Weisst Du, das ist kein typisches Frauenproblem, die Umgangsverweigerung. Jeder Mediator wird dir bestätigen, dass Väter, wenn die Kinder bei ihnen leben, genau dieselben Argumente gegen den Umgang finden, wie Mütter. Da gibt es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede.
Das Problem ist doch ein ganz anderes. Mädchen werden immer noch (und zwar von Mutter und Vater) anders erzogen/gefördert als Jungs. So das Motto "sie muss sich doch nicht so quälen..." Die ganzen mies bezahlten "Helfer-Berufe", das sind Frauenberufe. Von denen kann man finanziell überleben, aber letztlich nicht leben. Und kein Kind hochbringen. Das muss man einfach sehen. Und du irrst, wenn du meinst, dass man da durch Einsparung bei Kindern viel erwirtschaften kann. Ich würde mal ganz kühn sagen, dass über 50% des Unterhalts in die fixen Kosten gehen. So hab ich es erlebt (mein Ex zahlte keinen Unterhalt, aber ich kann rechnen!), das deckt sich auch mit wissenschaftlichen Untersuchungen und auch mit den vom Bundesverfassungsgericht abgesegneten Berechnungsweisen für Kinder, die ALG II bekommen. Betreuung, Miete, Fahrtkosten zur Schule, Klamotten, Ausstattung für die Schule, PC, Taschengeld, Vereinskosten u.s.w. Da bleibt bei 500 € Unterhalt nicht viel übrig, an dem man sich bereichern könnte. Hinzu kommt noch, dass das betreuende Elternteil zumindest für 10 Jahre einen Karrierestopp in Kauf nehmen muss. Überstunden, Weiterbildung, Flexibilität ist doch gleich null. Plus die Kinderkranktage (bis 50 Arbeitstage im Jahr), welcher Arbeitgeber kann sich das leisten, einen solchen Mitarbeiter in eine Führungsposititon zu setzen?
Und da die zur Zahlung von Unterhalt Verpflichteten eben in 50% aller Fälle nicht mal den Mindestunterhalt zahlen (können), sind wir eben wieder bei der Kinderarmut.
So einfach ist das.
Herzlichst
TK