir ein 2-Wochen-Modell gefahren. Das Kind war von FR bis MO alle zwei Wochen bei der Mutter. Wir sind abwechselnd gefahren (einer FR, einer MO), damit es fair bleibt bei der Entfernung zwischen Kind und Mutter. Die Kindsmutter arbeitet Teilzeit, ich Vollzeit. Habe die Betreuung mithilfe meiner Schwester als Tagesmutter gestemmt bekommen. Der Umzug zur Kindsmutter war aufgrund des gemeinsamen ABR eine mit ihr besprochene Entscheidung, da ich aus der (mittlerweile für mich alleine viel zu große und viel zu teure) Ehewohnung ausgezogen bin.
Wir haben dann ein 2-Wochen-Modell aufrecht erhalten, mussten es jedoch aufgrund ihrer Arbeits- und der Tagesmutterzeiten auf DO bis SO alle zwei Wochen anpassen. Ich habe das Kind DO bei der Tagesmutter abgeholt, die Kindsmutter dann SO bei mir. Jetzt sagt sie, die Fahrerei wird ihr zu viel, da ihr alle zwei Wochen der Sonntag flöten geht. Verstehe ich und habe ich als Anlass genommen, ihr zu sagen, dass ich mit dem 2-Wochen-Modell ungerne weitermachen möchte.
Zum einen wird das auf Dauer einfach viel zu teuer, wenn ich jetzt (was ja rein rechtlich auch meine Pflicht ist) sowohl DO als auch SO fahren soll. Zum anderen ist das mit meiner Vollzeittätigkeit im Schichtdienst nie wirklich leicht und ohne Stress unter einen Hut zu bringen. Und dann kommt noch dazu, dass ich auch wieder eine Frau kennengelernt habe und mir mit ihr ein Leben aufbauen möchte.
Die Kindsmutter ist weder bereit alle zwei Wochen am SO zu fahren, noch auf ein 3-Wochen-Modell zu wechseln. Sie sagt, dann könne sie sich gleich arbeitslos melden, da sie dann ihren Job verliere, wenn sie die Arbeitszeiten gegebenenfalls wieder anpassen müsse. Dass sie bei einem 3-Wochen-Modell mit fahren würde hat sie im Übrigen auch nie bestätigt. Unsere Tochter würde sich auch sehr auf Papa freuen. Das glaube ich und ehrt mich und bestätigt mich in der Bindung zu meinem Kind. Aber was bringt es der Kleinen, wenn der Papa finanziell ausgelaugt und am oberen Stresslevel ist...
Mein Anwalt sagt, die Kindsmutter versucht hier das Umgangsrecht so zu gestalten, wie es für sie am Besten passt. Ich sehe leider auch wenig Kompromissbereitschaft oder Verständnis auf ihrer Seite (by the Way: nicht zum ersten Mal...). Ich möchte noch einmal mit ihr ins Gespräch gehen und ihr meine Beweggründe versuchen offenzulegen. Letztlich würde ich den Schritt zum Gericht gerne vermeiden.
Wie seht Ihr das Thema? Habt Ihr Erfahrungen? Oder Tipps, wie ich mich gegenüber der Kindsmutter positionieren kann im nächsten Gespräch?
Danke im Voraus und beste Grüße
Chris