Hallo zusammen,
mein Name ist Daniel, 43 und meine Frau hat mir vor 3 Monaten aus dem Nichts eröffnet, dass Sie die Scheidung möchte. Wie ich hier so lese, bin ich nicht der Einzige...
Emotionale Schieflage beiseite, das bringt mich auch in einige finanzielle Nöte:
Meine Frau hat vor ihrer Ehe ein Grundstück mit ihrem Bruder in Frankfurt geerbt. Daneben hatte sie zur Hochzeit 2018 kein Vermögen. Nach der Hochzeit 2019 haben wir dort auf einem Teil des Grundstücks ein Haus gebaut. Dafür haben wir gemeinsam einen Kredit aufgenommen über 450.000 Euro. Zum Bau wurde das Grundstück geteilt ("unser Haus" und der Teil des Bruders).
Eigentlich war geplant mich zu 50% ins Grundbuch einzutragen aber mit Corona und Kindern (2 Stück) haben wir das nie gemacht bzw. ich habe nicht darauf bestanden. Ja, da gratuliere ich mir gerade auch täglich selbst dazu.
Nun hat mich meine Frau wortwörtlich aus dem Haus geschmissen und ich wohne seit der Trennung bei Freunden. Den Kredit will sie nun alleine abbezahlen, alles bislang Getilgte sieht sie als meinen Mietanteil in unserer Ehe. Wir haben aktuell eine Restschuld von 350.000 Euro. Ich hatte zur Ehe ca. ein Vermögen von 150.000 Euro, dass inzwischen nur noch 100.000 Euro beträgt (Hausbau und Sondertilgungen).
Wenn ich "ihre" Zugewinngemeinschaft richtig verstehe, muss das Haus/Grundstück bewertet werden und gegen die Hälfte des Wertes aus 2018 gerechnet werden. Ich habe einen Verlust von 50.000 Euro. Nun zu den Problemen bzw. meiner Frage:
Meine Frau sieht keinen Wertzuwachs am Haus, weil sie 350.000 Euro Schulden hat und daher in den 5 Jahren kein Wertzuwachs aufgebaut wurde. Daher spielt für sie die Zugewinngemeinschaft keine Rolle. Als Kompensation übernimmt sie nach Scheidung den Kredit vollumfänglich. Daher spielen auch die nachweislich 50.000 Euro Verlust auf meiner Seite keine Rolle.
Ist das so korrekt ?
Ein Wertgewinn aus der Immobilienentwicklung stehe mir eh nicht zu laut ihrer Sichtweise. Der ist für Frankfurt natürlich auch nicht zu vernachlässigen.
Wer legt den Wertzuwachs eine Immobilie in der Zugewinngemeinschaft fest? Kann ich das eigenständig beauftragen oder muss das von neutraler Stelle bestimmt werden? Wie kann ich den Anfangswert der Immobilie nachträglich bewertet, vor allem wenn ihr damals noch das ganze Grundstück zu 50% gehört hat? Oder muss das Gericht dies im Scheidungsprozess vornehmen? Wie ist das mit den Schulden aus dem Kreditvertrag. Es natürlich das Grundstück als Grundschuld hinterlegt. Wie geht es mit dem Kredit nun weiter? Habe ich dadurch irgendein Anrecht am Haus? Muss ich auch nach der Scheidung falls es keine Übernahme durch sie gibt, weiter einstehen?
Wie sieht es mit dem Inventar des Hauses aus? Ich bin jetzt nur mit meiner Kleidung und meinen persönlichen Dingen ausgezogen. Dinge, wie Couch, Schränke, Gartenmöbel etc. im Haus wurden größtenteils in der Ehe angeschafft. Wie kann ich davon meinen Anteil festsetzen und "auszahlen" lassen?
Danke für eure Einschätzungen
VG vom Main
Daniel