Hallo, eine Frage zum Verständnis und für weniger schlaflose Nächte.
Mein Ehemann ist unterhaltspflichtig für ein früheres Kind. Wir beide haben zusammen nochmal 2 kleine Kinder. Ich arbeite aktuell wegen der Betreuung unserer Kinder nur reduziert (50% Teilzeit). Weil ich eigentlich ebenfalls gut verdiene, haben wir durch die Teilzeit erhebliche finanzielle Einbußen.
Mein Ehemann verdient gut und hat dementsprechend viel Unterhalt zu zahlen (aktuell 550,-). Ich habe dem Beistand vom Jugendamt gesagt, dass meine eigenen Kinder viel weniger verbrauchen als 550 Euro/Monat (die geringen Altersunterschiede zwischen ihnen und dem früheren Kind mal kurz ausgeblendet) und dass ich es unfair finde, dass das frühere Kind diesen vollen Betrag jeden Monat ausgezahlt bekommt, während unsere gemeinsamen Kindern nur das bekommen, was sie verbrauchen - was deutlich weniger ist. Und der Rest fließt in die Familienkasse, wird zum Aufbau von Familienvermögen verwendet und steht unseren Kindern nicht allein zu.
Daraufhin erklärte man mir, dass mein Mann mit seinem kindesunterhalt ja nicht nur die Versorgung des früheren Kindes mit Naturalien bezahlt, sondern quasi auch die Kindsmutter dafür entschädigt, dass sie das Kind allein betreut. Stimmt das?
Falls ja, noch eine Frage: wer entschädigt mich denn dafür, dass ich unsere gemeinsamen Kinder überwiegend allein betreue, während mein Mann ständig arbeiten ist? Dafür, dass er stets und ständig seinem Job zur Verfügung steht, entsprechend schnell befördert/ gut bezahlt wird und beruflich aufsteigt, was letztlich auch dem unterhaltsberechtigten Kind zugute kommt. Ich zahle ich schließlich einen hohen Preis, indem sich mein eigenes Einkommen deutlich verringert. Hätte mein Mann in gleichem Maße an Elternzeit und Kinderbetreuung etc partizipiert, wäre er heute beruflich noch nicht so weit gekommen. Aber das interessiert bei der Unterhaltsberechnung für das frühere Kind wohl niemanden.
Ich empfinde das als unfair und hadere mit der Situation. Aber vielleicht habe ich es auch nicht richtig verstanden. Es wäre toll, wenn jemand es mir erklären könnte, damit ich mich nicht länger übervorteilt fühle.
Ganz vielen Dank!
Für das Gesamtbild: Die Kindsmutter verfügt ebenfalls über ein hohes Einkommen. Der Lebensunterhalt ist also gesichert. Darum geht es auch gar nicht. Ich habe nur Schwierigkeiten zu verstehen, dass man mir als neuer Ehefrau und Mutter zumutet, dass die frühere Kindsmutter bzw ihr Kind voll an
dem finanziellen Vorteil meines Mannes, der durch meinen Verzicht erst vollumfänglich ermöglicht wird, teil hat und davon uneingeschränkt profitiert. Während bei mir gesagt wird: es kann doch das frühere Kind nichts dafür, dass Sie jetzt nur halbtags arbeiten gehen.
Es geht mir nicht darum den Unterhalt zu drücken, ich will es nur verstehen.