Einladung vom Jugendamt

  • liebes Forum Hallo !


    Ich habe eine Einladung vom Jugendamt bekommen, zum gemeinsamen Gespräch, das heißt, so weiter ich verstanden habe, Kinder, ich und Vater.


    Der Grund ist, der Vater hat sich dort gemeldet weil die Kindern seit Wochen nicht zu ihm wollen.

    Der Grund; Sie dürften miterleben wie er mich beschimpfte, psychische und physische Gewalt dazu.

    Wir habe nie zusammen gelebt / gewohnt. Waren lediglich dieses Jahr Sommer zusammen in den Urlaub. Da kann man natürlich schwer seine kaputte psyche auf so lange Zeit verstecken und unterdrücken.

    Nun haben die Kinder mit eigenen Augen und Ohren erlebt wieso Mama mit Papa nicht zusammen lebt.


    Meine Frage, ist es nicht so das die Berater erstmal uns Eltern einzeln zum Gespräch einladen sollte?

    Sie kennt uns nicht. Und lädt gleich beim ersten Gespräch / Treff uns alle zusammen?

    Danke fürs Lesen :)

  • Hi,


    wie das Jugendamt seine Beratung ausgestaltet, dass ist deren Angelegenheit und auch abhängig vom Einzelfall. Nur, eines sollte klar sein. Mir ist ehrlich gesagt schleierhaft, wieso ihr zusammen in den Urlaub gefahren seid. Aber, jetzt sollte man sich bemühen, ein vernünftiges Konzept zu erarbeiten. Bei dem sich die Kinder auch gerne beim Vater aufhalten. Das kann man doch so gestalten, dass die Elternteile keinen Kontakt miteinander haben. Ich würde da mal über Lösungen nachdenken.


    TK

  • Lösung war und ist jedes 2. Wochenende.

    Aber nun wollen die Kinder nicht. Und ich weiß nicht wie ich sie motivieren soll. Zwingen möchte ich nicht ... dann heißt es noch in 10-100 Jahren ich hätte sie verraten oder sonst was.

  • Na Profis ist aber auch übertrieben. Das sind Menschen mit eigenen Projektionen und Traumata usw.

    Ich gehe aber mit gutem Gefühl dahin.


    Meine Dozenten waren auch ja Mitarbeiter. Ich weiß, sie wollen auch nur ihr Brötchen verdienen und freuen sich über jeden Kunden.

    Ja Protokoll immer und überall. Vielen Dank :)

  • Nö, das sind ausgebildete/studierte Sozialpädagogen.

    Hallo timekeeper


    Sozialpaedagogik ist ein Teilgebiet der Pädagogik, das sich mit der Erziehung des Einzelnen zur Gemeinschaft und zu sozialer Verantwortung außerhalb der Familie und der Schule befasst.


    Da würde mir grad unwohl werden.


    Grüße!

  • Hi,


    das ist wesentlich zu eng gefasst. Pädagogik umfasst die allgemeinen Erziehungsmethoden innerhalb und außerhalb der Familie mit Denkmodellen von Makarenko über Steiner bis Pestalozzi, um nur mal einige zu nennen. Und ein wesentlicher Bestandteil des Berufs als Sozialpädagoge ist eben auch die Beratung bei innerfamiliären Problemen. Deshalb sind es auch Sozialpädagogen, die neben Psychologen bei Problemen innerhalb der Familie hinzugezogen werden, wenn es um Begutachtungen bei Gericht geht. Auch die Familienhelfer sind in der Regel studierte Sozialpädagogen. Und die Vokabel "Familienhelfer" zeigt ja schon, dass wir hier eine Tätigkeit innerhalb der Familie haben.


    Natürlich ist es das Ziel, einen Menschen so zu "ertüchtigen," dass er außerhalb des allerengsten Kreises um ihn herum auch sein Leben lebt, insoweit ist jedwede Erziehung nach außen gerichtet und hat nicht das alleinige Ziel, einen Menschen mit sich selbst ins Reine zu bringen, also innere Zufriedenheit zu produzieren. Und - in einer Zeit, in der die Erziehung eines jungen Menschen zunehmend außerhalb der Familie statt findet, die häusliche Erziehungsfähigkeit nachlässt, ist die Tätigkeit häufig auf außerhalb des familiären Umfeldes gerichtet. Insoweit stimmen wir überein.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo Timekeeper


    Ich hatte auch gedacht, dass Familiendynamik usw. im Lehrplan steht.


     Lernfeld 1: Berufliche Identität und professionelle Perspektiven
    weiterentwickeln
     Lernfeld 2: Pädagogische Beziehungen gestalten und mit Gruppen
    pädagogisch arbeiten

     Lernfeld 3: Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und
    Inklusion fördern
     Lernfeld 4: Sozialpädagogische Bildungsarbeit in den Bildungsbereichen
    professionell gestalten
     Lernfeld 5: Erziehungs-und Bildungspartnerschaften mit Eltern und
    Bezugspersonen gestalten sowie Übergänge unterstützen
     Lernfeld 6: Institution und Team entwickeln sowie in Netzwerken
    kooperieren


    Aber von Familie steht Länderübergreifend nichts drin.


    Familienhelfer ist überhaupt nicht gesetzlich geregelt.
    Es gibt beim Bund eine Initiative zur Zusatzausbildung für Pädagogen und Psychologen um in dem sensiblen Bereich qualifizierte Unterstützung sicherzustellen.

    Bisher wurde der Familienhelfer als Informant des Jugendamts wahrgenommen.


    Grüße!



  • Hi,


    wie du richtig schriebst, handelt es sich um Lernfelder. Und im Rahmen dieser Lernfelder gibt es dann eine Reihe von Veranstaltungen, welche eben auch familiäre Beziehungen/familiäre Probleme umfassen. So gibt es z.B. an "meiner" Hochschule auch regelmäßig Veranstaltungen, welche die drei Bereiche Pädagogik, Sozialarbeit/Juristerei zusammenführen, an konkreten Fällen. Zusammen führen kann man nur, was man vorher gelehrt hat. Und Veranstaltungen wie "Recht der Bildung und Erziehung" umfasst auch die familiäre Erziehung, glaub es mir mal.


    TK

  • Ich denke, die Mitarbeiterin will sehen, wie die Kinder auf den anderen Elternteil reagieren, da du ja schreibst sie wollen nicht hin. Ich würde meine Kinder nicht zum Jugendamt mitnehmen, wenn psychische Gewalt im Spiel ist, wäre es ja gerade ein Widerspruch, dort dann sich gemeinsam zu zeigen. Ich würde einen Anwalt hinzuziehen. Ich denke es gibt auch außer es ist im Zuge eines Verfahrens, keine Verpflichtung dort hinzugehen.

    Solche Vermittlungsgespräche machen nur Sinn, wenn beide bereit sind, eine Lösung zu finden. So wie du über den Vater schreibst "kaputte Psyche.." und auch er dir und den Kindern gegenüber gewaltvoll war, habt ihr kein soziales Mindestmaß, wo solche Gespräche dann funktionieren oder Sinn machen.