Hallo,
mein Mann hat mir nach 25 Jahren eröffnet, dass er sich scheiden lassen möchte.
Er war auch schon beim Anwalt zur Erstberatung. Wir verbringen das Trennungsjahr im gemeinsamen Haus . Wir sind beide im Grundbuch eingetragen.
Jetzt hat mein Mann die Idee, wir könnten uns scheiden lassen und danach ja weiter zusammen wohnen bleiben. Weil der Wohnungsmarkt so angespannt ist und es schwierig für uns beide wäre, jeweils eine Wohnung zu finden. Er will das Haus auch nicht verkaufen. Alleine kann er sich das nicht leisten und eine Auszahlung meinerseits ist ihm auch nicht möglich.
Das Haus ist nicht belastet.
Wir sind seit 15.03. getrennt lebend und ich hatte jetzt schon viel Zeit, mir über diese Idee meine Gedanken zu machen.
Ich denke, dass das finanziell für mich keine gute Idee wäre.
1. Was ist, wenn mein Mann nach der Scheidung verstirbt? Dann greift die gesetzliche Erbfolge und ich als Exfrau würde leer ausgehen, was seinen Teil des Hauses betrifft. Ich dürfte mich dann mit seinen Erben auseinandersetzen. Grauenvolle Vorstellung. Oder wir machen ein Testament, was mich nach seinem Tod als Alleinerbe einsetzt. Würde das überhaupt gehen?
Wieder keine gute Idee. Als Expartner würde mir nur ein Freibetrag von 20000 Euro zustehen und auf den Rest müsste ich Erbschaftssteuer bezahlen.
Das gleiche gilt natürlich im umgekehrten Fall.
Bei mir dreht sich im Kopf alles im Kreis. Natürlich würde ich gerne weiter in meinem Haus wohnen bleiben. Wir haben auch genug Zimmer, damit das ohne Reibereien funktionieren würde.
Aber unter diesen Voraussetzungen? Hat jemand so etwas Ähnliches gemacht und kann mir sagen, wie ich vorgehen soll. Sicher werde ich bei Zeiten auch noch eine anwaltliche Erstberatung in Anspruch nehmen, aber das hat noch etwas Zeit.
Wir haben Familienrechtschutz. Die bezahlen eine anwaltliche Erstberatung. Kann das von beiden Seiten je einmal in Anspruch genommen werden?
Vielen Dank fürs Lesen und ich hoffe, es gibt ein paar nützliche Tipps, wie ich mit dieser Situation umgehen soll.
LG Lonesomeday