Alleiniges Sorgerecht

  • Hallo zusammen!

    Ich habe beim Familiengericht das alleinige Sorgerecht für meinen 5-Sohn beantragt und würde gerne wissen, wie hoch die Chancen sind dies zu erhalten bzw. was (noch) passieren muss?


    Kurz zur familiären Situation:

    - Die Mutter wurde vor 2 Monaten wg. Gewaltausbrüchen und psychischen Zusammenbrüchen vom Jugendamt der Wohnung verwiesen und mir und meinem Sohn geht es dadurch großartig

    - In der Vergangenheit gab es etliche körperliche Angriffe gegen mich, das Kind und in Anwesenheit des Kindes

    - Ich wurde mehrfach mit Messern und Gegenständen angegriffen und verletzt

    - Die Mutter hat keine Ausbildung und aktuell keine Arbeit

    - Die Mutter hat seit ihrer Kindheit mehrere psychologische Befunde (Borderline, Depression etc.) und Therapien erhalten, ohne Besserung

    - Die kommt ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nach und behält den größten Teil des Kindergeldes ein, was hohe Schulden verursacht hat

    - Die Mutter gibt das Geld der Familie für Hygieneartikel, Schminke und technische Dinge aus

    - Die Mutter hat die Kindesuntersuchungen U7, U8 & U9 versäumt und ich musste mich kümmern

    - Die Mutter arbeitet mit Lügen und teilweise kompletter Wahrheitsumkehr in unserem Umfeld

    - Die Mutter liegt früh abends oft bekifft auf dem Sofa und kümmert sich nicht um das Kind

    - Die Mutter bringt das Kind nicht zum Kindergarten oder holt es ab

    - Die Mutter nimmt nicht an gemeinsamen Aktionen (Schwimmhalle, Kinderfeste, Abenteuerausflüge etc.) teil

    - Die Mutter dichtet dem Kind ihre selbstdiagnostizierten psychischen Krankheiten an

    - Die Mutter schreit das Kind aufgrund eigener Überfordernung oft an

    - Die Mutter hat den Kontakt zu ihrer Mutter (Großmutter des Kindes) untersagt

    - Die Mutter beteiligt sich kaum am Haushalt

    - Die Mutter kümmert sich kaum um die, von ihr angeschafften, Haustiere (Tierhaare, Parasiten, Rattenkot in der Wohnung etc.)

    ... könnte noch weiter aufzählen


    Zu mir und meinem Sohn:

    - Ich kümmere mich seit der Geburt viel mehr um unseren Sohn und wir haben seit jeher eine intensivere Bindung zueinander

    - Aktuell wohnen wir zu 2, da die Mutter aufgrund von Kindeswohlgefährdung und psychischen Problemen vom Jugendamt der Wohnung verwiesen wurde und es geht mir und meinem Sohn einfach großartig ohne diesen Stress & die Belastungen.

    - Meine Familie, die Familie der Kindesmutter und viele Freunde stehen hinter mir und meinem Sohn, da die Mutter seit ihrer Kindheit das o.a. Verhalten zeigt

    - Der Kindergarten und bald die Schule sind der Nähe, da wir eher dörflich wohnen

    - Seit die Mutter weg ist, haben wir viel mehr Struktur im Leben, mehr Geld zur Verfügung und die Wohnung ist trotz Männer-WG dauerhaft sauber


    Der Verfahrensbeistand hat nach dem die Dame uns besucht hat dies alles auch so gesehen, aber mir mitgeteilt, dass das alles nicht für das alleinige Sorgerecht ausreiche. Ich habe der Dame Videos von den Messerangriffen der Mutter gegen mich gezeigt und 39 Seiten Beweismaterial (Polizeianzeigen, Krankenhausbefunde, Fotos von Verletzungen und den Verwüstungen der Wohnungen) gezeigt. Die Familie der Kindesmutter, meine Familie und unser Freundeskreis können diese Aussage nicht nachvollziehen und zweifeln so langsam an der deutschen Rechtssprechung. Dies ist nicht böse gemeint, aber es spricht dir Verzweiflung aus uns.


    Über eine Einschätzung wäre ich sehr dankbar.


    Grüße

    Papa

  • Hi,



    Wahrscheinlichkeitsrechnung war schon während des Studiums nicht meine Stärke. Und es nutzt wenig, wenn die Masse der Fälle anders entschieden wird als der eigene.


    Das Jugendamt ist juristisch gesehen nicht befugt, jemanden dauerhaft der Wohnung zu verweisen. Und, ich wundere mich immer wieder, mit was für Ungeheuern man dauerhaft zusammen lebt und auch noch Kinder zeugt. Aber abgesehen davon, du solltest dir mal klar machen, was das Sorgerecht wirklich bedeutet. Überspitzt formuliert sind das ein paar Unterschriften und das wars. Etwa für wesentliche medizinische Behandlungen, die weitergehende Schule, die Kita, Auslandsurlaub. Später kommt dann noch das Schüler-Girokonto dazu, evtl. die Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages. Viel mehr fällt mir da im Augenblick nicht ein. Du siehst schon, (gefühlte) 99% aller Entscheidungen sind Alltagsentscheidungen des täglichen Lebens, die derjenige fällt, bei dem sich das Kind gerade aufhält.


    Ob die Mutter diese Unterschriften verweigert, kann ich nicht einschätzen. Wichtig für mich in deiner Situation wäre das Aufenthaltsbestimmungsrecht gewesen; mehr kann ich im Augenblick nicht abschätzen. Evtl. ist auch noch die Wohnungsnutzung zu klären; evtl. Abänderung des Mietvertrages.


    Von den 39 Seiten sind wahrscheinlich 35 Seiten überflüssig. Sorgerecht ist nicht dazu da, Fehlverhalten in der Vergangenheit abzustrafen. Es müsste im Prinzip nur substantiiert vorgetragen werden, dass die Mutter die wesentlichen Unterschriften verweigert. Ist dazu denn irgend etwas substantiiert vorgetragen?


    Konzentriere dich auf die wesentlichen Sachen; also die Klärung der Wohnsituation, das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Vielleicht kann man bzw. das Gericht ja die Mutter auch "überreden", dir für den Rest eine Vollmacht zu erteilen. Das ist dann nicht so eine Riesenaktion, wie du sie jetzt losgetreten hast.


    Juristisch gesehen im Augenblick also alles im grünen Bereich.


    TK

  • Hallo Pappa,


    ich bin auch der Meinung wie TK, dass wichtigste ist das Aufenthaltsbestimmungsrecht ( Festlegung dass das Kind bei dir seinen Wohnsitz hat),


    edy

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