Hallo,
je öfter ich den Eröffnungsbeitrag lese, desto nachdenklicher werde ich.
Erst einmal: alleiniges Sorgerecht ändert an der Situation gar nichts. Hierfür sehe ich null Ansatz. Die paar Unterschriften, die da zu leisten sind, dass die Mutter die im Fall des WEchsels des Aufenthaltsortes nicht leisten würde, das sehe ich nicht.
Was ich aber sehe, das ist ein Kind, was sich selbst aus was für Gründen auch immer vernachlässigt. In dem Alter, sorry, da waren meine Kids schon lange für ihre Körperpflege verantwortlich. Wieso ist es der Junge nicht? Wieso erklärt der Vater ihm nicht, dass es seine Angelegenheit ist, für Reinlichkeit, Nagelpflege u.s.w. zu sorgen? Dass man regelmäßig unter die Dusche hüpfen muss? Auf so was reagieren die Kinder nämlich durchaus mit Verachtung. Das ist so meine Erfahrung.
Wieso geht der Vater mit dem Kind nicht mal zum Arzt? Lässt ein Gutachten Erstellen und macht dieses der Mutter zugängig? Hilft dem Kind auf die Sprünge, was die Pflege und die Selbstversorgung mit vernünftigen Lebensmitteln angeht? Schaut, ob das Kind in der Schule essen kann - was ja heute die Regel bei weiterführenden Schulen ist? Das wäre für mich so der Einstieg in die Problematik. Und dann sieht man weiter.
Vielleicht zum Trost, was das Übergewicht angeht. Mein Jüngster hatte bis etwa 14 Jahren zu viel gewogen. Trotz vernünftiger Ernährung, er war einfach verfressen. Und das Elternhaus kann natürlich nicht kontrollieren, was auswärts gegessen wird. Dann tat es einen Schlag, er wuchs und wuchs und seitdem ist er schlank, heute mit 24 der Schwarm aller Mädels. Auch das gibt es.
Und noch etwas: du solltest dich aus der Angelegenheit raus halten. Ich würde mir auch jedwede Einmischung von Dritten (und du bist eine Dritte für die Stiefmutter) verbitten. Du trägst mit Sicherheit nicht zur Entspannung der Situation bei, im Gegenteil.
Wenn das Kind die Schule schwänzt, dann wird sich die Schule schon mit den Eltern in Verbindung setzen. Das wird auf Dauer nicht toleriert. Und - wenn die Mutter Nachtschicht hat, dann ist sie ja gerade zu Hause, wenn das Kind aufsteht. Insoweit ist dein Sachvortrag widersprüchlich.
Also, nichts genaues bekannt, aber auch keine Bemühungen des Vaters, seinen Erziehungsauftrag bei Anwesenheit des Sohnes wahrzunehmen. Vielleicht damit mal anfangen?
Herzliche Grüße
TK