Überlegung zum Ehevertrag: Versorgungsausgleich/Rentenversicherung

  • Hallo,


    ich und meine Freundin wollen heiraten. Es ist so, dass sie seit einigen Jahren ca. 20 Stunden/Woche freiberuflich arbeitet, jedoch aus freien Stücken in keine gesetzliche oder private Rentenversicherung einzahlt. Eine Krankheit oder Erziehungszeit eigener Kinder steht einer Erhöhung ihrer Arbeitszeit bzw. dem Aufbau einer eigenen Altersabsicherung nicht entgegen.


    Wenn wir nun heiraten und sie weiter so reduziert und ohne eigene Rentenversicherung arbeitet wie bisher, erwirbt sie gemäß Versorgungsausgleich automatisch die Hälfte meiner Rentenansprüche ab Zeitpunkt der Heirat, ohne dass Sie je einen eigenen Beitrag zur Altersvorsorge geleistet hätte, ist das richtig?


    Dass sie später - wenn es zu einer Scheidung käme (hoffen wir es nicht) - einen Teil meiner Rente beanspruchen kann, weil sie durch die Erziehung eines gemeinsamen Kindes oder durch Berufsunfähigkeit nicht dazu in der Lage gewesen ist, eine eigene Rente aufzubauen, wäre selbstverständlich OK für mich.


    Wenn aber das beides nicht der Fall ist, würde ich das etwas unfair finden, denn ich möchte im Alter einen gewissen Standard waren und meine zukünftige Ehefrau vielmehr z.B. über eine Regelung im Ehevertrag dazu bringen, besser auf eigenen Füssen zu stehen bzw. rechtzeitig für eine gemeinsame Absicherung im Alter mit zu sorgen. Gibt es eine elegante Lösung oder Formulierung, wie wir diese Angelegenheit in einen Ehevertrag mit aufnehmen und regeln können?


    Danke und viele Grüße


    erdman

  • hallo erdman,


    ich bin leider kein jurist und kenne mich mit formulierungen in eheverträgen nicht aus. zumal diese ja auch hieb- und stichfest sein sollten.


    nebenbei:
    plant ihr jetzt eine familie (mit kindern) zu gründen? falls nicht, würde ich gerne deine beweggründe für eine heirat wissen.
    ich weiss nicht ob du vollzeit arbeitest und gut verdienst, aber einen partner zu heiraten, die auch ohne kinder oder sonstige belastungen nicht mehr als 20 stunden freiberuflich pro woche an arbeitsleistung auf die beine stellt, würde ich überdenken!
    wenn ihr euch mal trennt, geht das ganze für dich übelst in die hose! :p

  • Hallo Coldplay,


    ja genau, das ist der Punkt: Wir möchten eine Familie mit Kind(ern) gründen und meine Lebenspartnerin verknüpft das mit einer Heirat. Ich als Angestellter mit durchschnittlichem Einkommen kann schon einiges stemmen, aber allzu große Sprünge nun auch nicht tätigen. Ein Hinzuverdienst ihrerseits - auch mit Kind - würde zu gegebener Zeit sicherlich notwendig sein und das, so glaube ich, wird auch bestimmt irgendwie klappen. Aber was ist, wenn das mit Kindern aus irgendwelchen Gründen nicht klappen sollte? Entweder wir warten mit der Heirat bis ein Kind wirklich unterwegs ist oder wir finden einen Passus für den Ehevertrag, der den Versorgungsausgleich an Erziehungszeiten oder sonstige besondere Umstände knüpft. Das ist wahrscheinlich wirklich ein Fall für den Juristen. Ich wollte mich nur mal vorweg erkundigen, ob meine Überlegungen irgendwie absurd oder gar sittenwidrig erscheinen, denn ich kenn mich damit gar nicht aus und man heiratet ja nicht jedes Jahr (mein Name ist nicht Lothar M;-)…


    Viele Grüße


    erdman

  • guten morgen,


    ja genau, das ist der Punkt: Wir möchten eine Familie mit Kind(ern) gründen und meine Lebenspartnerin verknüpft das mit einer Heirat.


    klingt, als würdest du dies nicht unbedingt wollen? ;)
    ehrlich gesagt, wenn ich eine frau hätte mit welcher ich auch gemeinsame kinder haben möchte, würde ich auch heiraten. diesen letzten schritt, um das band zu festigen, kann man dann doch auch noch gehen. schließlich sollte man eh zusammenbleiben, wenn ein kind da ist.


    Ein Hinzuverdienst ihrerseits - auch mit Kind - würde zu gegebener Zeit sicherlich notwendig sein und das, so glaube ich, wird auch bestimmt irgendwie klappen.


    weiss sie das auch schon? :D
    ich denke, die freiberufliche tätigkeit die gerade mal 20 wochenstunden umfasst, sollte sie nach kurzer zeit auch wieder aufnehmen.
    bin halt nur etwas skeptisch wenn ich sehe, dass ein junger mensch ohne erkennbaren grund nur einen halbtagsjob inne hat. aber ich kenne deine frau und eure verhältnisse nicht, von daher mag ich da nicht vorschnell urteilen.


    Aber was ist, wenn das mit Kindern aus irgendwelchen Gründen nicht klappen sollte? Entweder wir warten mit der Heirat bis ein Kind wirklich unterwegs ist...


    auf jeden fall warten bis ein kind unterwegs ist!! (würde zumindest für mich gelten). da das heiraten an sich schon totaler käse ist und nur dazu da ist, damit sich faule partner finanziell absichern oder gesund stossen können, würde ich sowieso nur des kindes wegen heiraten!


    oder wir finden einen Passus für den Ehevertrag, der den Versorgungsausgleich an Erziehungszeiten oder sonstige besondere Umstände knüpft. Das ist wahrscheinlich wirklich ein Fall für den Juristen.


    befürchte ich, wenn du wirklich rechtlich abgesichert sein möchtest. kannst aber auch vorher nochmal im netz schauen. es gibt ja unzählige seiten die sich mit diesem thema auseinander setzt. du könntest bei der suche auf diverse vorschläge für eheverträge treffen, evtl. gibt es für alles mögliche bereits standartdefinierungen!



    Viele erfolg! :)