Alleiniges Sorgerecht beantragen, sinnvoll?

  • Hallo ihr lieben,



    Ich stecke in einer echt besch…. Situation.

    Mein Ex und ich sind seit über 2 Jahren getrennt, haben eine gemeinsame Tochter und er entfremdet sich immer weiter von ihr.

    Anfangs kamen wir gut miteinander aus, seit dem er aber seine Partnerinnen ständig gewechselt hat (die kleine hat alle kennengelernt), hat er nun eine für die er unsere gemeinsame Tochter quasi aufs Abstellgleis stellt.



    Er hatte immer Angst sie kaum zu sehen und nun ist sie maximal alle 2 Wochenenden für 2 Tage bei ihm, statt wie sonst alle 2-3 Tage.



    Hinzukommt, dass er gerne Alkohol trinkt und es einige Vorfälle gab die mich mittlerweile beunruhigen.



    Zum einen, hatte sie unter seiner Aufsicht einen blöden Unfall wo ich dann mit ihr zum Krankenhaus musste, da er Alkohol getrunken hatte.



    Zum anderen berichtet meine Tochter oft, dass ihr Vater sie beleidigt ( seiner Meinung nach aus Spaß) und sie sagt, dass sie Angst hat dort zu schlafen, da er sie nachts nicht hört und schimpft sobald sie aufsteht und zu seinem Bett kommt.



    Sie kam jetzt mehrfach (6-7 mal) nach seinem Umgang mit Kotresten in der Unterhose nach Hause, seine Aussage dazu war „ist wahrscheinlich von der Kita“ und ihre Haare waren zuletzt nach seinem Umgang komplett verfilzt.



    Er ist ambivalent in seinen Aussagen zum anstehenden Umzug und verweigert sich dort in der neuen Kita mit vorzustellen.



    Sind wir aber bei Behörden, wie dem Jugendamt stellt er sich als super Vater dar.

    Allerdings möchte er dort auch nicht mehr Umgänge mit unserer Tochter annehmen.



    Meint ihr ich hätte die Chance auf das alleinige Sorgerecht?



    Einige Freunde von mir (auch neutrale) haben die Aussagen meiner Tochter auch mitbekommen.

  • Hi,


    überspitzt formuliert beinhaltet das Sorgerecht ein paar Unterschriften, nicht mehr. Also unter den Kita-Vertrag, die Entscheidung über die weiterführende Schule, ein Schüler-Giro-Konto, Auslandsaufenthalte, außergewöhnliche medizinische Eingriffe u.s.w. Über 95% aller Entscheidungen sind Alltagsentscheidungen des täglichen Lebens, die der fällt, bei dem sich das Kind gerade aufhält, und zwar ganz unabhängig von dem Sorgerecht. Denn das hat mit dem Sorgerecht nichts zu tun.


    Deine Probleme sind weniger juristischer Art, mehr tatsächlicher. Ich würde insoweit Hilfe in Anspruch nehmen, lass dir vom Jugendamt oder aber einer anderen Beratungsstelle helfen. Und sei dir klar, dass es letztlich die Entscheidung des Elternteils ist, bei dem sich das Kind gerade aufhält, wie die gemeinsame Zeit ausgestaltet wird.


    TK