Wie kriege ich meine Kinder zurück?

  • Hallo,


    das Thema ist zwar sehr lang, aber ebenso wichtig. Vor zwei Monaten habe ich mich von meinem Mann getrennt, da ich jemand Neues kennenlernte. Ich bin mitten in der Nacht gegangen, bevor der vorausgegangene Streit eskaliert wäre.
    Meine Töchter (3 und eineinhalb) blieben in der Zeit bei meinem Noch- Ehemann in der gemeinsamen Wohnung, da seine 8 köpfige Familie anwesend war und ich große Angst hatte, mich gegen diese zu stellen.
    In den folgenden Tagen habe ich regelmäßig immer kurz nach den Mädchen geschaut, wurde in der Zeit von meiner Schwägerin massiv bedroht.
    Ich habe mich dann für eine Nacht zurückgezogen und bekam am folgenden Tag per SMS die Mitteillung, dass mein Mann die Kinder mit deren Oma ins Bergland geschickt hat. Die Kinder kannten ihre Großeltern bis zu diesem Zeitpunkt nicht, da ich mich von den Zeugen Jehovas massiv distanziere und den Kontakt möglichst gemieden habe.
    Ich bin an diesem besagten Tag zusammengebrochen, habe die Polizei benachrichtigt, die mich beschwichtigte, es erstmal dabei zu belassen und Ruhe einkehren zu lassen.
    Prompt hatte mein Noch- Ehemann mich aus der gemeinsamen WOhnung gekündigt. Ich saß also ohne Wohnung da und habe aus Vernunft gesagt, ich müsse erst einmal mein Leben neu ordnen und mir eine Wohnung suchen.


    Nun bin ich umgezogen und habe eine freiberufliche Tätigkeit angenommen. Mein Leben läuft in geordneten Bahnen und ich habe den besagten neuen Partner. Bisher habe ich meine Kinder durchgehend betreut, es sind zwei aufgeweckte und gesunde Kinder gewesen. Mein Noch- Ehemann wohnt noch immer mit den Kindern bei seinen Eltern und ich bekam vor 2 Wochen ein Schreiben von einem Kinder Psychologen, dass meine 3 jährige Tochter dringend in Therapie müsse.
    Ich schwöre, ich hatte bisher nie mit dem Jugendamt zu tun und meinen Kindern ging es immer gut. Doch wo sollte ich mit den beiden hin?


    Ich habe meine Töchter nun seit 6 Wochen nicht mehr gesehen und auch der Umgang funktioniert nicht. Ich werde psychisch so runtergezogen und mein Noch Ehemann weigert sich entgegen unserer Abmachung, die Kinder mit dem gemeinsamen Auto, welches ich ihm überlassen habe, zu mir zu bringen.


    Ich bin mittlerweile bei einem Anwalt und möchte meine Kinder zu mir holen. Am liebsten schon heute. Kann mir hier irgendjemand sagen, ob ich noch eine Chance habe, meine Kinder jemals zu mir zu holen. Bitte helft mir, ich breche hier jeden Abend zusammen, weil ich die beiden so vermisse. Ich werde nicht darüber unterrichtet, dass er die Kinder ständig allein bei seiner Mutter oder Schwägerin lässt. DIe beiden sind noch so verdammt klein und ich will sie aus dem Kreis der Zeugen Jehovas rausholen. Wie stehen meine Chancen?

  • Hallo,


    nun mit jedem Tag, den du nicht handelst, sinken deine Chancen, denn der Zustand verfestigt sich.
    Du müsstest umgehend einen Antrag beim Familiengericht durch deinen Rechtsanwalt stellen lassen, die das Aufenthaltsbestimmungsrecht allein übertragen zu lassen.
    Aussicht auf Erfolg wird das nur haben, wenn du den Kindern ein vernünftiges Umfeld bieten kannst.
    Allerdings wirst du dem Richter erklären müssen, warum du die Kinder allein bei deinem Mann zurück gelassen hast. Das spricht meiner Auffassung nach nicht für dich.
    Auf jeden Fall hast du ein Recht auf Umgang und dein Mann ist verpflichtet, dich über Aufenthalt usw. der Kinder zu unterrichten, denn ihr habt immer noch das gemeinsame Sorgerecht.
    Ich würde unverzüglich zum Jugendamt gehen und dort um Vermittlung bitten.
    Du solltest jetzt handeln.


    Viele Grüße,


    Alex

  • Danke erstmal für die Antwort. Ich habe soeben mit dem zuständigen und mit dem hiesigen Jugendamt telefoniert. Beide Ansprechpartner haben mir gleichermaßen geraten, die Sache mit meinem Anwalt zu klären über eine einstweilige Verfügung. Der Therapie muss ich nicht zustimmen. Morgen früh um 10 Uhr habe ich einen Termin beim Anwalt und werde alles in die Wege leiten. Jetzt, in diesem Moment, sitzt der KV beim zuständigen Jugendamt und spricht dort vor. Es kann doch nicht sein, dass ich als Mutter schon gar nicht mehr weiß, wo sich meine Kinder überhaupt noch aufhalten.
    Ich werde kämpfen, damit die beiden schnellstmöglich zu mir gebracht werden.