Liebes Forum,
seit Tagen versuche ich für mich ein klares Bild zu bekommen, wie es demnächst in meinem Leben weiter geht.
Situation: Ich (m), 44 bin seit 2001 verheiratet, habe zwei Kinder (Junge, 4, Mädchen, und möchte mich von meiner Frau trennen. Wir wohnen noch in einer eigenen Immobilie, in der seit einem Jahr auch ihre Mutter als Pflegefall mit aufgenommen wurde und gepflegt wird. Das Haus ist noch nicht abbezahlt, aber die offene Summe überschaubar. Vor zwei Jahren entschied sich meine Frau aus freien Stücken (kein Bock auf die Corona-Regeln und Folgen) dazu, aus dem Arbeitsleben auszuscheiden. Ohne das abzusprechen, ohne sich mein Okay zu holen. Seit dem lebt sie von meinem Geld bzw. dem, was Sie noch auf der Seite hat und von der Substanz unseres gemeinsamen Kontos, dass sich naturgemäß nach und nach leert. Ich habe damals gesagt, dass ich keinen Cent mehr bezahlen würde auf unser gemeinsames Konto aufgrund ihrer Entscheidung und ziehe das auch durch. Wir regeln das so, dass ich von meinem Konto einen Fixbetrag auf das gemeinsame Konto überweise, von dem alles bezahlt wird - auch die Hausraten. Der Betrag ist aber unverändert seit ihrer Entscheidung, nichts mehr beizutragen. Inzwischen kann ich mit Fug und Recht sagen, das ich alles alleine bezahle, denn der noch verbliebene Betrag auf dem Konto ist deutlich unter dem, was in der Summe von mir in den letzten 12 Monaten dort hingeflossen ist.
Vom restlichen Geld, dass ich verdiene, habe ich mir ein bisschen was angeschafft, Geld angelegt und auch einen "Notgroschen" auf dem Konto. Ich habe jetzt Sorge, dass ich das alles an sie verlieren werde, obwohl sie sich einfach so aus dem gemeinsamen Erwerbsleben zurückgezogen hat.
Sie kümmert sich teilweise um die Kinder, aber das tue ich auch, zu Hause und außerhalb. Aber nahezu alles, was sich außer Haus abspielt (Arzt, Hobbys usw), erledige ich und das, obwohl ich in Vollzeit berufstätig bin. Ich habe zeitweilig das Gefühl, mich aufzuopfern und meine Frau sitzt zu Hause und klagt bereits wegen Kleinigkeiten über die totale Überlastung
Frage: Trennungsunterhalt und Wohnung
Mir ist klar, dass ich aus dem Haus ausziehen muss Ich habe keine Chance, das anders zu lösen. Schon wegen des dort wohnenden Pflegefalls. Nicht nur aus juristischen Gründen, auch aus moralischen Gründen möchte ich die alte Frau nicht mit den Folgen unserer Trennung ins Heim befördern und damit meiner Frau das perfekte Alibi liefern, sich auch noch von dieser Last zu befreien.
Ich bin also in der Situation, dass ich:
a) die Hausrate + alle Nebenkosten weiter zahlen muss
b) meine eigene Miete für meine neue Bleibe finanzieren muss
und
c) eine "mittellose" Noch-Ehefrau habe
Ich habe Befürchtungen, dass ich in dieser Angelegenheit am Ende der dumme August bin, der für alles den Kopf hinhalten muss.
Muss ich unter den Umständen (arbeitsunwillig, faul und träge) trotzdem Trennungsunterhalt bezahlen? Obwohl sie sich eben nicht aufopferungsvoll und unter Verzicht auf eigenen Wohlstand um Haus und Familie gekümmert hat, während ich "Karriere" gemacht habe? Sie hat sich aus freien Stücken entschieden, nciht mehr zu arbeiten und ich habe das ausdrücklich abgelehnt - dafür gibt es Zeugen.
Muss ich wirklich befürchten, dass ich Ihr einerseits Trennungsunterhalt zahlen muss, vielleicht auch noch ein Auto (Haus auf dem Land), das Haus voll weiterfinanzieren muss (obwohl beide Kreditnehmer sind) und zusätzlich noch mein Auto zahlen und meine eigene Wohnung?
Natürlich strebe ich an, die Kinder mitzunehmen. Realistisch ist das aber nicht, so dass es im besten Fall auf das Wochenmodell (50/50) rauslaufen wird. Aber da meine Noch-Ehefrau ja "mittellos" ist, müsste ich für deren 50% Kindererziehung ja auch noch Kindesunterhalt zahlen, wenn ich meine bisherige Themenlektüre dazu richtig verstanden habe.
Der Krankenkasse ist mittlerweile auch aufgefallen, dass ihr ehemaliger Arbeitgeber (Stadtangestellte) sie abgemeldet hat und erkundigt sich nach meinem Einkommen. Ich bin privat versichert und die Kinder ebenfalls.
Ich bin echt verzweifelt, weil ich nicht glauben kann, dass ich für meine normale und vernünftige Lebensführung jetzt bestraft werden könnte. Obwohl ich der Berufstätige bin (Vollschichtdienst), stehe ich fast jeden Morgen mit den Kindern (06:30 Uhr) auf und schicke sie zur Schule und in die Kita. Während die Lebenskünstlerin ausschläft und nur an den Tagen aushilft, wo ich frühmorgens mal nicht da bin sondern arbeiten. Das ist aber tatsächlich eher die Ausnahme denn die Regel.
Schützt mich da irgendwie das Recht oder bin ich tatsächlich der Gelackmeierte?
Viele Grüße
Stefan