Hallo zusammen,
ich bin Vater einer 6jährigen Tochter. Ihre Mutter und ich haben uns getrennt, bevor wir wussten, dass sie unterwegs ist.
Es gab kein Zurück in diese Beziehung, ich konnte sowohl finanziell, als auch im Umgang seit Anfang an für meine Tochter da sein.
Leider nie in dem Umfang, wie ich das gerne gewollt hätte, weil ihre Mutter Schwierigkeiten damit hatte in meiner Nähe zu sein und sie dem Umgang sehr viele Steine in den Weg gelegt hat.
Als sie vor 3 Jahren ihren Mann geheiratet hat und er für meine Tochter auch Papa genannt wird, ging die Bereitschaft die Umgänge auszuweiten, noch weiter zurück.
Mittlerweile sehe ich meine Tochter die knappe Hälfte aller Ferienzeiten, jedes zweite Wochenende, abwechselnd mal von Samstag morgen bis Sonntag Nachmittag, mal von Freitag nach der Kita bis Sonntag Nachmittag und jede zweite Woche einen Nachmittag unter der Woche.
Wir sind momentan vor Gericht für die gemeinsame Sorge. Nach dieser habe ich im Sommer 2021 gefragt, wir haben mit Hilfe der Erziehungsberatung versucht eine einvernehmliche Lösung zu finden. Die Mutter hat mich 1 Jahr hingehalten und letztendlich doch nicht die gemeinsame Sorge unterschrieben, deshalb musste ich den gerichtlichen Weg beschreiten.
Der Prozess wurde über 1 Jahr stillgelegt, damit wir nochmals bei der Erziehungsberatung merken können, dass es nicht an der Kommunikationsfähigkeit scheitert, sondern an unseren Haltungen. Nun wurde in erster Instanz für die gemeinsame Sorge entschieden, sie hat Beschwerde eingelegt und es geht demnächst zum OLG.
Seit einiger Zeit zeigt meine Tochter sehr ambivalentes Verhalten und äußert, dass sie nur eine Familie haben möchte. Sie sagt, dass ihr das sonst zu viel ist und andere Kinder auch nicht 2 Papas haben. Ihr sei das zu viel und sie würde immer hin und her geschleudert werden. Ich kenne meine Tochter, das klingt gar nicht nach ihr, nicht nach ihren Worten. Sie hat sich immer sehr über die Zeit bei mir gefreut und tut es auch weiterhin. Das doofe Gefühl in ihr drin beginnt, wenn ich sie zurückbringe.
Ich fühle mich ohnmächtig, weiß nicht, wie ich dieses Problem angehen soll, zumal weil ich die Befürchtung habe, dass die Mutter das ganze ein wenig beeinflusst, ihr das Gefühl gibt, dass man nur eine Familie haben sollte.
Ich habe bestimmt einiges ausgelassen, stellt gerne Fragen, falls etwas unverständlich ist.
Vielen Dank vorab für's lesen.
MfG, ein verzweifelter Vater