Hallo liebes Forum,
Wir wissen nicht ein noch aus, deshalb hoffe ich, hier vielleicht einige Anregungen zu finden.
Betroffenes Kind ist 4 Jahre alt und wohnt bei der Kindsmutter. Mein Partner, der Vater, war nie mit ihr zusammen, es besteht also keine sonstige Beziehung zueinander.
Heißt, sie waren nie zusammen - mein Partner hat allerdings rund 8 Jahre als Soldat gedient. An seinem Standort lebt auch derzeit noch die Mutter mit dem Kind. Im März letzten Jahres lief seine Dienstzeit aus und er hat sich in seinem Wohnort in Berlin eine neue Ausbildungsstelle gesucht - nach 8 Jahren ist er aus seinem ehemaligen Beruf raus, weshalb das nötig ist und von der Bundeswehr und dem Dienstherren auch so angedacht ist. Das heißt, er hält sich unter der Woche natürlich nicht mehr im rund 215 km entfernten Wohnort des Kindes auf. Wir haben in den letzten 3 Jahren darüber hinaus schon Gerichtsprozesse für die Übertragung des ABR hinter uns - und natürlich verloren. (Das hat eigene Gründe und nichts mit der neuen Arbeitsstelle zu tun) Es besteht also unverändert gemeinsame Sorge in allen Belangen. Und seit März auch eine Umgangsregelung, die besagt: Alle 3 Wochen in Berlin, die Kindsmutter bringt das Kind und der Vater bringt das Kind wieder zurück. Dies wurde so beschlossen, da mein Partner sich in der Ausbildung leider nicht erlauben kann, seine Arbeitszeiten so zu legen, wie er lustig ist und die Arbeitszeiten mit der Entfernung nicht zusammenpassen (selbst mit Auto wäre er mit seiner Tochter erst um 23:30 in unserer gemeinsamen Wohnung)
Nun - und ehrlich gesagt verwundert uns das nicht - ist die Kindsmutter wieder schwanger und möchte mit ihrem Partner zusammen ziehen. Die Entfernung würde sich verlängern auf 300 km einfachen Fahrtweg. Durch Bahnbauarbeiten wird die Mutter das Kind zukünftig nicht mehr nach Berlin bringen können und hat das laut eigener Aussage auch nicht vor, da das mit einem Neugeborenen ja eine Zumutung wäre. Mein Partner hingegen hat keine Chance seine Arbeitszeiten zu verändern (er darf wegen versicherungsrechtlichen Gründen nur dann arbeiten, wenn auch der Ausbilder da ist). Eine Abholung seiner Tochter auf einen Freitag ist schlicht nicht möglich, um das Kind hier überhaupt zu einer normalen Uhrzeit zu bett zu bringen. Mein Partner hat um 15:15 Feierabend und müsste dann rund 8 Stunden hin und Rückfahrt in Kauf nehmen (mit der Bahn noch länger, er würde mein Auto nutzen) - das ist nicht nur für das Kind anstrengend sondern auch brandgefährlich für meinen Partner und das Kind - Stichwort sekundenschlaf.
Bisher war der Umgang so oft und intensiv ausgestaltet worden wie nur irgendwie möglich. Dies war meinem Partner aufgrund unserer Familien möglich. Zuletzt lebte das Kind 2 Monate hier, weil die Mutter obdachlos war - irgendwie haben wir es trotzdem hinbekommen, das Kind trotz vollzeitstelle und ohne Kitaplatz zu betreuen. Auch im Sommer und sonst war das Kind wann immer möglich über Wochen in Berlin. Es ist also beileibe nicht so, dass wir uns nicht kümmern möchten. Mit wir sind die Großeltern, ich und auch meine Eltern gemeint.
Es wurden von uns mehrere Vorschläge gemacht:
1. Mutter bringt Kind nach Berlin und wir bringen sie zurück auf die Höhe des ehemaligen Wohnorts (immerhin hat man sich vor nicht mal 3 Monaten darauf geeinigt, unter dem aspekt dass sie in ihrem wohnort bleibt)
2. Die Großeltern werden nach ihren Möglichkeiten involviert.
3. Man probiert das kommende Jahr urlaubstechnisch besser zu planen, damit das Kind länger z.B. regelmäßig einen Tag eher kommen kann und sich der Fahrtaufwand wenigstens ein bisschen lohnt.
Dazu möchte ich noch sagen, dass die Mutter keinerlei Beschäftigung nachgeht und das auch nie getan hat und bereits angekündigt hat, dass sie wegen des Babys auch die nächsten 2 jahre nicht arbeiten gehen wird - sie hätte also Zeit, um das Kind hierher zu bringen, wenn sie schon umzieht.
Keine Vorschläge wurden ihrerseits angenommen, es wurden auch keine gegenvorschläge gemacht. Es wird alles abgestritten
Mein Partner und ich sind durch die letzten 3 Jahre so am ende, dass wir nun überlegen, den Umgang auf die Ferienzeiten und Urlaubszeiten zu begrenzen - dann wäre auch das holen und bringen kein problem von unserer Seite aus.
Wir wissen aber genau, dass das der Mutter überhaupt nicht in den Kram passen wird, da sie das Kind so oft wie möglich hierher schicken will. Allerdings sehen wir unter den Umständen keine andere Möglichkeit mehr, einen vernünftigen und auch verhältnismäßigen Umgang zu ermöglichen, ohne dass ihr mein Partner die Zustimmung verweigert, umzuziehen.
Wir wollen keine Gerichtsverfahren mehr - und auch keinen Streit. Allerdings wollen wir eine gute Lösung für das Kind und eine Lösung, mit der wir uns alle arrangieren können. Wir fördern hier natürlich auch die Beziehung des Kindes zu ihren Großeltern und zu anderen Verwandten. Bisher hat das Kind jedes Weihnachtsfest hier verbracht und fühlt sich sehr wohl...
Vielleicht habt ihr noch eine Idee?
Dankeschön