Ihr Lieben,
ich hatte in den letzten Jahren mehrfach mit dieser Problematik zu tun, mir fiel in diesem Zusammenhang auf, wo es häufig hakst, auf was man achten muss, und wie man vorsorgen kann, dass im schlimmsten Fall möglichst viel reibungslos verläuft. Es geht also nicht nur um das Testament, sondern um vieles mehr.
Ich fange mal bei mir selbst an, ich denke, ihr könnt vieles auch in eure Situation mit rüber nehmen und umsetzen. Wenn ich sterbe, dann läuft ja vieles weiter, z.B. der Mietvertrag, andere Verpflichtungen entstehen neu oder andere sind noch abzuwickeln. Wer immer euer Rechtsnachfolger ist, er wird nur unter Schwierigkeiten alles am Laufen halten können, bis dann ein Erbschein da ist. Man sollte also völlig unabhängig davon zu Hause, gut griffbereit, eine Liste mit den Dingen liegen haben, die zu erledigen sind. Vielleicht auch erklären wohin gewisse Daueraufträge aus welchem Grund gehen. Jemand sollte wissen, wo diese Liste liegt. Gut ist dann auch noch, wenn eine Person des Vertrauens eine Vollmacht besitzt, die über den Tod hinaus geht. Diese Person kann dann auch gegebenenfalls die angemessene Beisetzung organisieren, zügig die Wohnung kündigen, Abos abmelden, also all das tun, was sinnvoll ist und das Geld zusammen hält. Wenn es Monate braucht, bis geklärt ist, wer die Wohnung kündigen kann, das kann dann richtig teuer werden, und das muss ja nicht sein.
Kompliziert kann es werden, wenn minderjährige Kinder da sind, kein gemeinsames Sorgerecht besteht, die Eltern nicht zusammen leben. In diesen Fällen wird wohl immer das Familiengericht eingeschaltet. Dieses entscheidet dann, wo das Kind in Zukunft aufwachsen soll. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man per Testament verfügen kann, was mit den Kindern in Zukunft geschieht. Kinder sind keine Möbelstücke. Über letztere kann man verfügen. Über Kinder nicht. Da geht es um das Kindeswohl, allerdings sind die Gerichte sehr dankbar, wenn sie ein Papier in der Hand haben, aus welchem sich ergibt, wie der/die Verstorbene sich im Interesse der Kinder deren Zukunft vorstellt. Es ist halt eine wichtige Entscheidungshilfe. Bitte auch dieses Dokument griffbereit zu Hause liegen haben, jemand sollte wissen, wo, selbe Vorgehensweise, die ich weiter oben beschrieben habe. Es hindert Euch auch niemand daran, zwei Originale zu erstellen, gleichlautend, eines zu Hause behalten, und eines vielleicht auswärts bei einer Person, der man vertraut. Denn niemand hindert den ersten, der Zugang zur Wohnung hat, für ihn ungünstige Unterlagen zu vernichten.
So, das ist erst einmal der Einstieg in die Problematik. Gerne auch zu diesem Bereich schon Fragen stellen.
TK