Hallo zusammen,
ich brauche mal dringenden Euren Rat, weil ich die Welt nicht mehr verstehe vor lauter Ungerechtigkeiten.
Bin seit 2013 geschieden, 3 Kinder gingen aus der Ehe hervor, seit 2 Jahren bin ich nicht mehr unterhaltspflichtig, die Ex-Frau hat kurz nach der
Scheidung wieder geheiratet, einen sehr wohlhabenden Arzt, bei dem sie selber als Sekretärin arbeitet, nur halbtags, weil mehr aus finanziellen
Gründen schlichtweg nicht nötig ist. Soweit so gut, habe seit Jahren kein Kontakt mehr zu ihr, nur der 20-jährige Sohn lebt noch bei ihr, die anderen
Kinder (bereits 26J. und 24J.) sind schon ausgezogen.
Nun zu meinem Problem:
Die 24-jährige Tochter hat psychische Probleme und hat letztes Jahr ihre erste Ausbildung mittendrin einfach abgebrochen. Ich habe aus widrigen
Gründen leider seit Jahren ebenfalls keinen Kontakt mehr zu ihr (Danke liebe Mama!), zu den anderen beiden Kindern ist das Verhältnis aber top.
Meine Tochter ist jetzt vom "Betreuten Wohnen" direkt in eine WG gezogen und hat eine schulische Ausbildung begonnen, die natürlich Geld kostet.
Kurzum, sie hat Bafög beantragt, das Amt kommt zu mir und verlangt Gehaltsnachweise für einen bestimmten Zeitraum und dann auf einmal ein
Schreiben, dass ich ab sofort € 632,-- Unterhalt an meine Tochter zahlen soll, ohne Angabe wie sich der Betrag zusammensetzt und wie es mit dem
Kindergeld aussieht. Wenn ich die Zahlung ablehnen würde, dann würde das Amt in Vorleistung gehen und von mir die Zahlung einfordern, zur Not
auch gerichtlich.
Jetzt kommt der Punkt, an dem mir der Kragen platzt.
Bafög und Unterhaltsrecht sind wohl 2 verschiedene Paar Schuhe?! Meine Ex verdient mit ihrem Halbtagsjob nur rund € 700,-- pro Monat, ich in meinem
Vollzeitjob natürlich wesentlich mehr. In einem anderen Verfahren wurden ihr, insbesondere durch das mietfreie Wohnen und die Wiederheirat mit dem
Arzt, ein fiktives Einkommen angerechnet in Höhe von ca. € 2.000,--, somit musste sie auch immer ihren Anteil tragen für den Volljährigenunterhalt.
Nachdem ich jetzt eine Zahlungsaufforderung in Höhe von € 4.424,-- erhalten habe für geleistete Bafög-Zahlungen des Landes an meine Tochter, habe ich
auf dem Amt mal angerufen und gefragt ob das schon alles seine Richtigkeit hat. Antwort der freundlichen Dame: Ihre arme Ex-Frau arbeitet nur halbtags
und hat somit im gesetzlichen Sinne gar kein Einkommen, also zahlen sie den vollen Betrag und ab 01.04. monatlich € 632,--. Wie ihre Ex-Frau lebt und das
Vermögen des neuen Mannes, das interessiert im Bafög-Recht nicht, es interessiert nur das jeweilige Einkommen im Bemessungszeitraum. Ich hätte besser
nicht mein Gehalt angeben sollen, sondern ablehnen, dann wäre das alles in eine andere Richtung gegangen, aber so sehen wir nur ihr Gehalt und das ihrer
Ex-Frau und das bedeutet, ich muss alles übernehmen!?!? Kann gerne dagegen klagen, aber die Chancen, dass meine Ex auch einen Teil von den € 632,-- über-
nehmen muss....sind gleich Null, so sei ihre Erfahrung.
Noch was zur Info, was sicher nicht ganz ohne Bedeutung ist, das Kindergeld erhält weiterhin noch meine Ex-Frau! Das passt doch alles nicht zusammen!
Ich habe ja schon einiges durch an Ungerechtigkeiten in meinem vergangenen Scheidungsprozess, aber das sprengt für mich den Rahmen. Die Ex darf mietfrei
in einer Villa leben, der neue Mann hat steuermindernd meine Kinder zur Hälfte auf der Lohnsteuerkarte und ich soll alles übernehmen?! Das darf und kann nicht
sein, in gut 2 Jahren gehe ich in Altersteilzeit und bin am Sparen für meinen Ruhestand und dann diese Forderungen, nein, nicht mit mir!
Am kommenden Donnerstag habe ich einen Termin beim Anwalt, ich fühle mich vom Amt komplett über den Tisch gezogen!